Leopold I. (Österreich)
Leopold I., auch Luitpold oder Liutpold, († 994 in Würzburg), Markgraf von Österreich aus dem Geschlecht der BabenbergerLeopold war Graf im bayrischen Donaugau und scheint schon in den 60-er Jahren als treuer Gefolgsmann Ottos I. Nach dem Aufstand Heinrichs des Zänkers von Bayern 976 gegen Kaiser Otto II hielt er weiterhin zum Kaiser und wurde daher an Stelle eines gewissen Burkhard zum Markgrafen im Osten, dem Kernland des heutigen Österreich ernannt. Seine Residenz war wahrscheinlich Pöchlarn, vielleicht aber auch schon Melk, wie bei seinen Nachfolgern. Das Gebiet, das sich ursprünglich etwa mit der modernen Wachau deckte, wurde zumindest bis zum Wienerwald erweitert.
Leopold ist die erste zumindest halbwegs fassbare historische Figur in Österreich. Das tausendjährige Jubiläum seiner Einsetzung wurde daher 1976 unter dem Titel Tausend Jahre Österreich gefeiert - so wie seltsamerweise zwanzig Jahre später beim Jubiläum der Ostarrichi-Urkunde.
Obwohl er von seinem Nachkommen Otto von Freising nicht erwähnt wird (dessen Babenberger-Chronik mit seinem Enkel Adalbert beginnt) gilt er doch als Stammvater dieses Geschlechts, das Österreich wesentlich geprägt, wenn nicht geschaffen hat. Seine zweihundert Jahre später von Otto von Freising behauptete Abstammung von den fränkischen Babenbergern, die durch den Babenberger-Aufstand Anfang des 10. Jahrhunderts bekannt sind ist nicht erwiesen aber auch nicht völlig abwegig.
siehe auch: Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter