Ludwig der Springer
Ludwig der Springer (†1123) war Graf in Thüringen. Nur wenig ist wirklich über ihn bekannt, jedoch ist er sehr sagenumwoben.Fest steht, dass er um 1100 ein kleines Territorium im Westen des heutigen Landes Thüringen aufbaute, das später zur Keimzelle der Landgrafschaft Thüringen wurde. Seine Nachkommen, die Ludowinger, stellten von 1130 bis 1247 die Landgrafen, angefangen mit seinem Sohn Ludwig I.
Seinen Beinamen erhielt er der Sage nach durch einen kühnen Sprung in die Saale. Ludwig soll versucht haben, die Pfalzgrafschaft Sachsen zu erlangen, und erstach daher den Pfalzgrafen Friedrich III. Daraufhin wurde er auf der Burg Giebichenstein bei Halle eingekerkert. Im dritten Jahr seiner Gefangenschaft drohte die Hinrichtung, daraufhin nutzte er einen Aufenthalt auf dem Burgturm zu seinem Sprung in die darunterfließende Saale. Dort erwartete ihn bereits ein Diener mit einem Boot und seinen schneeweißen Lieblingsgaul "Schwan". Als Sühne für diese Tat gründete er aber das spätere Familienkloster Reinhardsbrunn.
Die Sage machte ihn auch zum Gründer der Wartburg. Im Jahre 1067 soll er auf einer Jagd ihren späteren Standort entdeckt und ausgerufen haben: "Wart', Berg, du sollst mir eine Burg tragen!" Da der Burgberg nicht zu seinem Territorium gehörte, ließ er von dort Erde auf den Berg schaffen, auf der dann die Wartburg erbaut wurde.