Lothar Bolz
Lothar Bolz (* 3. September 1903 in Gleiwitz/Oberschlesien; † 29. Dezember 1986 in Berlin) war Vorsitzender der NDPD und Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR.Bolz studierte von 1921-1925 Rechtswissenschaften, Kunst- und Literaturgeschichte in München, Kiel und Breslau mit Promotion zum Dr. jur. Danach war er Gerichtsreferendar, Assessor und schließlich Rechtsanwalt in Breslau. 1929 trat er der KPD bei. 1933 wurde er wegen Verteidigung von Antifaschisten aus der schlesischen Anwaltskammer ausgeschlossen. Er emigrierte über Danzig und Prag in die UdSSR. Dort arbeitete er als Journalist und Lehrer am Marx-Engels-Lenin-Institut in Moskau, seit 1941 unter Kriegsgefangenen an Antifa-Schulen und als Mitarbeiter der Zeitung des Nationalkomitee Freies Deutschland "Freies Deutschland".
Bolz kehrte 1947 nach Deutschland zurück und trat der NDPD bei, deren Vorsitzender er bis 1972 war (danach Ehrenvorsitz). Seit 1949 war er Abgeordneter der Volkskammer, 1949-1953 Minister für Aufbau und 1950-1967 stellvertretender Ministerpräsident. Außerdem war Bolz ab 1950 im Präsidium des Nationalrates der Nationalen Front. 1953-1965 war er als Nachfolger von Georg Dertinger Minister für Auswärtige Angelegenheiten. 1968-1978 folgte er Johannes Dieckmann als Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft.
Bolz erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 1954 und 1964 den Vaterländischen Verdienstorden, 1955 das Kommandeurskreuz zum Orden Polonia Restituta, 1965 das Große Band des Ordens vom Nil, 1968 den Stern der Völkerfreundschaft und 1971 den Orden des Vaterländischen Krieges.