Leopard
Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Raubtier Leopard. Zu anderen Bedeutungen siehe Leopard (Begriffsklärung)
Leopard | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Beim Leoparden gibt es aufgrund des großen Verbreitungsbietes einen äußerst großen Spielraum für individuelle körperliche Eigenheiten. So wie die Katzen im Süden Afrikas nur 20 - 30 kg wiegen, werden die Exemplare im Norden Afrikas über 60 kg schwer. Die Schulterhöhe beträgt 70 bis 80 cm, dabei werden die Männchen deutlich größer als die Weibchen. Er hat mittellange, kräftige Beine mit großflächigen Pranken. Die Augen sind wie bei allen Katzen nach vorn gerichtet; die Ohren sind rundlich.
In großen Höhenlagen und im Regenwald findet man gar nicht allzu selten Schwärzlingee, die auch Schwarze Panther genannt werden. Die Ausprägung des schwarzen Fells ist erblich und wird über ein einziges Gen (monogenetisch) rezessiv vererbt. Damit kann die Erbanlage auch bei einem normal gefleckten Leoparden vorhanden sein oder es können auch in einem Wurf Schwärzlinge neben normal gefärbten Jungtieren vorkommen.
Die Ohren sind gerundet, und ihre Beweglichkeit dient sowohl dem Richtungshören als auch den mimischen Ausdrucksbewegungen. Der Gehörsinn ist ausgezeichnet entwickelt. Leoparden können weit höhere, für Menschen nicht mehr hörbare Frequenzen bis zu 45.000 Hertz vernehmen.
Die Augen sind nach vorn gerichtet und weisen eine breite Überschneidung der Sehachse auf. Das ermöglicht ihnen ein ausgezeichnetes räumliches Sehen. Bei Tag entspricht das Sehvermögen eines Leoparden in etwa dem eines Menschen, in der Nacht verfügt der Leopard jedoch über ein fünf bis sechsfach besseres Sehvermögen: Leoparden können die runde Pupille sehr weit öffnen, so dass auch schwaches Licht ins Auge gelangen kann; weiterhin besitzen Leoparden wie alle Katzen eine reflektierende Schicht hinter der Netzhaut, das so genannte Tapetum lucidum, das durch Rückspiegelung die Lichtausbeute steigert.
Auch der Geruchsinn ist beim Leoparden hervorragend ausgeprägt.
Der Leopard war in geschichtlicher Zeit über ganz Afrika beiderseits der Sahara sowie über fast ganz Asien verbreitet. In Afrika lebt er sowohl in den zentralen Regenwäldern als auch in der Savanne südlich der Sahara bis zum Kap der guten Hoffnung. In Asien bewohnt er die Nadelwälder am Amur ebenso wie die Tropen Indiens und Südostasiens. In vorgeschichtlicher Zeit gab es Leoparden auch in Mitteleuropa. Hier verschwanden sie aber bereits am Ende der Eiszeit. Der Leopard ist diejenige der fünf Großkatzen, die das größte Verbreitungsgebiet hat. In diesem riesigen Verbreitungsraum haben sich viele unterschiedliche Unterarten entwickelt.
In zahlreichen Gegenden sind Leoparden heute ausgestorben. Hierzu zählen der Kaukasus, Marokko, die Sinaihalbinsel und die Insel Sansibar. In anderen Regionen ist ein Aussterben wohl kaum noch zu verhindern. Auf der arabischen Halbinsel gibt es noch geschätzte zwanzig frei lebende Individuen. Ähnlich gering sind die Bestandszahlen in Anatolien und Palästina. Auch auf Sri Lanka ist durch den Bestandsrückgang der Genpool inzwischen so klein, dass die dortige Unterart nicht mehr zu retten sein dürfte (siehe genetischer Flaschenhals).
Leoparden sind typische Einzelgänger, die auch den ihnen zur Verfügung stehenden Raum in bestimmter Weise nutzen. Das Territorium wird markiert und gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen unter Drohverhalten und notfalls im territorialen Kampfverhalten verteidigt. Ein Territoriumsinhaber kann sich das Privileg des Zugangs zu Sexualpartnern, aber auch zu Nahrungsquellen, Wasserstellen, Schattenplätzen und Deckungsmöglichkeiten sichern. Einem Eindringling in ein besetztes Territorium geben die Geruchsmarken den Hinweis auf sofort bereite Kampffähigkeit und Kampfeswillen des Territoriumsbesitzers, wobei dieser jedoch durch den "Heimvorteil" die Oberhand behält.
In erster Linie markieren Leoparden geruchlich, aber auch akustisch durch Lautäußerungen. In geringem Maße wird auch optisch durch Kratzspuren am Baum oder am Boden markiert. Die Markierung hat einerseits die Funktion, Artgenossen fernzuhalten und andere Tiere über die Anwesenheit des Territoriumsinhabers zu informieren. Andererseits dient sie aber auch der Strukturierung des Streifgebiets. Geruchliches Markieren erleichtert dort das Zurechtfinden.
Mimik, Körperhaltung und Körperbewegungen haben für die Kommunikation unter Tieren einen besonderen Stellenwert. Vor allem sozial lebende Tiere verständigen sich sehr häufig durch vielfältige Gesichtsausdrücke.
Auch der Leopard verfügt über ein großes und facettenreiches Repertoire unterschiedlichster mimischer Signale. In dieser Hinsicht ähnelt er sehr einer anderen afrikanischen Großkatze, dem Löwen. Allerdings sind Löwen ausgesprochen soziale Tiere, die so eng beieinander leben, dass sie im Interesse ihres Sozialverhaltens eine Fülle von Informationen aus dem Gesicht ihrer Artgenossen entnehmen können.
