Liste der nuklearen Unfälle
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Dies ist eine Liste von Unfällen mit nuklearem Material. Bei vielen dieser Vorfälle wurden Menschen durch radioaktives Material verletzt oder getötet. Bei den meisten anderen Vorfällen folgte eine Verstrahlung der Region, hatte jedoch keine anderen Effekte. Bei einigen Vorfällen wurde nur wenig radioaktives Material freigesetzt; sie wurden wegen der politischen Spannungen, die solche Unfälle (wie beispielsweise Zusammenstoß zwischen Atom-U-Booten) auslösen, in die Liste aufgenommen. Wegen der Verschwiegenheit der Regierungen ist es schwierig, das Ausmaß einiger der genannten Vorfälle genau festzustellen, oder ob sie überhaupt stattgefunden haben.
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1940er
1950er
Der erste Hinweis auf Radioaktivität im Fallout wird bereits 7 Stunden nach der Detonation bemerkt, als der Fallout das Rongerik Atoll erreicht. Mit der Evakuierung von 28 Servicetechnikern, die in der Wetterstation von Rongerik (260 km östlich des Bikini Atolls) arbeiteten, wird aber erst nach 30 Stunden begonnen.
- 1955 - Eine unerwartete Änderung der Windrichtung trägt den Fallout eines Testes nach Las Vegas in Nevada [1].
- 22. November 1955 - Die Sowjetunion testet ihre erste Fusionswaffe. Aufbauend auf den zwei vorangegangenen Konzepten (First und Second Idea Bomb), sind der Test der Third Idea Bomb erfolgreich. Die 1.6 Megatonnen Bombe "Third Idea Bomb" war die erste Wasserstoffbombe, die von einem Flugzeug abgeworfen wird. Die unerwartete Brechung der Schockwelle durch die Atmosphäre verursacht Schäden durch die Druckwelle. Drei Leute sterben [1].
- 29. November 1955 - Ein Fehler des bedienenden Maschinisten zerstört einen drei Jahre alten Reaktor des Typs EBR-1 class="external">[1.
- 10. März 1956 - Irgendwo auf dem Flug zu einem Rendevouz mit einem Air ForceTankflugzeug über dem Mittelmeer verschwindet ein B-47 Bomber der MacDill Air Force Base in Tampa, Florida spurlos. Zum Zeitpunkt des Verschwindes ist das Flugzeug mit zwei Nuklearbomben ausgerüstet.
- 2. Juli 1956 - Neun Menschen werden verletzt, nachdem zwei Explosionen einen Teil von Sylvania Electric Products' Metallurgy Atomic Research Center in Bayside, Queens, New York zerstören.
- 26. Juli 1956 - Ein B-47 Bomber übt auf der Lakenheath Air Base in Suffolk, England Landeanflüge. Dabei rutscht er in einen Hügel, der als Lager für nukleare Waffen genutzt wurde. Darunter sind unter anderem drei Mark VI Bomben. Das daraus entstandene Feuer kann gelöscht werden, ohne dass die Bomben explodieren. Ein geheimes Telegramm von General James Walsh der US 7th Air Division bemerkt, dass die Bomben "umhergeworfen" wurden und dass eine "vorläufige Untersuchung durch einen Bombenentschärfer zu dem Ergebnis kam, dass wie durch ein Wunder die abgeschorenen und damit ungeschützten Zünder der Mark VI Bombe nicht funktioniert haben". Dennoch wird das Risiko von Hitzeeinwirkung oder selbst durch einen Unfall verursachte Zündung von Sprengstoffen als Auslöser für eine nukleare Kettenreaktion als ungenügend angesehen. Nukleare Sprengsätze benötigen eine absolut gleichzeitig erfolgende Zündung der nuklearen Teilsprengsätze, damit diese gleichzeitig zu einem Block überkritischer Masse zusammengeschossen werden. Eine durch einen Unfall ausgelöste Zündung der hochexplosiven Sekundärzünder würde wahrscheinlich in einer Explosion enden, die das radioaktive Material ablenken würde und die hochkritische Masse nicht entstehen lassen würde. Ein Brand des Kerosins ist genausowenig in der Lage eine nukleare Explosion auszulösen wie eine Stange Dynamit als Sekundärladung für eine Atombombe geeignet wäre.
