Lokale Agenda 21
"Global denken - lokal handeln!"In der Agenda 21 steht:
Kapitel 28 "Städte und Gemeinden" "Bis 1996 soll sich die Mehrheit der einzelnen Länder gemeinsam mit ihren Bürgern einen Konsultationsprozess unterzogen und einen Konsens hinsichtlich einer "lokalen Agenda 21" für die Gemeinschaft erzielt haben." Weltweit haben in vielen Städten und Gemeinden Menschen, Gruppen, Vereine, Verbände und Initiativen gemeinsam mit den Verwaltungen und VertreterInnen aus der Wirtschaft begonnen, sich für die Umsetzung der Agenda 21 auf lokaler Ebene einzusetzen.
Dem Engagement zahlreicher BürgerInnen für eine lebenswerte Zukunft in ihrem Lebensumfeld, ihrer Gemeinde und Stadt steht die Tatenlosigkeit der großen Regierungen und der Wirtschaft gegenüber. Und dennoch machen gerade die Initiativen "von unten" Mut, denn sie verstehen sich als Teil des globalen Prozesses, der die Ideen der Agenda 21 auf lokaler Ebene umsetzt. Und das ist der Punkt der Hoffnung macht: Noch nie zuvor gab es eine Bewegung, die - zwar auf ihre eigenen Probleme angepasst, aber denkend Ziele und Maßnahmen zukunftsfähiger Politik diskutiert.
Die Agenda 21 ist kein Handlungsplan, wo Punkte einfach abgehakt werden können, es handelt sich vielmehr um einen Prozess, in dem die Strategien für ein Nachhaltiges Leben erst entwickelt werden. Außerdem ist die Agenda 21 kein verbindliches, einklagbares Gesetz, aber die Tatsache, dass ihr 179 Regierungen zustimmten, macht sie zu einem sehr wichtigen Dokument. Ein bedeutender Punkt ist dabei, dass nicht nur die Regierungen aufgefordert sind, die Ziele umzusetzen. Alle Menschen sollen sich darüber Gedanken machen, wie sie in Zukunft leben wollen. Sie sind aufgefordert, ihr eigenes Konsumverhalten zu überdenken, zu verändern und sich an Entscheidungsfindungen zu beteiligen. Dabei spielen die Kommunen und freie Initiativen, Vereine und Verbände eine große Rolle: Sie sollen in den Prozess einbezogen werden.
[1999, S.Kreuzinger, H.Unger, Agenda 21 - Wir bauen unsere Zukunft.]
Seit der Umsetzung der Lokalen Agenda 21 (LA 21) seit dem Jahr 1998 ist der Agenda-Prozess in Deutschland nach der Reduzierung öffentlicher Gelder ins Stocken geraten. Hinzu kommen je nach personellem Engagement der hauptamtlichen internen oder externen kommunalen Agenda-Beauftragten und dem Echo der zumeist ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitiker mehr oder minder hohe Frustrationen bei den durchweg ehrenamtlich tätigen Agenda-Aktivisten. Um den Prozess der Agenda-Arbeit wieder voranzutreiben, wurde deswegen vor drei Jahren auf Bundesebene die Deutsche Gesellschaft Agenda 21 sowie auf Landesebene der bisher einzige Landesverband in Hessen gegründet. Nach Aussagen des derzeitigen hessischen Vorsitzenden, Friedrich Wilhelm Georg, verfolgt der hessische Landesverband neben der allgemeinen Förderung des ehrenamtlichen Engagements in der LA 21-Umsetzung speziell die Hervorhebung wirtschaftlicher Projekte. Im engeren Sinne orientieren diese sich an Schaffung wirtschaftlich vertretbarer Alternativen zu fossilen Energielieferanten zur Versorgung mit Energieträgern auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Im Focus steht dabei im Bundesland Hessen die Nutzung von Holz.
"Wenn alle Menschen unseren Lebensstil übernehmen würden, bräuchten wir vier Planeten! Die haben wir aber nicht!"
-> Suistanable Development = zukunftssichernde, nachhaltige Entwicklung, auch im lokalen Bereich und regionalem Rahmen. Das Konzept der zukunftsbeständigen Entwicklung ist Grundlage der Agenda 21 und Richtschnur für alle Handlungskonzepte die darunter fallen.