Lettrismus
Der Lettrismus (frz. Lettrisme, zu frz. Lettre, Buchstabe) ist eine 1945 von Isidor Isou (* 1925) in Paris gegründete literarische Bewegung, die in konsequenter Weiterführung und Systematisierung unter anderem dadaistischer und surrealistischer Tendenzen die Atomisierung von Wörtern zu Buchstaben und deren Neuzusammensetzung zu sinnfreien Lautgebilden anstrebte.Der Lettrismus weist Parallelen zur konkreten Poesie auf und wurde auch von der Literaturwissenschaft adaptiert.
Aus dem Kreis der Lettristen ist auch Guy Debord hervorgegangen, der sich jedoch später von ihnen distanziert hat.
Richard Grasshoff definiert Lettrismus in seiner Dissertation als eine "Produktionsstrategie, die in ihrem Kern mystische, ludische und dekompositorische Charakterzüge vereint" und unterscheidet demnach die Varianten Mystischer Lettrismus, Ludistischer Lettrismus und Dekompositorischer Lettrismus; er vertritt die These, daß sich das enge Verständnis des Lettrismus als "Nonsens-Poesie" oder rein avantgardistische Produktionsstrategie nicht aufrecht erhalten lasse.
Siehe auch: ASCII-Art, Scat, Oulipo (Ouvroir de Littérature Potentielle)
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