Logienquelle Q
Die Logienquelle (auch Redequelle oder Q, von griech. logion "Ausspruch") ist gemäß der Zweiquellentheorie ein hypothetischer Text, den die Autoren des Matthäus- und des Lukasevangeliums neben dem Text des Markusevangeliums als zusätzliche Quelle verwendet haben sollen.Inhaltlich soll sie vor allem Reden Jesu enthalten haben, die gemäß manchen Autoren als Handreichung für die frühe christliche Mission gedacht waren.
Die Rekonstruktionen dieser Logienquelle werden gemacht durch Vergleich des Matthäus- und des Lukasevangeliums, wobei die vermutlich eigenständigen Beiträge beider Evangelisten separiert werden. Je nach Autor handelt es sich bei der Logienquelle um einen Text oder um mehrere Texte, z.B. Proto-Q1, Q1, Proto-Q2 und Q2 oder Q1, Q2, und Q3 jeweils mit unterschiedlicher Datierung und unterschiedlicher Christologie. Andere Autoren unterscheiden z.B. ältere in Palästina und neuere in der Diaspora niedergeschriebene Jesusworteworte, die bis 65 n. Chr. gemeinsam niedergeschrieben wurden. Spätestens um das Jahr 65 soll dann ein unbekannter Redaktor beide Traditionsschichten zusammengefasst haben.
Es gibt jedoch keine erhaltenen Manuskripte dieser Logienquelle, sie erscheint nirgends in der Überlieferung der frühen Kirche, sie wurde von keinem Kirchenvater erwähnt oder sonst irgendwie als historisches Dokument nachgewiesen. Ihre früheste Erwähnung ist bei Theologen des 19. Jahrhunderts zu finden.
Neben der Zweiquellentheorie gibt es auch andere Thesen über die Entstehung der synoptischen Evangelien, die ohne Logienquelle auskommen.
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