- 1957 - Keleket Co: Eine Kapsel mit salzigem Radium zerplatzte und führt zu einer fünfmonatigen Dekontamination die Kosten in Höhe von $ 250.000 verursacht. Die Kapsel wurde zur Kalibrierung der dort hergestellten Strahlungsmessgeräte verwendet.
- März 1957 - Mitarbeiter einer Houstoner Firma, die eine staatliche Zulassung zur Herstellung von Röntgenkameras (richtig übersetzt?) besitzt, öffnen ein Strahlenelement, das mit zehn Iridium192 Kugeln gefüllt war. Sie benutzen eine Juweliersdrehbank, die in einer 84 cm dicken Plexiglasbox isoliert ist. Die beiden Mitarbeiter bemerken, dass zwei der zehn Kügelchen pulverisiert waren. Etwas von dem Staub konnte aus dem Sicherheitsbehälter entweichen. Einer der Arbeiter bediente die Werkbank in seiner Straßenbekleidung und verließ mit dieser das Gelände. Der andere blieb noch zum Arbeiten und trug Laborbekleidung und war mit einer Atemschutzmaske ausgerüstet. Die radioaktive Kontamination wurde erst nach einem Monat durch das Firmenpersonal entdeckt und die Atomic Energy Comission erfuhr erst ungefähr fünf Wochen danach von dem Vorfall. Der Zwischenfall wurde im Look Magazine 1961 erwähnt. Bis dahin waren acht Haushalte und sieben Autos durch den radioaktiven Staub kontaminiert. Allerdings nur bei den zwei beteiligten Angestellten konnten radioaktive Verbrennungen auf der Haut festgestellt werden. Der weithin bekannt gewordene Vorfall in den ersten Tagen, in denen zivile Einrichtungen der Umgang mit radioaktiven Stoffen erlaubt wurde, führte zur einer Isolation der Familien der Arbeiter. Die Nachbarn fürchteten eine eventuelle radioaktive Kontaminierung. Berichte der Mayo Klinik vier Jahre nach dem Unfall bestätigen nur einige der radioaktiven Verletzungen oder Folgen der breitangelegten Berichterstattung. Die Berichte konnten aber die Bevölkerung nicht von der Angst, die nach dem Unfall entstanden ist, befreien.
- 22. Mai 1957 - Staatliche Landzuteilung der Universität von New Mexico in der Nähe von Albuquerque: Ein Bomber lässt versehentlich eine 10 Megatonnen Wasserstoffbombe fallen. Die Auslöseladung explodiert und hinterlässt einen 3,7 m tiefen und 7,7 m breiten Krater zurück. Es wird etwas Radioaktivität festgestellt.
- 28. Juli 1957 - Zwei Motoren einer C-124 Globemaster der Dover Air Force Base, die mit drei Atomwaffen und einer radioaktiven Kapsel ausgerüstet war, verlieren ihre Leistung. Zwei Waffen werden zwischen Rehobeth, Delaware und Cape May, New Jersey/Wildwood abgeworfen. Sie werden einem Bericht zufolge nie gefunden.
- 11. September 1957 - Ein schweres Feuer bricht in der Rocky Flats Waffenfabrik, die sich 27 km von Denver entfernt befindet, aus. Das Feuer begann in einer Isolationsbox (ein Kasten mit bleiverstärkten Gummihandschuhen) und breitet sich durch das Lüftungssystem aus. Plutonium und einige weniger gefährliche Stoffe wurden freigesetzt. Niemand kann später sagen, um welche Menge es sich handelt. Die Schätzungen reichen von 25 mg bis 250 kg class="external">[2class="external">[1.
