Lernkurve
Eine
Lernkurve beschreibt den Erfolgsgrad des Lernens über den Verlauf der Zeit. Die Lernkurve wird über den Quotienten aus Lernertrag (Stoffmenge) und Lernaufwand (Zeit) berechnet.
Häufig werden zu Beginn einer neuen Aufgabe noch viele Fehler gemacht. Während der späteren Lernphasen nehmen die Fehler ab, dann folgt ein so genanntes Lernplateau. In der Wirtschaft wird die Lernkurve verwendet, um Produktivitätssteigerungen oder eine Qualitätssteigerung im Laufe der Produktion zu erklären. Sie wird auch hin und wieder herangezogen, um schnellere Bandgeschwindigkeiten bei der Fließfertigung zu rechtfertigen.
Je steiler die Lernkurve ist, desto grösser ist die Effizienz beim Lernen. Die Steilheit hängt von mehreren Faktoren ab:
Gelegentlich verwendet man die
Lernkurve auch schlicht dazu, die Schwierigkeit eines Lernauftrags zu beschreiben. Beispiele:
- "Die Lernkurve beim Englischlernen beginnt steil und wird zunehmend flacher."
(Der Einstieg in die Sprache fällt leicht, während fortgeschrittene Kenntnisse schwieriger zu erwerben sind.)
- "Die Lernkurve für das Bedienen eines zusätzlichen Programms desselben Herstellers verläuft in der Regel steil, bei einem Herstellerwechsel aber eher flach."
(Es ist schwieriger, sich an eine fremde als an eine verwandte Umgebung zu gewöhnen.)
Lernkurve als Instrument zur strategischen Planung
Die Lernkurve, auch Erfahrungskurvenkonzept, ist ein Managementtool, das den funktionalen Zusammenhang zwischen kumulierter Produktionsmenge und den Stückkosten betrachtet. Kernaussage dieses Konzepts ist, dass bei einer Verdopplung der im Zeitablauf kumulierten Produktionsmenge mit einem Rückgang der Kosten um 20-30% zu rechnen ist. Einflussfaktoren dafür sind zum einen Lernprozesse im Produktionsbereich die zur Reduzierung der Fertigungszeit und der Ausschussquote führen, sowie Kostendegression bei Kapazitätserweiterung. Weitere Gründe können langfristig auch technischer Fortschritt und Rationalisierungsmaßnahmen sein. Wichtige Erkenntnisse aus dem Lernkurven-Konzept sind, dass große relative Marktanteile eine Voraussetzung für eine hohe Rentabilität und für eine langfristige Sicherung der Erfolgspotentiale sind, auf Märkten mit hohen Wachstumsraten die Effekte der Erfahrungskurve rascher erkennbar sind und dass das Degressionspotential erkannt
und gezielt ausgenutzt werden muss.
Siehe auch
Lernen, Denken, Vergessen