Magister Militum
Der Magister Militum war in der spätantiken römischen Armee seit Konstantin I der Oberbefehlshaber eines Heeresverbands. Entstanden war dieser neue Titel, da man den Praefectus praetorio seiner militärischen Kompetenzen entbunden und ihn mit zivilen Verwaltungsaufgaben betraut hatte. Ursprünglich gab es zwei Magister militum für die jeweiligen Heeresverbände (Infantrie und Reiterei). Es existierte außerdem für die jeweiligen regionalen Heeresteile ein separater Magister militum (per Gallias, per Illyricum, per Orientem, dazu zwei magister praesentales als Kommandeure der Hofarmeen). Später kommen im Osten weitere Magistri militum für die verschiedenen Militärprovinzen hinzu. Der oberste Magister militum wurde spätestens im 5. Jahrhunderts zum de facto Befehlshaber aller Heeresteile (Magister utriusque militae) und gewann so einen folgenschweren Einfluss auf die Politik (siehe Stilicho und Aetius). Der Titel verschwindet in der byzantinischen Armee im Laufe des 7. Jahrhunderts.
Literatur