Machu Picchu
Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt der Inkas, die in etwa 2500 m Höhe auf einer Bergspitze im Urubamba-Tal in 112 km Entfernung von Cuzco (Peru) liegt. Erbaut wurde die Stadt einer Theorie zu Folge von Pachacuti, einem Herrscher der Inka um 1450. Eingebettet zwischen dicht bewachsenen Bergen, war sie für die spanischen Eroberer unsichtbar und ist dadurch der Zerstörung entgangen.
Sinn und Zweck dieser Stadt sind bis heute umstritten. Es existieren über sie keine Überlieferungen bzw. wissenschaftlichen Aufzeichnungen, weshalb nur Vermutungen angestellt werden können.
Entdeckt wurden über 50 Grabstätten mit mehr als 100 Skeletten (mehr als 80% davon weiblich). Aufgrund dieser Entdeckung entstand zunächst die Theorie von einer Zuchtstätte der Inkas. In neuerer Zeit wird diese Theorie nicht mehr unterstützt. Vielmehr wird angenommen, dass Machu Picchu zu Zeiten der spanischen Eroberung bereits verlassen und bei den Indios in Vergessenheit geraten war.
Heute schätzt man, dass die Stadt in ihrer Hochblüte bis zu 700 Menschen beherbergte und versorgen konnte.
Am 24. Juli 1911 wurden die Ruinen von einer Expedition der Universität Yale unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall entdeckt. Die Siedlung war von dichter Vegetation überwuchert. Bingham war auf der Suche nach der geheimnisvollen Inkastadt Vilcabamba. Er glaubte sie in Machu Picchu gefunden zu haben. Heute ist bekannt, dass Vilcabamba 70 km weiter entfernt im Dschungel liegt.
In den Jahren 1912 und 1913 begann Bingham damit, die Stadt freizulegen; 1915 veröffentlichte er ein Buch über seine Erforschung Machu Picchus. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete.
Die UNESCO erklärte Machu Picchu 1983 zum Welterbe.
Tourismus
Machu Picchu ist eine der größten Touristenattraktionen in Südamerika. Täglich besuchen durchschnittlich etwa 2.000 Personen die Sehenswürdigkeit. Die UNESCO fordert eine Reduktion auf höchstens 800 Besucher, um das Kulturerbe nicht zu gefährden.
Da sich die Inka-Stadt in einem schwer zugänglichen Gebiet befindet und es keine Straßen dorthin gibt, wurde eine Bahnlinie von Cuzco bis nach Aguas Calientes, einem Dorf am Fuße des Berges von Machu Picchu, gebaut. Machu Picchu ist entweder über besagte Bahnlinie oder den Inkatrail (Camino Inca), eine mehrtägige Wanderung von Ollanta nach Aguas Calientes, zu erreichen. Das Hotel "Sanctuary Lodge" im Eingangsbereich sowie die Bahnlinie gehören der englischen Hotelkette "Orient Express".
Der ständig wachsende Tourismus belastet die Umwelt sehr. Die UNESCO wehrt sich daher vehement gegen den geplanten Bau einer Seilbahn von Aguas Calientes nach Machu Picchu, die den Touristenstrom weiter ansteigen lassen und außerdem die Erdrutschgefahr erhöhen würde. Am 10. April 2004 forderte ein Erdrutsch, der auch die Bahnlinie teilweise lahmlegte, ca. 11 Menschenleben.