Münsterland
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Zum Münsterland gehören die Kreise Borken, Coesfeld und Warendorf, sowie Teile des Kreises Steinfurt und die kreisfreie Stadt Münster (Westfalen) in Nordrhein-Westfalen.
Table of contents |
2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Kultur 5 Persönlichkeiten 6 Siehe auch 7 Weblinks |
Die Münsterländer Bucht erstreckt sich zwischen dem Teutoburger Wald im Norden und Osten und dem Sauerland im Süden. Ziemlich genau in der Mitte des Gebietes erheben sich die Baumberge mit 187 m über NN als ein kleines Mittelgebirge. Nach Westen zu geht die Münsterländer Bucht in die flache Landschaft der Niederlande über. Die Landschaft ist von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung geprägt, die aber noch relativ kleinteilig ist. Felder, kleine Wäldchen und Wallhecken bestimmen das Landschaftsbild, viele sprechen von der "Münsterländer Parklandschaft". Das Münsterland hat rund 1,527 Millionen Einwohner, die Fläche beträgt rund 6000 Quadratkilometer, die Bevölkerungsdichte 257 Einwohner pro Quadratkilometer. Münster ist die größte Stadt der Region. 19 Gemeinden des Münsterlandes haben weniger als 10 000 Einwohner, 31 Gemeinden haben 10 000 bis 25 000 Einwohner, 12 Städte haben 25 000 bis 50 000 Einwohner. Die wichtigsten Autobahnen sind die A1, die A31 und die A43 in Nord-Süd-Richtung und die A30 in Ost-West-Richtung. Die Ems ist der bedeutendste Fluss der Region, der Dortmund-Ems-Kanal und der Mittellandkanal sind die wichtigsten Wasserstraßen. Der Flughafen Münster-Osnabrück (fmo) auf dem Gelände der Gemeinde Greven wächst in seiner Bedeutung.
Im Gebiet des heutigen Münsterlandes gibt es Spuren von herumstreifenden Jägern aus der Zeit um 8000 v. Chr. Ab 2000 v. Chr., das beweisen archäologische Funde, war das Münsterland regelmäßig besiedelt. Die Römer hatten um die Zeitenwende an der Lippe, die direkt im Süden des Münsterlandes fließt, feste Lager. Die so genannte Varusschlacht, die zum endgültigen Rückzug der Römer aus Nordwest-Deutschland beitrug, soll bei Kalkriese im Teutoburger Wald, nur wenige Kilometer jenseits der Grenze zwischen Münsterland und Osnabrücker Land, stattgefunden haben.
Das Münsterland wurde seit etwa 500 n.Chr. vom Stamm der Sachsen besiedelt. Im Zuge der Sachsenmission Karls des Großen (Karl der Große) kam der Missionar Liudger 793 n. Chr. ins Münsterland und gründete dort das Kloster Monasterium, von dem die heutige Stadt Münster ihren Namen bekam. Bereits 805 wurde Münster Bistum, 1170 bekam die Stadt Münster Stadtrechte. Münster gehörte zur Hanse.
Nach dem Sturz des Sachsenherzogs Heinrich (Heinrich der Löwe) und der zerschlagung des Herzogtums Sachsens wurde das Münsterland zu einem eigenen Territorium, dem Fürstbistum Münster. Der Adel spielte eine große Rolle, noch heute zeugen zahlreiche Wasserburgen im Münsterland von seiner einstigen Bedeutung. Während der Reformationszeit erlebte die Stadt Münster die Herrschaft der Täufer, einer radikalen protestantischen Sekte. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) wurde das Münsterland immer wieder von den marodierenden Heeren der verschiedenen Kriegsgegner heimgesucht. Städte und Gemeinden wurden regelmäßig geplündert und niedergebrannt. Ein Teil des Westfälischen Friedens (Westfälischer Friede), der die Grundlage für die Staatsordnung der Neuzeit schuf, wurde in Münster ausgehandelt.
Das Fürstbistum Münster verschwand erst 1803, als durch den Reichsdeputationshauptschluss die geistlichen Territorien abgeschafft wurde. Nach kurzer Besatzungszeit durch die Franzosen fiel das Münsterland an Preußen. Im so genannten Kulturkampf wehrte sich das durch und durch katholische Münsterland gegen die Eingriffe der preußischen Regierung unter anderem ins Schulwesen.
