Madame Butterfly
Madame Butterfly ist eine Oper von Giacomo Puccini nach der gleichnamigen Tragödie von David Belasco. Sie wurde in ihrer ursprünglichen Fassung als Zweiakter am 17. Februar 1904 in Mailand uraufgeführt. Die Uraufführung der dreiaktigen Neufassung fand am 28. Mai 1904 in Brescia statt.
Handlung
Der amerikanische Marineoffizier Pinkerton (im deutschen Libretto Linkerton) heiratet in Japan das 15-jährige Mädchen Cio-Cio-San, von ihren Freunden Butterfly genannt. Für ihn stellt diese Affäre lediglich eine kurzzeitige Unterhaltung dar, so trinkt er kurz vor den Feierlichkeiten am Ende seiner Arie "Dovunque al mondo" mit seinem Freund Sharpless auf den Tag, an dem er eine "richtige", amerikanische Frau bei einer "richtigen" Hochzeit heiraten werde. Butterfly dagegen empfindet wahre Liebe, so ist sie sogar bereit, ihre traditionelle Religion für ihn aufzugeben, was dazu führt, dass sie von ihrer Familie verstoßen wird. Nach der Hochzeit verbleibt sie deshalb alleine mit ihrem Mann: "Sola e rinnegata! Rinnegata... e felice!" ("Alleine und verstoßen. Verstoßen... und glücklich!"). Er ist alles, was ihr in ihrem Leben geblieben ist.
Direkt nach der Hochzeitsnacht verlässt Pinkerton das Land in Richtung USA und lässt Butterfly (unwissend) schwanger zurück. 3 Jahre lang harrt sie aus, doch nie gibt sie die Hoffnung auf, dass er zurückkehren wird (in ihrer berühmten, bewegenden Arie "Un bel dì vedremo" ("Eines schönen Tages werden wir sehen") malt sie sich in den schönsten Farben den Tag seiner Rückkehr aus).
Eines Tages besucht Sharpless sie zu ihrer großen Freude und bringt ihr einen Brief von Pinkerton. Voll Ungeduld erwartet Butterfly, dass ihr der Brief vorgelesen werde und sie realisiert auf ihre naive Art zuerst nicht, dass dieser eigentlich die Nachricht enthält, dass ihr Mann nicht plant, zurückzukehren. Erst auf die direkte Frage Sharpless', was sie denn machen würde, wenn er nicht zurückkehrte, antwortet sie: "Due cose potrei far: tornar a divertir la gente col cantar... oppur... meglio, morire." ("Zwei Dinge könnte ich tun: Die Menschen wieder mit meinen Liedern unterhalten [sie war vor ihrer Hochzeit Geisha gewesen, ein Leben, dass für sie auf Grund ihres Ehrgefühls unerträglich geworden ist] oder besser noch ...sterben.") Sie zeigt Sharpless ihren Sohn, von dem Pinkerton nichts weiß, woraufhin er verspricht, Pinkerton von ihm zu erzählen. Tatsächlich kehrt Pinkerton zurück, doch nur, um für sich und seine neue Frau der Butterfly ihren letzten "Besitz" zu nehmen, ihren Sohn, woraufhin für sie nichts anderes bleibt als Harakiri. In der herzzerreißenden Arie "Con onor muore... Tu? tu? tu? tu?" ("In Ehre sterbe... Du? du? du? du?") nimmt sie Abschied von ihrem Sohn und vom Leben, bevor sie sich mit einem Dolch ersticht.