Lijiang
Lijiang (丽江 - das bedeutet "schöner Fluss") ist der Name einer Stadt in der chinesischen Provinz Yunnan. Seit sie im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen ist, erfreut sie sich großer Beliebtheit bei ausländischen Besuchern.
Die Stadt liegt an den südöstlichen Ausläufern des Himalaja, im Nordosten der Provinz am Mittellauf des Jinsha-Flusses. Durch ihre Lage auf einem 2600 Meter hoch gelegenen Plateau hat sie ganzjährig ein angenehmes Klima.
Sie ist Hauptstadt des Autonomen Kreises Lijiang der Naxi, welcher 20.600 Quadratkilometer groß ist und von ca. 1 Million Menschen bevölkert wird. Neben der ethnischen Minderheit der Naxi leben hier auch noch Yi, Pumi, Lisu, Bai, Tibeter und natürlich Han-Chinesen.
Südöstlich der Stadt dehnen sich fruchtbare Felder aus. Daneben liegt Lijiang in unmittelbarer Nähe der Yulong-Bergkette (Jadedrachen-Bergkette), die die Nahtstelle der Qinghai-Tibet-Hochebene (Qingzang) mit der Yunnan-Guizhou-Hochebene (Yungui) darstellt, und über eine Kette von vergletscherten Berggipfeln verfügt. Der südlichste Punkt dieser Bergkette, 5596 Meter hoch, ist auch bekannt als der "Jadepfeiler, der in den Himmel ragt".
In der Gegend um Lijiang (in der Siedlung Baisha) war die Hauptstadt des Naxi-Königreichs. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Region von der Yuan-Dynastie unter Kublai Khan erobert. Lijiang wurde in dieser Zeit unter diesem Namen gegründet.
Es entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszentrum zwischen Tibet und Yunnan, was es bis heute ist.
Im Laufe der achthundertjährigen Geschichte der Stadt wurde auch ein Bewässerungssystem angelegt, welches bis heute funktioniert.
Während des chinesisch-japanischen Krieges war Lijiang ein Stützpunkt von freiwilligen Piloten, die den Kampf Chinas gegen Japan unterstützten.
In einem Erdbeben im Februar 1996 wurde ungefähr ein Drittel der Stadt zerstört. Während viele traditionelle Häuser das Beben überlebten, stürzten viele modernere Betonbauten ein. Danach, mit der Entwicklung des Tourismus im Hinterkopf, wurde das Stadtzentrum geschmackvoll in traditionellem Stil wieder aufgebaut.
Seit 1997 hat das alte Stadtzentrum Lijiangs den Status des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die Altstadt von Lijiang, auch Dayan genannt, ist von engen Kopfsteinpflastergassen und einem Netz an Kanälen durchzogen. Sie ist eine der am besten erhaltenen Altstädte Chinas. Der Name Dayan rührt daher, daß die Altstadt aus der Ferne wie ein großer Tuschestein aussieht.
Die alten Häuser ruhen meist auf einem Steinfundament und Mauern aus weiß getünchten Lehmziegeln, haben Türen, Balkone und Fensterläden aus rotem Holz und typisch geschwungene Ziegeldächer.
Viele der alten Steinbrücken sind jahrhundertealt und haben einige Kriege wie Erdbeben überstanden.
Dayan ist das Zentrum der Naxi-Minderheit, welche von tibetischen Nomaden abstammt, die seit dem zehnten Jahrhundert in dieser Gegend siedeln. Sie haben die Dongba-Kultur hervorgebracht. Da die Naxi Fremden gegenüber sehr offen sind, kann man die Dongba-Kultur, die Bauweise, Schrift und Glauben in Lijiang am besten kennenlernen. Es gibt mehrere Orchester für traditionelle Naxi-Musik und lebendige Folklore in den umliegenden Dörfern.
Die Häuser der Naxi sind in der Regel um einen Innenhof gebaut und üppig mit mythologischen Figuren und Fischen verziert. Die Häuser sind für die Naxi von großer Wichtigkeit und für deren Erhaltung wird auch viel Geld ausgegeben.
Zentrum der Stadt ist Sifang, der Marktplatz. Hier wurden früher Güter aus Tibet und dem südlichen Yunnan umgeschlagen. Heute werden Kunstgewerbe-Gegenstände an Touristen verkauft. Südlich des Sifang gibt es die traditionellsten Viertel und Märkte, während die Ecken nördlich des Sifang mit großem Aufwand für Touristen hergerichtet wurden.
Westlich des Sifang steigt man auf den Löwenhügel (Shizi shan), auf dessen Gipfel der 22 Meter hohe Wangu Lou thront, von welchem man eine exzellente Aussicht über Lijang genießt.
Nördlich des Stadtzentrums befindet sich der Schwarze-Drachenteich-Park (hei long tan gong yuan). Besonders photogen ist der Deyue-Pavillon inmitten des Jadebrunnen-Sees mit dem Weißen Jadedrachen-Berg im Hintergrund. Auf dem Gebiet des Parks befindet sich auch ein Kulturinstitut, in welchem die Handschriften der Naxi-Priester übersetzt werden, um sie der Nachwelt zu erhalten. Am Nordende des Parks sind die Reste von Lijiangs einst größten Tempelkomplex, Fuguo Si, zu sehen, welche in den 1970ern hierher gebracht wurden.
Fünfzehn Kilometer von der Altstadt entfernt ist der 5596 Meter hohe Yulong Xueshan (Jadedrachen-Schneeberg oder Weißer Jadedrachen-Berg). Man kann den Berg bis zur Schneegrenze per Drahtseilbahn "erklimmen".
Der Flughafen von Lijiang liegt ca. 20 km südlich an der Straße nach Dali und wurde 1994 eröffnet. Wichtige Landverbindungen bestehen in Richtung Süden nach Dali (150 km) und Kunming (600 km) und Richtung Norden (Sichuan und Tibet).
Für Ausflüge in die Umgebung, wo es einige traditionelle Siedlungen und tibetische Klöster gibt, empfiehlt sich ein Fahrrad.Geographie
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