- 29. September 1957 - Auch bekannt als Unfall von Mayak beziehungsweise Kyshtym: Nachdem bereits jahrelang die Umwelt verseucht wurde, explodieren, als die Kühlung eines Tanks mit radioaktivem Material versagt, infolge der großen Hitze die enthaltenen Nitratsalze und setzen große Mengen an radioaktiven Stoffen frei [1]. Die Verseuchung der Gegend entsprach nahezu der doppelten Menge des Tschernobyl-Unfalls. Da die Kontamination sich lediglich auf den Ural beschränkt und auch keine Messgeräte in Schweden (vgl. Tschernobyl Unfall) ausschlugen, kann der Unfall 30 Jahre vor der Weltöffentlichkeit geheimgehalten werden. Für Details siehe: Mayak
- 8. Oktober bis 12. Oktober 1957 - In Windscale (heute besser bekannt als Sellafield) beginnt ein Techniker den Reaktor anzuheizen um die so genannte Wigner-Energie aus dem Moderator Graphit zu glühen. Bei dem verwendeten Reaktor handelt es sich um einen von zwei luftgekühlten und graphit-moderierten Reaktoren. Sie werden mit Uran betrieben und dienen dazu, Plutonium für Atomwaffen herzustellen. Der verwendete Reaktortyp ist noch sehr primitiv und eher als Aufhäufung denn als Atomreaktor zu bezeichnen. Sie werden durch einen von riesigen Lüftern erzeugten Luftstrom gekühlt. Am Morgen des 7. Oktober wird der Reaktor kontrolliert heruntergefahren und die Luftkühlung abgestellt. Der Reaktor wird danach im unteren Leistungsbereich wieder angefahren. Die Techniker stellen allerdings einen Temperaturabfall anstelle eines Temperaturanstiegs fest. Am nächsten Tag wird der Reaktor in einem höheren Leistungsbereich gefahren als erlaubt, damit die Wigner-Energie schneller beseitigt werden kann. Dabei waren die Techniker allerdings einem Trugschluss aufgesessen: Im normalen Betrieb waren die Temperaturspitzen und die Messung der selbigen in ganz anderen Regionen als während dieses Ausglühens. In nicht kontollierten Bereichen kann das Graphit deshalb anfangen zu brennen. Das Feuer und damit der Rauch werden nur am Anfang gefiltert. Danach kann die Radioaktivität nach außen gelangen. Blaue Flammen schlagen aus dem hinteren Bereich des Reaktors. 20.000 Ci gelangen in die Atmosphäre. Das Feuer brennt vier Tage und verbraucht einen Großteil des Kernbrennstoffs. Den Technikern gelingt es nicht, die 150 Kernbrennstäbe aus dem Reaktor zu ziehen. Stattdessen schlagen sie eine Feuerschneise, indem sie benachbarte Stäbe herausziehen. Als letzte Konsequenz wird der Reaktor mit Wasser geflutet. Die Flutung war sehr gefährlich, da durch die hohe Temperatur das Wasser verdampfen hätte können und es danach infolge chemischer Reaktionen zu einer Explosion gekommen wäre. Das Wasser erstickt glücklicherweise das Feuer. Einem Bericht zu Folge konnten radioaktive Gase in die Atmosphäre entweichen. Dies waren vor allem Jod, Krypton und Xenon. Die Milcherzeugung in einem Gebiet von 520 km² wird verboten. Über die Jahre werden Reaktor Nr. 1 und 2 abgeschaltet. Mit der völligen Stillegung der abgeschalteten Reaktoren wurde 1990 begonnen, sie wurde erst 1999 fertig gestellt. Der Unfall, der im Ausmaß dem von Three Mile Island ähnlich ist, wird später für Dutzende von Krebstoden verantwortlich gemacht [1] [1] [1].
- 31. Januar 1958 - Eine B-47 mit einsatzbereiten Atomwaffen stürzt 90 km nordöstlich von Rabat, Marokko auf einer US Air Force Base ab und brennt für sieben Stunden. Die US Air Force evakuiert Jeden im Umkreis von 1,6 km um die Basis. Viele Fahrzeuge und Flugzeuge sind kontaminiert. Trotzdem wird versäumt, offizielle Stellen von Marokko über das Ausmaß zu informieren.
- 5. Februar 1958 - Eine beschädigte B-47 vor der Küste des US Bundesstaates Georgia wirft notgedrungen in der Nähe von Tybee Island aus 2.200 m Höhe ihre Atombombe ab. Der nukleare Kern der Bombe fehlt. Der Bomber erlitt eine Kollision mit einer F-86, die sich während der Simulation eines Luftkampfes in der Nähe von Savannah, Georgia, ereignete. Mit der schweren Bombe an Bord erwiesen sich drei Landeversuche als nicht durchführbar. Die Bombe wird nicht wieder gefunden.
