Lochstreifen
Lochstreifen dienten seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts der Darstellung und Speicherung von Daten auf langen Papier- oder auch Plastikbändern. Zunächst wurden sie in der Datenübermittlung durch Telegrafen eingesetzt. Morse-Punkte (kurze Signale) wurden dabei z. B. durch senkrecht übereinanderstehende Löcher, Striche (lange Signale) durch diagonal angeordnete Löcher kodiert (Wheatstone-Lochstreifen-Code).Die heute noch bekannten Lochstreifen wurden als Speichermedium für Fernschreiber und Computer eingesetzt. Dazu wurde entsprechend dem eingesetzten Code nacheinander pro Zeichen eine das codierte Zeichen repräsentierende Lochreihe in den Streifen eingestanzt. Zu den Codelöchern kam pro Lochreihe noch ein kleineres Transportloch, das sowohl zur Synchronisation des Lochstreifens im Lesegerät als auch zu dessen Transport diente.
Eine Lochreihe mit n möglichen Lochpositionen erlaubt die Darstellung von 2n verschiedenen Zeichen. Verbreitete Codes waren der Baudot-Code mit fünf Lochpositionen für Fernschreiber, und ASCII mit acht (sieben plus Paritätsbit) Lochpositionen für Computeranwendungen.
Lochstreifen und ähnliche mechanische Speichersysteme wie Lochkarten waren vor dem Aufkommen magnetischer Speichermedien wie dem Magnetband die wirtschaftlichsten les- und beschreibbaren Datenträger. Aufgrund ihrer Robustheit, einfachen Handhabung und weiten Verbreitung werden Lochstreifen in geringem Maße noch heute eingesetzt. Im Computerbereich haben sie ihre Bedeutung allerdings verloren.