Litomyšl
Litomyšl (deutsch Leitomischl) ist eine Stadt in der ostböhmischen Region Pardubice, mit etwa 10.000 Einwohnern.Litomyšl ist zum ersten Mal in der Kosmas-Chronik erwähnt, und zwar für das Jahr 981. Über die damalige Siedlung ist aber wenig bekannt, eigentliche Bedeutung erhält die Stadt gegen Ende des 11. Jahrhunderts durch die Gründung eines Benediktinerklosters durch Břetislav II. 1259 erhielt die Siedlung Stadtrecht, zu dieser Zeit war sie sowohl von Tschechen wie von Deutschen bewohnt. 1344 wurde in Litomyšl das zweite tschechische Bistum (nach Prag) gegründet. In den Hussitenkriegen ging das Bistum unter und wurde auch später nicht mehr erneuert. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts war Litomyšl ein Zentrum der Böhmischen Brüder, zeitweise siedelte hier auch der "Senior" der Gemeinde. 1548 wurden die Böhmischen Brüder aber aus Litomyšl vertrieben, nach der Schlacht am Weißen Berg mussten auch die übrigen Protestanten die Stadt verlassen.
Im 19. Jahrhundert war Litomyšl ein wichtiges Zentrum der tschechischen Nationalen Wiedergeburt, viele Persönlichkeiten sind mit der Stadt verbunden. Unter anderem wurde hier Bedřich Smetana geboren, der Schriftsteller Alois Jirásek war Lehrer am Gymnasium von Litomyšl und auch der Musikwissenschaftler und spätere kommunistische Politiker Zdeněk Nejedlý stammte von hier.