Liberation Tigers of Tamil Eelam
Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) (tamilische Freiheitskrieger) sind die erfolgreichste Guerillabewegung der Tamilen Sri Lankas. LTTE hat bereits mehrere Jahrzehnte lang einen Krieg gegen die von Singhalesen dominierte Regierung in Colombo geführt. Außerhalb der vom Islam geprägten Welt dürfte keine andere Bewegung so viele Selbstmordanschläge verübt haben, wie die LTTE. Sie wird inzwischen von mehreren Staaten als terroristisch eingestuft, darunter Indien und die USA.Ziel der LTTE ist die Abspaltung des Nordens und Ostens der Inselrepublik zu erpressen, um einen unabhänigen, tamilischen Staat (Tamil Eelam) zu gründen. Es gibt auch immer wieder Stimmen, die einen Zusammenschluss mit dem tamilisch-sprachigen Teil Südindiens (haupsächlich: Tamil Nadu) fordern. Dem liegt eine Unabhängikeitsbewegung der tamilischen Bevölkerung zu Grunde, die mit der der Gründung Sri Lankas 1948 begann, und sich Anfang der siebziger Jahre schnell radikalisierte. "Bekannt" wurden die Tamil Tigers durch ihre zahllosen Selbsmordattentate (vor allem auf führende Politiker und andere Persönlichkeiten), es kam aber auch immer wieder zu Ausschreitungen gegen die Zivilbevökerung und Massakern an ganzen Dörfern, singhalesischen, aber auch tamilischen, die nichts mit dem Terror der LTTE zu tun haben wollten.
Der Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen reicht zurück bis in die Zeit, als Ceylon noch englische Kolonie war. Die Tamilen im Nordosten und die Singhalesen im Süden der Insel, die bis zur Eroberung Cylons durch die Europäer jeweils in eigenen Königreichen lebten, wurden durch die Engländer zwangsvereint. Somit wurden die Tamilen zur Minderheit, denn die Singhalesen stellten schon damals den Großteil der Bevölkerung der Insel. Aus dem Süden der Kronkolonie Indien holten die Engländer nun Arbeiter, um sie auf den Plantagen arbeiten zu lassen. Diese Arbeiter waren fast ausschließlich indische Tamilen und wurden wie Sklaven behandelt, auch von den singhalesischen Cylonesen, die sich (als Plantagenbesitzer, Aufseher, Beamte usw.) wie die Engländer an den Tamilen bereicherten. Als die Briten 1948 die Kolonie Cylon aufgaben, und der Staat Sri Lanka gegründet wurde, knüpfte man an die Unterdrückungspolitik der Europäer an. Ab 1949 wird den von den Engländern auf die Insel gebrachten Tamilen das Wahlrecht entzogen, obwohl diese zu der Zeit schon seit über hundert Jahren auf der Insel leben. Es folgen rassistische und diskriminierende Gesetze, die der tamilischen Bevölkerung z.B. den Zugang zu öffentlichen Ämtern, oder der Universität erschweren. Trotzdem versuchen die Tamilen zunächst friedlich und auf demokratischem Weg eine Verbesserung ihrer Lage zu erzielen. Ab 1958 kommt des dann zu immer brutaleren Ausschreitungen gegen die Tamilen, die 1983 ihren Höhepunkt erreichen (über 3000 Tote). Inzwischen haben die LTTE die Kontrolle über den Nordosten der Insel erlangt, das Land befindet sich im Bürgerkrieg. Seit über zwanzig Jahren nun schon hat die Regierung in Colombo kein Mittel gefunden, den Terror zu beenden, im Gegenteil, die Armee Sri Lankas, unter der es immer wieder zu Massakern an Tamilen kommt, wird von manchen selbst als terroristische Gruppierung angesehen. Während sich sowohl ein Großteil der singhalesischen, als auch der tamilischen Bevölkerung endlich Frieden wünschen, hat es den Anschein als sei weder das Interesse der Regierung, noch das der LTTE besonders groß, den Konflikt zu entschärfen. Verhandlungen scheitern immer wieder, denn die Regierung ist nicht bereit Kompromisse einzugehen, die LTTE-Führung wiederum hält offensichtlich nicht viel vom Frieden zwischen Tamilen und Singhalesen.
Im März 2004 sagte sich der Kommandeur Vinaygamoorthy Muraleetharan alias Oberst Karuna vom LTTE-Führer Vilupillai Prabhakaran los. Grund sind interne Machtkämpfe zwischen den östlichen und nördlichen Tamilen. Karuna unterstanden zuvor 6.000 der etwa 18.000 LTTE-Kämpfer. Prabhakaran galt zuvor als unangefochtener Herrscher der LTTE. Karuna floh.