- 28. Februar 1958 - Eine B-47 verunglückt auf einer US Luftwaffenbasis in der Nähe von Greenham Common, England schwer. Wissenschaftler, die für die Atomic Weapons Research Establishment in Aldermaston arbeiten, stellen 1960 eine hohe Konzentration an radioaktiver Kontamination auf der Basis fest. Sie weisen in ihrer Schlussfolgerung darauf hin, dass bei dem Unfall eine Atomwaffe beteiligt gewesen sein muss. Die US Regierung hat diese Vermutung nie bestätigt.
- 1958 - Eine unerwartete Änderung der Windrichtung trägt den Fallout eines Atomwaffentests nach Los Angeles, Kalifornien. [1]
- 1958 - Ein sowjetische Militärreaktor in der Nähe von Tscheljabinsk gibt radioaktiven Staub frei. Zwölf Dörfer werden evakuiert.
- 1958 - Im NRU Reaktor von Chalk River, Canada überhitzen mehrere metallische Brennstäbe, die mit Uran gefüllt sind. Sie brechen innerhalb des Cores auseinander. Einer der beschädigten Brennstäbe fängt Feuer und bricht, als er mit einem Robotarm aus dem Core herausgehoben wird, in zwei Stücke. Als der ferngesteuerte Robotarm (passes overhead? wie ist das hier gemeint) mit dem größeren der beiden Bruchstücke vorbeikommt, fällt ein 1 m langes, brennendes Teil herunter und stürzt in einen flachen Versorgungsschacht. Das Lüftungssystem ist in der "Offen" Position blockiert. Der gesamte begehbare Bereich des Gebäudes und eine erheblich große, in Windrichtung des Reaktors liegende Fläche wird kontaminiert. Ein Team von Wissenschaftlern und Technikern können den Brand schließlich löschen, indem sie mit höchster Geschwindigkeit zum Schacht rennen und Eimer mit nassem Sand auf das brennende Uran schmeißen. Sie tragen dabei vollständige Schutzkleidung.
- 11. März 1958 - Eine B-47 der Hunter Luftwaffenbasis in Georgia verliert auf dem Flug zu einer Basis in Übersee eine nicht bewaffnete Atombombe. Sie fällt in den Hof von Walter Gregg und seiner Familie in Mars Bluff, nahe Florence, South Carolina. Die Treibladung explodierte, zerstörte Greggs Haus und verletzte sechs Familienangehörige. Die Explosion hinterlässt einen 20 Meter breiten und zehn Meter teifen Krater. Fünf weitere Häuser und eine Kirche wurden in Mitleidenschaft gezogen. Einwohner des Ortes nehmen radioaktiv kontaminierte Fragmente der Bombe als Souvenir mit. Sie müssen von einer Air Force Aufräumtruppe wieder eingesammelt werden. Fünf Monate später bezahlt die US Air Force den Greggs eine Wiedergutmachung von $ 54.000 ... für einen Schaden von $ 300.000.
- 4. November 1958 - Eine B-47, die Atomwaffen trägt, fängt im Flug an zu brennen und stürzt in Texas ab.
- 30. Dezember 1958 - Eine kritische Masse an Plutonium wird versehentlich bei der chemischen Trennung einer Lösung in Los Alamos erreicht. Der Bediener des Krans stirbt an der akuten Strahlenkrankheit. Die Märzausgabe des Journal of Occupational Medicine Magazins druckt in einer Sonderbeilage eine medizinische Analyse des Unfalls. Die manuelle Handhabung von kritischen Massen in US Bundeseinrichtungen wird nach diesem Unfall im Grundsatz aufgegeben.
- 1959 - Im Santa Susana Field Laboratory in Simi Valley, Kalifornien gibt es in einem mit Natrium gekühlten Reaktor eine teilweise Kernschmelze.
- Juli 1959 - Im San Fernando Valley wird nach einer kleinen Kernschmelze Radioaktivität freigesetzt.
- Oktober 1959 - Ein Toter und drei schwer verbrannte Personen sind das Resultat, als der Prototype des Reaktors für die USS Triton (SSRN/SSN-586) explodiert und anschließend ein Feuer im United States Navy's Training Center in West Milton, New York ausbricht. Die Navy erklärte: "Die Explosion hatte nichts mit dem Reaktor oder irgendwelche wichtigen Nebensystemen des Reaktors zu tun". Aber Quellen, die mit dem Betrieb des Reaktors betraut waren, gaben an, dass der Hochdruckluftkolben, der explodierte, einem extrem wichtigen Reaktor-Unterstützungssystem zugehörig war.
