Louise Otto-Peters
Louise Otto-Peters (* 26. März 1819 Meißen - † 13. März 1895 Leipzig) war Schriftstellerin und Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung. Sie wurde „Lerche des Völkerfrühlings“ genannt. Ihre Verse waren von der Aufbruchstimmung des Vormärz getragen.
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Als junge Frau hatte sie anlässlich eines Besuchs bei ihrer Schwester in Oederan die drückende Not der Fabrikarbeiter kennen gelernt und in ihrem Roman "Schloss und Fabrik" beschrieben. Das Erlebnis wurde zur Initialzündung, für die Rechte und für die Unterstützung der Arbeiter einzutreten. In Zeitungen veröffentlichte sie Artikel, zunächst unter dem Pseudonym "Otto Stern" oder "ein sächsisches Mädchen".
Als 1843 Robert Blum in den "Sächsischen Vaterlandsblättern" die Frage nach der politischen Stellung der Frau aufwarf, antwortete Louise Otto im gleichen Blatt: "Die Teilnahme der Frau an den Interessen des Staates ist nicht ein Recht, sondern eine Pflicht."
Während der Märzrevolution 48/49 richtete Louise Otto an die Kommission, die zu wirtschaftspolitischen Fragen in Sachsen arbeitete, die Forderung, auch für die Organisation der Frauenarbeit zu sorgen, u.a. deshalb, um Frauen nicht in die Prostitution zu treiben.
1849 wurde sie Herausgeberin der "Frauenzeitung" unter dem Motto "Dem Reich der Freiheit werb ich Bürgerinnen!". Es folgten Hausdurchsuchungen, Verhöre, Auflösung der von ihr mitbegründeten Dienstboten- und Arbeiterinnenvereine aufgrund des preußischen Vereinsgesetzes von 1851, Verbot der Frauen-Zeitung 1850 aufgrund des sächsischen Pressegesetzes. Sie wich mit der Redaktion nach Gera aus, bevor 1852 ein endgültiges Verbot durch ein ähnliches preußisches Gesetz erfolgte.
In der Folge arbeite sie in Bibliotheken Dresdens und Leipzigs, schrieb Artikel, Rezensionen und Romane und gab mit ihrem Mann August Peters bis zu dessen Tod 1864 die "Mitteldeutsche Volkszeitung" heraus.
1865 war sie Mitbegründerin des Leipziger Frauenbildungsvereins und berief noch im gleichen Jahr die erste deutsche Frauenkonferenz nach Leipzig. Sie war auch Mitbegründerin des Allgemeinen deutschen Frauenvereins (ADFV), den sie während der folgenden drei Jahrzehnte leitete. Sie arbeite auch an der Redaktion der Vereinszeitung "Neue Bahnen" mit. Von ihr gingen Anregungen aus, Arbeiterinnen nicht nur als Zielgruppe karitativen und pädagogischen Wirkens, sondern auch als Mitstreiterinnen für die Rechte der Frau anzusprechen.
Der ADFV betrieb auch eine Sonntagsschule, eine Fortbildungsschule für Mädchen und eine Speiseanstalt und veranstaltete Unterhaltungsabende für Frauen.
Blos 1928, Twellmann 1976, Große Frauen 1987, Bodeit 1990, Allg.dt.Biogr. 1875, Schilke/Koch 1994 (Abb.), Dresdner Frauenkalender 1995 (Abb.), Ludwig/Jorek 1995 (Abb.), Buhl 1998 (Abb.), Zglinicki 1999, 1998Leben
Werke
Quellen: