Ludger Beerbaum
Ludger Beerbaum (* 26. August 1963 im ostwestfälischen Detmold) ist ein deutscher Springreiter.
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Größte Erfolge
Beschreibung
Als sein Pferd "Landlord" bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul lahmte, legte Ludger Beerbaum sich richtig ins Zeug: der beste deutsche Springreiter musste sich in weniger als 48 Stunden auf ein Ersatzpferd ("The Freak", das Pferd seines Teamkollegen Dirk Hafemeister) einstellen. Am Ende gewann er auf diesem Pferd die Mannschafts-Goldmedaille.
1992, bei seinen zweiten Olympischen Spielen, riss ihm im Mannschaftswettbewerb das Zaumzeug. Doch es war, anders als vermutet, noch nichts vorbei. Er konnte trotzdem noch im Einzelwettbewerb starten, und gewann souverän mit der damals achtjährigen Stute "Classic Touch".
1996 triumphierte die deutsche Mannschaft um Ludger Beerbaum mit "Ratina Z" und stand wieder auf dem Treppchen. Zu Beerbaums großer Enttäuschung lahmte "Ratina", so dass er nicht im Einzelwettbeweb starten konnte.
2000 gewann die deutsche Mannschaft wieder Gold. Doch dieses Mal hatte Ludger Beerbaum nicht viel damit zu tun. Mit dem damals neunjährigen Hannoveranerhengst "Goldfever" war er zweimal Streichergebnis.
Die Liste der Siege, die der mittlerweile 40-jährige aufweisen kann, ist schier unendlich: er ist mit drei Olympiasiegen, drei Europameisterschaften, doppelter Mannschafts-Weltmeister und erster deutscher Weltcup-Sieger ist er zweifelsohne der erfolgreichste deutsche Springreiter der vergangenen 15 Jahre. Auch hat er privat sportliche Interessen: der gebürtige Westfale fährt nebenbei Ski und ist Fan des Deutschen Rekordmeisters FC Bayern München.
Entdeckt wurde Ludger Beerbaum vom 1995 verstorbenen Bundestrainer Hermann Schridde. Er lernte auch gleich zu Beginn seiner Karriere die Risiken der Sportart kennen, als er sich mit 15 bei einem Sturz mehrere Rippenbrüche zuzog und eine Woche im Koma lag. Er ging 1985 zu seinem mehrjährigen Förderer Paul Schockemöhle, nach privaten Differenzen mit diesem, wechselte er 1989 in den Stall des Unternehmers Alexander Moksel nach Buchloe. Nach einem kurzen Intermezzo im Bundesleistungszentrum Reiten in Warendorf machte Beerbaum, der mittlerweile zur Weltklasse gehörte, sich mit einer eigenen Reitanlage in Riesenbeck selbstständig.
Ludger Beerbaum gilt als extrem ehrgeizig und ist nach schlechten Ritten nicht ansprechbar. Andererseits gibt es kaum jemanden, der sich so viele Gedanken darüber macht, wie er, wann bei welchem Turnier und unter welchen Bedingungen er seine Pferde einsetzt. Bundestrainer Kurt Gravemeier schätzt ihn als Ansprechpartner und Schlüsselfigur in seinen Equipen bei Championaten. Auch genießt er bei seinen Springreiter-Kollegen sowie bei Veranstaltern und Verbänden großes Ansehen.
Er setzte bei den Olympischen Spielen in Sydney auf den neun Jahre alten Hannoveranerhengst "Goldfever" (mit dem er Deutscher Meister geworden war), nach dem Karrierende seiner Wunderstute "Ratina Z" beim CHIO 1999 in Aachen. Mit "Downunder" konnte sich der Weltranglisten-Erste überraschend nicht für die Einzelwettbewerbe qualifizieren. Der Champion bekannte am Ende des Olympiajahres: "Trotz Gold mit der Mannschaft bin ich enttäuscht.
2001 was DAS Jahr für Ludger Beerbaum. Er urteilte selbst: "Ich bin im Zenit meiner Sportlerlaufbahn angelangt". Er löste den bisherigen Rekordhalter Paul Schockemöhle ab, in dem er seinen 7. Titel als Deutscher Meister holte. Außerdem wurde er in Arnheim Europameister der Springreiter und holte sich den ersten Titel des "Riders of the year" in der neugeschaffenen Goldzack "RIDERS TOUR".
Am 1. Februar 2002 gab Beerbaum seinen Vereinswechsel (vom westfälischen Riesenbeck zum Reiter-Verein Mannheim) bekannt, den er wegen einwes Sponsorenwechsels machen musste. Auch in seinem neuen Verein setzte er seine Erfolgsgeschichte fort: Beim CSI in Zürich konnte er sich als erster Reiter der Turnierhistorie seinen Titel auf "Goldfever" vom Vorjahr verteidigen. Beim Sprinreiter-Weltcup belegte Beerbaum den Zweiten Platz und beim CHIO in Aachen war er (als Weltranglistenerster) mit drei Siegen eine Klasse für sich.
Das Unternehmer-Ehepaar Dieter und Madeleine Winter-Schulze unterstützt Beerbaum nach wie vor, in dem es ihm viele Top-Pferde zur Verfügung stellt, z.B. Gladdys, Goldfever, Champion Du Lys. Auch wenn ihm als Deutschlands Vorzeige-Springreiter von Kritikern häufig Eigennützigkeit vorgeworfen wird, hat er jetzt seine soziale Ader entdeckt. Er unterstützt krebskranke Kinder im russischen Perm.
Ludger Beerbaum war mehrfach nominiert (ob allein oder mit der deutschen Equipe) zum Sportler des Jahres.
Außerdem war er "Mannheims Sportler des Jahres 2001".
Seit 2001 führt er das neu gegründete Audi Quattro Team an, mit dem Auftrag, junge, talentierte Reiter in den großen Sport zu führen; was bisher prima geklappt hat: Mylene Diederichsmeier und Marco Kutscher wurden deutsche Meister, Christian Ahlmann Doppeleuropameister. Kutscher und Ahlmann sind außerdem im Olympiakader für Athen 2004.
Beerbaum wurde 1992 Vater eines Sohnes: Alexander, benannt nach seinem damaligen Sponsoren Alexander Moksel.Sonstiges