Machado de Assis
Joaquim Maria Machado de Assis (* 21. Juni 1839, † 29. September 1908) war ein brasilianischer Autor von Romanen, Kurzgeschichten und Gedichten. Er ist die wichtigste Figur in der brasilianischen Literatur und hatte großen Einfluß auf die Literatur Brasiliens im 19. und 20. Jahrhundert.Machado de Assis wurde in ärmlichen Verhältnissen in Rio de Janeiro geboren. Sein Vater, Francisco José Machado de Assis, war Arbeiter. Seine Mutter, Leopoldina Machado de Assis, verlor er sehr zeitig.
Er wuchs im Stadtviertel Livramento von Rio de Janeiro auf. Er hatte nicht die Mittel zu einer geregelten Ausbildung und lernte deshalb, wo und wann er konnte. Schon mit 16 Jahren veröffentlichte er sein erstes Gedicht, Ela (Sie). Es erschien in der Zeitung Marmota Fluminense am 12. Januar 1855.
Im folgenden Jahr trat er in die Setzerlehre in den staatlichen Druckwerkstätten ein. Später arbeitete er dort auch als Korrekturleser. Schon im Jahr 1859 begann er dann, als Journalist beim Correio Mercantil zu schreiben, und 1860 beim Diário do Rio de Janeiro.
1869 heiratete er Carolina Augusta Xavier de Novais, die Schwester seines Freundes, bei dessen Zeitung er auch arbeitete, der jedoch drei Monate zuvor verstorben war. Seine Frau eröffnete ihm die Klassiker der portugiesischen und englischen Sprache.
Seit 1872 arbeitete er als erster Sekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Handel und öffentliche Arbeiten. Im Jahr 1889 wurde er zum Direktor für Handel in diesem Ministerium ernannt.
Mit seinen Freunden José Veríssimo und Lúcio de Mendonça arbeitete er in der Zeitschrift Revista Brasileira zusammen. In dieser intellektuellen Gruppe wurde die Idee der Schaffung der Akademie der Künste Brasiliens geboren, die 1879 gegründet wurde und zu deren Präsident Machado de Assis ernannt wurde.
Während seines gesamten Lebens schrieb er in allen literarischen Genres. Seine frühen Werke sind klassische, romantische Gedichte und Romane. Ab den 1880er Jahren lassen sich seine Arbeiten in kein Genre eiordnen. Die Charaktere seiner Romane bringen seine Ansicht zum Ausdruck, dass man nicht vorwärts kommt, indem man einfach den Spielregeln folgt. Viele dieser Charaktere gewinnen, um morgen zu verlieren.
Autobiographische Züge sind in seinen Werken sehr schwer zu finden; es war auch seine Ansicht, daß man ein interessantes Buch schreibt, indem man Dinge ausläßt, dies soll die Vorstellungsgabe des Lesers anregen. Über das persönliche Leben der wichtigsten Figur in der brasilianischen Literatur ist deshalb wenig bekannt.