Münster (Hochstift)
Table of contents |
2 B. Bischöfe 3 Literatur |
Für das mittelalterliche und frühneuzeitliche Münster in Westfalen lassen sich zwei Entwicklungen, das Bistum und die Stadt betreffend, festhalten. Wir verfolgen hier die Entwicklung des Bistums:
Das durch Liudger begründete Bistum blieb zunächst in der Verfügung der liudgeridischen, mit Werden verbundenen Bischöfe Gerfrid (809-839) und Altfrid (839-849). Der Ausbildung einer umfassenden Pfarrorganisation bis zum 10. Jahrhundert standen adlige und königliche (Frauen-) Stifte wie das in Freckenhorst, gegründet um 856, gegenüber. Das Hochmittelalter sah die münsterischen Bischöfe weitgehend auf der Seite des deutschen Königtums ? Münster ist in den Wirren des Investiturstreits (1075-1122) Opfer eines Angriffs des sächsischen Herzogs (und späteren Königs) Lothar von Supplinburg (1106-1137) geworden (1121) -, im späteren Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Bischöfe zu Landesherren eines Territoriums zwischen Ems und Hünte, des (Hoch- und Nieder-) Stifts Münster, das auch die Grafschaft Ravensberg umfasste und mit der Unterordnung des stiftischen Adels und der Ausbildung der drei Landstände von Domkapitel, Rittern und Städten zunehmend fester organisiert war. Erschütterungen blieben dennoch nicht aus, wie die Münsterische Stiftsfehde (1450-1458), bei der sich zwei Kandidaten und deren Parteien im Kampf um den Bischofsstuhl gegenüber standen, die Einführung der Reformation (1524) oder das Täuferreich von Münster (1533/1534-1535) zeigen.
In der frühen Neuzeit, nach Reformation und Gegenreformation, nach Dreißigjährigem Krieg (1618-1648) und Westfälischem Frieden (1648), ist der Bischofssitz Münster als Haupt-, Festungs- und Garnisonsstadt Zentrum eines Fürstbistums, eines katholischen Konfessionsstaates der absolutistisch regierenden Fürstbischöfe, u.a. eines Christoph Bernhard von Galen (1650-1678) oder eines Ferdinand II. von Fürstenberg (1678-1683). Französische Revolution (1789) und Reichsdeputationshauptschluss (1803) beendeten dann die Existenz des bischöflichen Staates.
Siehe auch: Bistum Münster, Liste der BistümerA. Bistum (Hochstift) Münster
B. Bischöfe
Mittelalter
Frühe Neuzeit
Die übrigen Bischöfe folgen.Literatur