Louisiana Purchase
Louisiana Purchase bezeichnet den Kauf eines umfangreichen Gebietes in Nordamerika durch die USA von Frankreich im Jahre 1803.Das Gebiet war circa 2.100.000 km² groß und umfasste die heutigen amerikanischen Bundesstaaten Arkansas, Missouri, Iowa, Minnesota westlich des Mississippi, North Dakota, South Dakota, Oklahoma, Nebraska und Kansas; außerdem die östlich der Rocky Mountains gelegenen Gebiete von Montana, Wyoming und Colorado sowie Louisiana westlich des Mississippi mit New Orleans.
Die riesige Provinz Louisiana war im 18. Jahrhundert von Franzosen besiedelt worden. 1762 hatte Frankreich die Gebiete westlich des Mississippi und die Insel Orleans in einem geheimen Abkommen an Spanien abgetreten. Nach Ende des Siebenjährigen Kriegeses 1763, fiel das Territorium östlich des Mississippi an Großbritannien. 1800 erwarb Napoleon I den spanischen Teil wieder zurück.
1802 traten Ereignisse ein, die der damalige US-Präsident Thomas Jefferson als gegen die Interessen der USA gerichtet wertete: Französische Truppen wurden nach New Orleans und nach Santo Domingo auf Hispaniola entsandt um die dortigen Aufstände zu unterdrücken; ferner nahm Frankreich das Stapelrecht für US-amerikanische Händler in New Orleans zurück. Daraufhin schickte Jefferson James Monroe nach Paris zur Unterstützung des amerikanischen Botschafters in Frankreich, Robert R. Livingston. Die beiden sollten einen der folgenden vier Pläne umzusetzen versuchen: 1. den Kauf von Ost- und Westflorida und New Orleans; 2 den Kauf allein von New Orleans; 3. einen Erwerb immerwährender Schifffahrts- und Lagerrechte; oder 4. einen Landkauf am Ostufer des Mississippi zum Bau eines amerikanischen Hafens.
Die bis dahin geführten Verhandlungen zwischen Livingston und dem französischen Außenminister Charles Maurice de Talleyrand-Périgord waren ergebnislos geblieben. In der Folge schlug die internationale Lage zu ungunsten Frankreichs um. Die französischen Truppen auf Hispaniola wurden durch Gelbfieber und die dortige Rebellion aufgerieben, darüber hinaus schienen ein Krieg mit Großbritannien und die Besetzung Louisianas durch die Briten unumgänglich. Napoleon I. suchte das beste daraus zu machen und gab Talleyrand neue Anweisungen. Am 11. April 1803 überraschte der französische Außenminister Monroe und Livingston mit einem Angebot, ganz Louisiana oder überhaupt nichts zu kaufen. Die beiden Gesandten stimmten dem Kauf des Territoriums zu und Anfang Mai wurden die drei Dokumente unterzeichnet, mit denen Louisiana an die USA abgetreten wurde. Die Kaufsumme betrug 15 Millionen US-Dollar, wovon 11,25 Millionen sofort an Frankreich zu zahlen waren, die restlichen 3,75 Millionen US-Dollar sollten die USA direkt an die Siedler in Louisiana zahlen.
Mit der Verabschiedung durch den Senat erhielt der Kauf von Louisiana als Vertrag Gesetzeskraft. Durch den Kauf hatte die USA ihr Staatsgebiet mehr als verdoppelt.