Ab 1850 begann im Münsterland die Industrialisierung. Vor allem die Textil-Industrie war in der Region stark. Auf den Dörfern nahm die Armut wegen der steigenden Geburtenzahlen ständig zu. Das Land konnte seine Kinder nicht mehr ernähren, und so setzte eine kräftige Auswanderung vor allem nach den USA ein.
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte auch das Münsterland mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Da die Bevölkerung vorwiegend katholisch war und deshalb die Zentrumspartei wählte, konnten die Nationalsozialisten erst allmählich Fuß fassen. Während der Reichspogromnacht wurden im Münsterland dennoch fast alle Synagogen zerstört. Die jüdischen Bürger wanderten aus oder wurden verschleppt, viele davon nach Riga. Einer der prominentesten Holocaust-Überlebenden ist der heutige Präsident des Zentralkomitees der Juden, Paul Spiegel. Er ist im münsterländischen Warendorf aufgewachsen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Münster durch Bomben schwer beschädigt, die Innenstadt war zu 91 Prozent zerstört. Durch den Zuzug von Flüchtlingen aus den ehemals deutschen Ostgebieten wuchs die Bevölkerung schnell. Heute ist das Münsterland eine recht prosperierende Region, in der die Landwirtschaft noch immer eine große, aber nicht mehr die zentrale Rolle spielt. Die mittelständisch geprägte Industrie sorgt dafür, dass die Arbeitslosenquote im Münsterland die niedrigste in Nordrhein-Westfalen ist.
Das Münsterland ist noch heute sehr agrarisch geprägt. Allerdings geht auch das Höfesterben an dieser Region nicht spurlos vorbei. Immer mehr kleinere Landwirte geben auf. Im Mittelpunkt der Landwirtschaft im Münsterland steht die Bullen- und die Schweinezucht und -mast. Seit einigen Jahren bemühen sich die Landwirte zunehmend um neue Erwerbsmöglichkeiten, etwa im Tourismus oder durch die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe.
Im Münsterland spielt auch die Kohle eine gewisse Rolle. In Ibbenbüren wird derzeit in sehr großer Tiefe Kohle gefördert, dies soll auch für die nächsten Jahre so bleiben. Ein Kraftwerk unmittelbar bei der Zeche verbrennt einen großen Teil des geförderten Materials sofort. Die zweite große Zeche des Münsterlandes in Ahlen ist vor Kurzem stillgelegt worden.
Traditionell spielt die Textilindustrie in der Region eine große Rolle. Schon in vorindustrieller Zeit wurde hier Leinen hergestellt, das die so genannten "Tüödden" bis in die Niederlande und nach Preußen brachten. Aus einem solchen Handelshaus ist zum Beispiel die Firma C&A; entstanden, die noch heute ihren Familiensitz im münsterländischen Mettingen hat. Seit den 50er Jahren ist die Textilindustrie allerdings mehr und mehr in die Krise geraten. Die Folge: In manchen Städten des Münsterlandes ist die Arbeitslosenquote in den 80er Jahren auf bis zu 20 Prozent hochgeklettert.
Von dieser Strukturkrise hat sich die Region mittlerweile bestens erholt. Nirgendwo sonst in Nordrhein-Westfalen ist die Arbeitslosenquote niedriger als hier. Verantwortlich für diese Stabilität ist eine mittelständisch geprägte Industrie, die viele Branchen umfasst und deshalb sehr krisensicher ist.
Eine gewisse Bedeutung hat auch der Tourismus, der öffentlich sehr gefördert wird. Das Münsterland ist eine ideale Region für Radfahrer und Wanderer und für Kanuten. Derzeit läuft die so genannte "Regionale 2004", die den Tourismus in den Emsstädten mit zahlreichen projekten städtebaulicher und künstlerischer Art ankurbeln soll. Überdies bemüht sich die Region, den Reittourismus voran zu bringen.
Das Münsterland ist architektonisch geprägt von einer Vielzahl von Kirchen, Klöstern und Schlössern, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind.
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Kultur
Schlösser
Zu den schönsten Schlössern gehören:
Kirchen
Die interessantesten Kirchen sind:
Museen
Interessante Museen gibt es in:
Theater
In Münster gibt es:
Freilichtbühnen
Das Münsterland hat gleich mehrere Freilichtbühnen in:
Persönlichkeiten