- 15. Oktober 1959 - Ein B-52 Bomber mit zwei Atombomben an Bord kollidiert mit einem KC-135 Tankflugzeug und stürzt in der Nähe von Kentucky ab.
- 20. November 1959 - In der radiologisch-chemischen Fabrik Oak Ridge Laboratory in Tennessee gibt es eine chemische Explosion während der Dekontamination der Arbeitsanlagen. Es wurden insgesamt 15 Gramm Plutionium 239 freigesetzt. Das Plutonium verursacht bei der Explosion eine erhebliche Kontaminierung des Gebäudes, der angrenzenden Straßen und den Fassaden von angrenzenden Gebäuden. Man glaubt, dass es zur Explosion führte, als Salpetersäure in Berührung mit Dekontaminierungsflüssigkeiten kam, die Phenol enthielten. Ein Verdampfer enthielt Rückstände des Phenols. Ein Techniker hatte vergessen, die Geräte mit Wasser zu reinigen und so frei von Dekontaminierungsflüssigkeiten zu machen. Flächen, die nicht wirklich gründlich gereinigt werden konnten, wurden mit einer auffälligen Warnfarbe gekennzeichnet oder einbetoniert. Die Behörden von Oak Ridge begannen, im Umgang mit radioaktiv-chemischen Materialien ein Containment (Sicherheitsbehälter) zu benutzen. Seitdem wurden Angestellte nie wieder verletzt.
1960er
- 7. Juni 1960 - Auf der McGuire Luftwaffenbasis in New Egypt, New Jersey explodiert ein Helium-Tank. Die Explosion zerreißt die Tanks einer BOMARC-A Cruise Missle. Dadurch entsteht ein Feuer, das die Rakete schmelzen lässt. Aus dem Sprengkörper der Cruise Missle tritt Plutonium aus und kontaminiert die Basis und das Grundwasser.
- 3. Januar 1961 - In der National Reactor Testing Station in Idaho Falls, Idaho hatte der experimentelle SL-1 Reaktor einen kritischen Vorfall mit einer Dampfexplosion und schwerer Verstreuung von radioaktivem Material, drei Arbeiter wurden getötet. Mit der Verbreitung von Iod131 wurde die meiste Strahlung auf eine Fläche von 3 Morgen begrenzt. Die Strahlung der Vegetation betrug etwa 100 mal so viel wie die Hintergrundstrahlung 20 Meilen vom Reaktor (bitte kontrollieren). Der transportierbare Reaktor hatte manuell ausgelöste Steuerstäbe. Das Bewegen einer einzigen Stange könnte den Vorfall ausgelöst haben. Von den Stangen war bekannt, dass sie das leichtgewichtige Aluminiumgehäuse stören. Einige Ermittler glauben, dass eine solche Stange feststeckte und sich plötzlich löste, was den Unfall ausgelöst haben soll. Die Ermittler haben nie gesagt, warum die Stange bewegt wurde. Ein Arbeiter wurde von einer Stange eingeklemmt an der Decke gefunden. Die Stange wurde anscheinend vom Überdruck herausgeschleudert.
- 1961 - Die Besatzung des U-Boots USS Theodore Roosevelt (SSBN-600) versucht, zur Entsalzung verwendetes Granulat zu verklappen. Dieses Granulat wird in der Entsalzungsanlage verwendet und filtert aufgelöste Mineralien aus dem primären Kühlkreislauf des U-Boots. Bei der Verklappung kommt es zu einer Kontamination: Der Wind bläst einen Teil der Verklappung auf das U-Boot zurück.
- 24. Januar 1961 - Ein B-52 Bomber explodierte in der Luft 12 Meilen nördlich der Seymour Johnson Air Force Base, Goldsboro, North Carolina. Bei diesem Vorfall werden zwei Wasserstoffbomben freigesetzt. Fünf Crew-Mitglieder springen mit dem Fallschirm in Sicherheit, aber drei sterben. Eine Bombe landet intakt, die zweite Bombe landet im Schlamm. Das Areal wurde eingezäunt und regelmäßig auf Strahlung getestet, obwohl der Staat sagt, dass keine Hintergrundstrahlung vorhanden sei (siehe [Broken Arrow: Goldsboro, NC http://www.ibiblio.org/bomb/]).
