Mürzzuschlag
Mürzzuschlag ist eine Bezirkshauptstadtshauptstadt im Nordosten der Steiermark (Österreich). Es wird 1227 erstmal urkundlich erwähnt. Der Minnesänger Ulrich von Lichtenstein hat auf einer Fahrt von Venedig nach Böhmen den Begriff murzuslage in seinem Gedicht "Frauendienst" erwähnt.
Es ist eine kleine Stadt am Fluss Mürz auf 670 Meter Seehöhe und erhielt 1923 das Stadtrecht. Der Name kommt daher, weil die Stadt in Richtung Mürztal zuschlägt (einen Knick macht). Mürzzuschlag ist die letzte Stadt vor der natürlichen Grenze zu Niederösterreich, dem Semmering.
1360 erhält Mürzzuschalg von Herzog Rudolf das Eisenrecht. Dieses garantiert das Recht auf alleinige Produktion von Kleineisen zwischen Leoben und Semmering. Johann H. A. Bleckmann kauft 1862 die alten Hammerwerke und gründet die Phönix-Stahlwerke, die heutige Böhler Bleche GmbH. Der erste rostfrei Stahl der Welt wird 1912 von Ing. Max Mauermann in den Bleckmannwerken entwickelt.
Viktor Kaplan, der Erfinder der Kaplan- und Schnellläuferturbine, wurde 1876 hier geboren.
Mürzzuschlag ist seit je her eine Arbeiterstadt, die Löhne gehören zu den besten in der Steiermark.
Johannes Brahms schrieb von 1884 bis 1885 in Mürzzuschlag seine vierte Symphonie, die "Mürzzuschlager", daher gibt es dort heute ein Brahms-Museum. Des Weiteren gibt es ein Ski-Museum; Toni Schruf, einer der ersten Skiläufer in Mitteleuropa und Wirt des Hotel Post, wuchs in Mürzzuschlag auf. Das von einem Franziskanerorden im Jahre 1648 gegründete Kloster wird 1799 wieder aufgelöst. Die dazugehörige Kirche beherbergt heute das Kunsthaus Mürz.