Madonna del Sasso
Das Sanktuarium Madonna del Sasso in Orselina oberhalb der Stadt ist die Hauptsehenswürdigkeit Locarnos und zugleich der beliebteste Wallfahrtsort der italienischsprachigen Schweiz. Sie ist berühmt wegen ihrer bedeutenden Ausstattung.
Die Gründung von Madonna del Sasso geht auf eine Muttergotteserscheinung zurück, die der Franziskanerbruder Bartolomeo d'Ivrea vom Franziskanerkloster in Locarno in der Nacht vom 14. auf den 15. August 1480 (Mariä Himmelfahrt) hatte.
Zwischen 1485 und 1487 wurde die erste Kapelle auf dem Hügel erbaut. Zwei weitere Kapellen in der näheren Umgebung und eine kleine Behausung bauen, die zur später zur Casa del padre erweitert wird, folgten. Am Fuße des Berges enteht noch zu Lebzeiten Bartolomeos die Verkündigungskirche (Annunciata), in der später (1511 bis 1513) seine sterblichen Reste aufgenommen werden.
Von der Verkündigungskirche führt die Via Crucis mit zwölf Kreuzwegkapellen, die Szenen der Leidensgeschichte Christi darstellen, zur Madonna des Sasso hinauf.
Die heutige Fassade im Stil der Neurenaissance stammt aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert nach Entwürfen des Architekten Alessandro Ghezzi aus Lamone. Mit diesen Veränderungen von 1890 hat die Kirche ihre alte, volkstümliche, franziskanische Schlichtheit verloren, die sie bis dahin bewahrt hatte.
In den Jahren 1977 bis 1984 erfolgte die letzte große Renovierung zum 500. Jahrestag der Madonna del Sasso durch Luigi Snozzi.