- 4. Juli 1961 - Das sowjetische Hotel-Klasse K-19 U-Boot hatte einen großen Unfall vor der Küste Norwegens, nachdem das Reaktorkühlsystem versagte. Dabei wurde die Crew und Teile des U-Boots verstrahlt und einige ballistische Raketen fielen von Bord (carried onboard, kontrollieren). Mehrere Personen starben. Die Temperatur des Reaktors erreichte 800 °C, das wäre fast genug um die Kernbrennstäbe zu schmelzen, obwohl die Crew fähig ist, die Kontrolle über die Temperatur wiederzugewinnen. [1]
- 10. Dezember 1961 - Eine unterirdische Test-Explosion setzte unerwartet Wolken aus radioaktivem Dampf frei, mehrere Highways in New Mexico mussten geschlossen werden.
- 1962 - Eine Untersuchung in der Tschechoslowakei beweist, dass die Uran-Fabrik nahe Ceske Budejovice der Grund für den Verlust von 80% der Rinder in der Umgebung ist. Die Rinder hatten Leukämie und Deformationen. Budweiser bezieht sein Hopfen aus der selben Gegend.
- 11. Juni 1962 - Ein Damm bricht in Edgemont in den Black Hills, South Dakota. 200 Tonnen Abraum gelangen in den Cottonwood Creek, der in den Cheyenne River mündet.
- Mai 1963 - In Mandan, North Dakota wird die höchste je gemessene Konzentration von Strontium-90 in Milch in den USA entdeckt, as of 2003. Wahrscheinlich war der Grund dafür das streng geheime Hanford Laboratorium.
- 13. Januar 1964 - Ein B-52 Bomber mit zwei nuklearen Waffen stürzte nahe Cumberland im Bundesstaat Maryland ab.
- 24. Juli 1964 - Bei einem Unfall in einer kommerziellen nuklearen Treibstoff-Fabrik (commercial nuclear fuel fabrication facility) in Charlestown, Rhode Island stirbt eine Person.
- Januar 1965 - Bei einem Unfall in den Lawrence Livermore National Laboratories werden 300 &kCi radioaktives Material freigesetzt.
- 5. Dezember 1965 - Ein A-4E Skyhawk Flugzeug mit einer nuklearen Waffe des Typs B43 fällt von der USS Ticonderoga in 4,9 &km tiefes Wasser vor der Küste Japans. Das Schiff war unterwegs von Vietnam nach Yokosuka in Japan. Das Flugzeug, der Pilot und die Bombe wurden nie geborgen. Das US-Verteigungsministerium behauptete ursprünglich, der Unfall fand 800 &km vor der Küste statt, Aufzeichnungen der US-Navy jedoch zeigten das es nur 130 &km vor den Ryukyu Inseln und 320 &km von Okinawa entfernt stattfand. [1]
- Mittlere-1960er (Datum unbekannt) - Der nuklear-betriebene sowjetische Eisbrecher Lenin erlebte einen nuklearen Unfall (vielleicht sogar eine Kernschmelze), dieser Unfall erforderte die Entsorgung des Reaktors in der Karasee.
- 17. Januar 1966 - Nahe Palomares, Spanien kollidiert ein B-52 Bomber mit einem United States Air Force KC-135 Betankungsflugzeug während einer Betankung. Acht von elf Crew-Mitgliedern sterben. 40.000 Gallonen Flugzeugtreibstoff des Betankungsflugzeugs brennen. Zwei Wasserstoffbomen brechen, sie zerstreuen radioaktive Partikel über nahegelegene Farmen. Eine intakte Bombe landet nahe von Palomares. Die vierte Bombe fiel in das Meer, 12 Meilen von der Küste entfernt. Die Suche dauert drei Monate und 12.000 Männer helfen. Während der folgenden Aufräumarbeiten werden 1.500 Tonnen radioaktiver Erde und Tomatenpflanzen zu einer Deponie für nukleare Abfälle in Aiken, South Carolina verschifft. Die USA vereinbaren Schadensersatz mit 522 Einwohnern von Palomares in Höhe von $ &600.000. Die Stadt erhält auch eine Entsalzungsanlage im Wert von $ &200.000.
- September 1966 - Plutoniumfeuer in Livermore.
