Luis Trenker
Luis Trenker, eigentlich Alois Franz Trenker (* 4. Oktober 1892 in St. Ulrich, Südtirol; † 12. April 1990 in Bozen, Südtirol) war Architekt, Bergsteiger, Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller, der sich in seinen Werken meist mit den Bergen seiner Heimat auseinander setzte.Trenker studiert nach dem Abitur von 1912 bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs in Wien Architektur, ehe er zum Krieg eingezogen wird. Trenker kämpft im Ersten Weltkrieg auf Seiten der Österreicher in den Südtiroler Bergen. Literarisch setzt er seine Kriegserlebnisse in diversen Büchern um, von denen Sperrfort Rocca Alta und Berge in Flammen die bedeutendsten sind.
Nach dem Krieg nimmt Trenker sein Architekturstudium wieder auf, das er 1924 in Graz beendet, um in Bozen als Architekt zu arbeiten.
Erste Kontakte zum Film ergeben sich 1921, Trenker wird von Arnold Fanck für den Film "Berg des Schicksals" als Bergführer engagiert. Nachdem Fanck feststellt, dass der eigentlich vorgesehene Hauptdarsteller nicht klettern kann, übernimmt Trenker die Hauptrolle. Danach folgen in kurzer Folge weitere Filme, zunächst als Schauspieler, ab 1928 auch als Regisseur. In den meisten der danach folgenden Filme ist Trenker Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor in einer Person.
Ab 1927 gibt Trenker sein Architektenbüro auf und arbeitet nur noch als Künstler, 1928 heiratet er Hilde Bleichert, mit der er vier Kinder hat.
Ein Hauptthema in Trenkers künstlerischen Schaffen war die Idealisierung eines heimatverbundenen Lebens, das häufig der Dekadenz der Städte und Stadtbewohner gegenübergestellt wurde. Die faschistischen Regimes in Italien und Deutschland versuchten Trenkers Werke nicht zuletzt deshalb zu instrumentalisieren. Am 6. Januar 1937 wurde sein Film "Der Berg ruft!" uraufgeführt.
Trenker weigerte sich, sich künstlerisch unterzuordnen und wird faktisch mit Berufsverbot belegt. 1940 verlässt er Berlin und zieht nach Rom, wo er sich bessere Bedingungen erhofft, aber nicht vorfindet. Nach zwei Dokumentarfilmen 1942 und 1943 zieht sich Trenker nach Bozen zurück.
In der Nachkriegszeit wirft man Trenker Opportunismus vor, es dauert bis in die 1950er Jahre, bis Trenker, der nun zwischen München und Bozen pendelt, wieder an alte Filmerfolge anknüpfen kann.
Ab 1965 dreht Trenker vorwiegend Dokumentarfilme über seine Heimat Südtirol.
Trenker arbeitet daneben auch immer wieder als Schriftsteller von Bergromanen.
1990 stirbt Luis Trenker im Alter von 97 Jahren in Bozen.