Lukrez
Titus Lucretius Carus, genannt Lukrez, (*96 v. Chr?; † 55 v. Chr) war ein römischer Dichter und Philosoph.
Grundlagen seiner Philosophie
Lukrez war ein Vertreter der Atomistik. Er berief sich vor allem auf die Lehre von Epikur. Sein Lehrer war wahrscheinlich Philodemos.
Seine Philosophie
Lukrez war überzeugt, dass die Seele sterblich sei (wofür er 28 (!) Beweise vorbrachte) und dass es den Göttern nicht möglich sei, sich in das Leben der Menschen einzumischen.
Seine Philosophie sollte dem Menschen Gemütsruhe und Gelassenheit geben und ihm die Furcht vor dem Tode und den Göttern nehmen. Er nimmt, im Gegensatz zu Epikur, Anteil an den gesellschaftlichen Ereignissen seiner Zeit, verurteilt den sittlichen Verfall des Adels, klagt den Krieg und seine Schrecken an.
Werke
Literaturgeschichtliche Bedeutung
Lukrez und Cicero waren Pioniere der philosophischen Schriftstellerei in lateinischer Sprache. Sie mussten daher oft erst ein geeignetes Vokabular prägen und um Unabhängigkeit von der griechischen Sprache und Literatur ringen.
Die Wahl der Form des Lehrgedichts (in Hexametern) unterscheidet Lukrez von Cicero. Auch für diese Gattung der lateinischen Literatur kommt Lukrez Pionierrang zu.
Unter diesen Voraussetzungen ist verständlich, dass Lukrez' Verse nicht die Eleganz der späteren lateinischen Hexameter-Dichtung (insb. Vergil, Ovid) erreicht.
Nachwirkung
Auf Lukrez beriefen sich insbesondere die materialistischen Philosophen späterer Zeiten, so etwa im 17. Jahrhundert und im marxistischen Sozialismus.
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