- 5. Oktober 1966 - Wegen einer Fehlfunktion des Natrium-Kühlsystems im Enrico Fermi demonstration nuclear breeder reactor am Ufer es Lake Erie nahe Monroe, Michigan kommt es zu einer teilweisen Kernschmelze. Die Strahlung wurde festgehalten. Dieser Vorfall war die Basis für die umstrittene Polemik We Almost Lost Detroit von John G. Fuller. Der Reaktorkern umfasste 105 Uranoxid-Brennelemente (uranium oxide fuel assemblies), gemacht aus mit Zirkonium verkleideten Stiften. Der Unfall wird einem Stück Zirkonium zugeschrieben, welches einen Fließenführer (flow-guide) im Natrium-Kühlsystem blockierte. Das Reaktorgebäude wurde durch Sensoren automatisch isoliert, kein Personal war zu diesem Zeitpunkt im Gebäude. Mitarbeiter versuchten erfolgreich den Reaktor manuell abzuschalten. Zwei von den 105 Brennelementen (fuel assemblies) schmolzen, aber außerhalb des Auffangbehälters wurde keine Strahlung gemessen. Der 200 mW Reaktor lief im Oktober 1970 wieder mit voller Leistung.
- 1967 - Livermore setzte drei Wochen lang Plutonium in das Abwasser von San Francisco frei. In San Francisco benutzte man die getrockneten Abwässer als Dünger.
- 22. Januar 1968 - 7 Meilen südlich der Thule Air Force Base in Grönland bricht ein Feuer im Abteil des Navigators eines B-52 Bombers aus. Der Bomber stürzte ab und verstreute drei Wasserstoffbomben an Land und eine geriet ins Meer. Bei den Aufräumarbeiten, die vom rauhen Wetter erschwert wurden, wurde verstrahltes Eis und die Flugzeugtrümmer vergraben. Die Bombenteile wurden bei Pantex in Amarillo, Texas aufbereitet (bitte kontrollieren). Die Dänen waren empört (Grönland gehört politisch zu Dänemark), da Dänemark nukleare Waffen in seinem Gebiet verbietet. In Dänemark gab es Demonstrationen gegen die USA. Ein Sprengkopf wurde 1979 von US Navy Seals und Seabees geborgen. Ein im August 2000 veröffentlichter Bericht, deutet an, dass die letzte Bombe auf dem Grund der Baffin Bay liegt.
- 11. April 1968 - Ein sowjetisches U-Boot der Golf-Klasse sinkt etwa 1.200 km nordwestlich der Insel Oahu, Hawaii in eine Tiefe von 4.900 Meter. 80 Seemänner wurden dabei getötet. An Bord des U-Boots befanden sich mehrere nukleare Torpedos und drei nukleare ballistische Raketen. (Teile dieses U-Boots wurden später vom CIA und von Howard Hughes' Glomar Explorer 1974 geborgen (kontrollieren)). [1]
- 9. Dezember 1968 - In Nevada setzt ein Test von nuklearem Sprengstoff im Untergrund Wolken aus radioaktivem Dampf frei.
- 21. Januar 1969 - Das Versagen des Kühlmittels von einem experimentellen nuklearen Reaktor in Lucens im Kanton Waadt, Schweiz hatte die Freisetzung einer großen Menge Strahlung in eine Felskaverne zur Folge. Die Kaverne wurde darauf versiegelt.
1970er
- 12. April 1970 - Ein sowjetisches U-Boot der November-Klasse hatte anscheinend Probleme mit seinem nuklearen Antriebssystem während es sich im Atlantik befand. Die Crew versuchte sich von einem Handelsschiff aus dem Ostblock (soviet bloc merchant marine vessel) abschleppen zu lassen, was misslang. Das U-Boot sank, 52 Personen wurden getötet. [1]
- 20. Juni 1970 - Im nördlichen Pazifik kollidierte ein sowjetisches U-Boot der Echo-Klasse mit der USS Tautog nach einem 180 &° Manöver (crazy Ivan). Amerikanische Seemänner glaubten, das U-Boot sank nach dem Vorfall, aber russische Marine-Offiziere sagten 1992 aus, dass das Schiff nicht sank. [1]
- 18. Dezember 1970 - Durch die Ventile des Baneberry underground Tests gelangten 6.7 &MCi in das Gestein. [1] Später zog ein Fallout nach Kanada, das verstieß gegen den Test-Ban Vertrag.[1]
- 19. November 1971 - In einem Kernkraftwerk betrieben von der Northern States Power Company in Monticello, Minnesota lief die Lagerungseinrichtung für das Wasser über. Es gelangten 50.000 Gallonen radioaktiv verseuchtes Wasser in den (Fluss)Mississippi. Einige radioaktive Substanzen traten flussabwärts in das Wassersystem von St. Paul ein.
