Magnet
Ein Magnet (v. griech.: lithos magnes Stein aus Magnesia) ist ein Körper, der als Quelle eines Magnetfeldes wirkt. Magneten haben jeweils zwei Orte (Pole), die eine besonders große magnetische Feldstärke aufweisen bzw. wo die magnetischen Feldlinien steil austreten. Dies sind der magnetisch positive Nordpol und der magnetisch negative Südpol. In der Physik wird in der Regel der Nordpol rot und der Südpol grün dargestellt.Man unterscheidet Dauermagnete und Elektromagnete. Bei beiden kommen Magnetwerkstoffe zum Einsatz.
Dauermagnete/Permanentmagnete behalten nach einer Magnetisierung diese über lange Zeit bei. Zur Herstellung dienen heute metallische Legierungen aus Eisen, Nickel und Aluminium mit Zusätzen aus Kobalt, Mangan und Kupfer oder auch keramische Oxidwerkstoffe (Bariumoxid, Eisenoxid). Besonders starke Magnete werden im Sinterverfahren aus sogenannten "seltenen Erden" wie z.B. Kobalt-Samarium oder Neodym-Eisen-Bor hergestellt. Verwendung finden Dauermagnete in Kompassen als Magnetnadel, in Elektromotoren, in elektrischen Messinstrumenten, wie z.B. Drehspulinstrumenten, in Lautsprechern und Kopfhörern, sowie in vielen anderen modernen Geräten wie z.B. Druckerköpfe, Plattenlaufwerke, Aktoren und Sensoren, Metall-Separatoren u.v.m.
Elektromagnete bestehen i. A. aus einer oder zwei stromdurchflossenen Spulen mit einem Kern aus einem weichmagnetischen Werkstoff im einfachsten Fall aus Eisen. Diese Anordnung führt zu einem starken Magnetfeld, siehe hierzu Elektromagnetismus. Man verwendet Elektromagnete als Schaltorgane für zahlreiche kleine und große technische Einrichtungen, z.B. Telefon, Elektromotor, Dynamo, Relais.
Bei Verwendung von supraleitenden Werkstoffen zur Wicklung eines Elektromagneten ist es möglich, Felder bis ca. 20 Tesla zu erreichen. Hierzu ist zwar eine Kühlung bis zu einer Temperatur von 2,2 Kelvin notwendig, diese herrscht jedoch bei den in der Forschung verwendeten Kryostaten mit flüssigem Helium ohnehin vor.
Mit Hilfe eines Magnetfeldes, das von einem anderen magnetischen Körper oder durch elektrischen Strom erzeugt wird, kann man ferromagnetische Stoffe vorübergehend (so genannter induzierter Magnetismus) oder dauerhaft selbst zu Magneten machen.
Die Eigenschaften von Magneten und Magnetismus werden von der physikalischen Theorie der Elektrodynamik beschrieben, die 1873 von James Clerk Maxwell veröffentlicht wurde.
Auch viele Gesteine haben magnetische Eigenschaften. Das Erdmagnetfeld - nach dem sich der Kompass ausrichtet - entsteht jedoch nur zu einem geringen Teil durch solche Gesteine in der Erdkruste, sondern durch tieferliegende Bewegung von elektrisch leitender Materie.
Kommt ein Datenträger (Festplatte, Magnetstreifen einer Kreditkarte o.ä.), der mit Magnetismus die Daten speichert, mit einem Magneten in Berührung kann es zu Datenverlust kommen. Ein bekanntes Beispiel waren die Magnettische in Zügen der Deutschen Bahn AG, bei denen Laptops durch die Magnethalterungen abstürzten und die Daten nicht wieder repariert werden konnten. Datenwiederherstellung durch Magnetschäden ist ohne ein Backup auf einem anderen Datenträger nicht möglich.