- 12. Dezember 1971 - In dem Fluss Thames nahe New London, Connecticut wurde Kühlwasser vom U-Boot USS Dace (SSN-607) zum U-Boot ?Tender? USS Fulton übertragen, als sich 500 Gallonen des Kühlwassers in den Fluss ergossen.
- März 1972 - Senator Mike Gravel von Alaska übermittelte Informationen zum Congressional Record, in welchem stand, dass bei einer Routineüberprüfung eines Atomkraftwerks Radioaktivität im Wasser des Gebäudes entdeckt wurde - inklusive dem Trinkbrunnen (drinking fountain) des Atomkraftwerks - welches mit einem 3000 Gallonen Tank mit radioaktivem Wasser verbunden war.
- Dezember 1972 - Ein großes Feuer und zwei Explosionen in einem Plutonium-Werk in Pauling, New York hatten die Verstrahlung des Werks und des Bodens zur Folge, das Werk wurde permanent stillgelegt.
- 26. September 1973 - Windscale (heutiger Name: Sellafield) (GB) - Explosion in der Wiederaufbereitungsanlage.
- 1974 - Arbeiter der Isomedix Co in New Jersey berichten, dass radioaktiv verseuchtes Wasser die Toilette hinuntergespült wurde und den Abwasserkanal verseuchte. Im selben Jahr bei einem anderen Vorfall in der selben Firma, erhielt ein Arbeiter eine eigentlich tödliche Dosis an Strahlung, er konnte aber durch prompte Behandlung in einem Spital gerettet werden.
- 28. Mai 1974 - Die Atomenergie-Kommission der USA berichtete, dass 12 "abnormale Vorfälle" ("abnormal events") "über erlaubten Levels" ("above permissible levels") in Atomkraftwerken im Jahr 1973 Radioaktivität freisetzten.
- Oktober-November 1975 - Während das U-Boot ?Tender? USS Proteus nicht in Betrieb war, entließ es radioaktives Kühlwasser in den Hafen von Apra, Guam. Ein Geigerzähler zeigte an zwei öffentlichen Stränden 100 &millirems/Stunde, das ist das 50-Fache der erlaubten Dosis.
- 24. Januar 1978 - Der sowjetische, nuklear betriebene Satellit Cosmos 954 stürzte in den Nordwestgebieten, Kanada ab. Bemühungen zum Wiederfinden des Materials glückten nur teilweise, vieles blieb liegen.
- 22. Mai 1978 - An Bord der USS Puffer nahe Puget Sound, Washington wurde versehentlich ein Ventil geöffnet, es wurden bis zu (up to) 500 Gallonen radioaktives Wasser freigesetzt.
- 28. März 1979 - Three Mile Island, bei Harrisburgh in Pennsylvania (USA) - teilweise Kernschmelze.
- 16. Juli 1979 - In Churchrock, New Mexico bricht der Damm einer teilweise gefluteten Abraumhalde. 400.000 Millionen Liter stark radioaktive Flüssigkeit ergießen sich in den Rio Puerco, der einzigen Wasserquelle der dort lebenden Navajo. Dieser Unfall gilt als der größte nuklare Unfall in den USA.[1]
- 29. September 1979 - Der Gouverneur von Arizona, Bruce Babbitt ordnet der Nationalgarde die Reinigung des American Atomics' Tucson Kraftwerks an. Er glaubt, das Atomkraftwerk habe ein Leck. (Problemreporte von der Arizona Atomic Energy Commission wurden verzögert von einem Kommissar, welcher auch President von American Atomics war.) In der Küche einer öffentlichen Schule gegenüber des Atomkraftwerks wurden durch Tritium verseuchte Lebensmittel im Wert von $ 300,000 gefunden. Ein Kuchen hatte 56 nCi/L, das waren 2½mal mehr, als der "Sicherheitsstandard" erlaubte. Ein Beamter bezichtigte Babbitt der "Gier nach Publicity" ("greed for publicity").
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