Leoparden dagegen leben so ausgesprochen autark, dass sie untereinander weit mehr Informationen über den Geruchssinn kommunizieren, als über den optischen. Sie setzen als erwachsene Tiere alles daran, allen Artgenossen aus dem Weg zu gehen, es sei den, sie suchen einen Sexualpartner.
Zwar hat die Mimik der Großkatzen einige gattungstypische Details, jedoch ist sie in groben Zügen der gesamten Familie der Katzen eigen, offenbar also stammesgeschichtlich so alt, dass die Mimik der verschiedenen Gattungen auf die gleichen Wurzeln zurückzuführen ist. Die nicht sozial lebenden Katzen (und das sind bei weitem die meisten) haben im Interesse ihres Soziallebens eigentlich gar keinen "Bedarf", sich miteinander mimisch zu verständigen.
Vielmehr brauchen sie das mimische Ausdrucksvermögen in ganz andren Zusammen hängen.
Die Leopardenmutter versorgt ihren Nachwuchs über einen sehr langen Zeitraum, durchschnittlich 1,5 bis 2 Jahre. In dieser Zeit muss sich zwischen Mutter und Kind ein großer Teil der Kommunikation auf optischen Weg abspielen. Allein für diese wichtige Phase "lohnt" es sich, dass eine perfekte Kommunikation durch Mimik, Körperhaltung und -bewegung zur Verfügung steht.
Darüber hinaus ist die Mimik weit über die Grenzen der eigenen Art für viele Tiere ganz anderer Ordnungen ausgezeichnet " verständlich".
Zum Beispiel sind alle Angehörigen der Familie der Primaten (Affen, Menschen,...) imstande die Drohmimik des Leoparden in ihrer ganzen Aussagekraft zu "verstehen".
Wie bei allen Raubtieren spielen in der Mimik die Haltung der Ohren und vor allem des Maules mit Lippen-, Mundwinkel- und Zähnezeigen eine große Rolle.
Obwohl der Leopard an sich farblich schon sehr auffällig ist, springen die kontrastierenden Farben der schwarzen Lippen, der weißen Zähne und des roten Rachens besonders ins Auge.
Somit ist es eine leichte Aufgabe einen aggressiven mimischen Ausdruck von einem nicht aggressiven zu unterscheiden.
Im Schlaf wirkt das Gesicht entspannt, die Ohren sind in Mittelstellung, die Lippen sind fast immer geschlossen (bei großer Hitze eventuell geöffnet, kombiniert mit starkem Hecheln). Ein Zufriedenheitsgesicht kann man oft in entsprechenden Situationen sehen. Es ähnelt dem entspannten Ruhegesicht, zeigt unmittelbar nach Abschluss der jeweiligen Handlung zunächst noch Züge einer Aufmerksamkeit mit zielgerichteten, aufmerksamen Augen und nach vorn gestellten Ohren. Dieser Gesichtsausdruck geht dann in ein Ruhegesicht oder in ein solches, das der neuen Situation entspricht, über. Das kann z.B. ein Aufmerksamkeitsgesicht sein, wenn Gefahr oder mögliche Beute in Sicht ist. Beim Aufmerksamkeitsgesicht ist die Blickrichtung streng auf ein Ziel gerichtet, auf das sich auch die aufgestellten Ohren richten. Bei bewegten Objekten, die Aufmerksamkeit erfordern, gibt es beim Leoparden zwei Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Ist ein bewegtes Ziel in weiter Entfernung, wird der Kopf in die entsprechende Richtung bewegt. Ist das Ziel näher, verfolgen die Leoparden es bei unbewegtem Kopf nur mit den Augen. Diese Verhaltensweise kann man bei allen Lebewesen mit nach vorne gerichteten Augen beobachten. Aufgrund dieser nach vorne gerichteten Augen mit einem großen Überschneidungswinkel verfügen die Leoparden über ein hervorragendes räumliches Sehvermögen. Beim Sehen in die Ferne verlaufen die Sehachsen (nahezu) parallel und nur bei nahen Objekten richtet sich jede Sehachse einzeln auf das Objekt. Dadurch ist es dem Leoparden möglich ein nahes Ziel ohne Kopfbewegungen nur mit den Augen verfolgen zu können. Nur bei Objekten in großer Entfernung (= nahezu parallele Sehachsen) korrigiert der Leopard den Blickwinkel mit Hilfe von Kopfbewegungen.
Als normale Fortbewegung muss der Schritt im typischen Kreuzgang angesehen werden. Bei dieser Gangart werden die einander diagonal gegenüber liegenden Beine gleichzeitig angehoben und wieder aufgesetzt. Im Schritt können Leoparden große Strecken zurücklegen. Dabei haben sie meist einen raumgreifenderen Schritt, als wenn sie nur in der Nähe ihres Ruhebaumes oder in der Umgebung ihrer Verstecke umherwandern.
Schneller ist der Trab, mit dem Leoparden kurze Strecken zurücklegen.
Bei der Anschleichjagd kann es vorkommen, dass die ersten 10-30 Meter im Trab zurückgelegt werden, wobei der Körper sich zunehmend mehr duckt.
Hier spricht man auch vom Schleichlauf. Auf der Jagd wird dieser Schleichlauf dann durch das Schleichkriechen abgelöst, bei dem der Bauch schon fast den Boden berührt und ein ganz langsamer Schritt eingehalten wird, der in jeder Phase unterbrochen werden kann.
Das geschieht meistens dann, wenn das angeschlichene Beutetier aufmerksam wird. Der Leopard bleibt in dieser Position bis die Wachsamkeit des Opfers nachläßt und er weiter schleichen kann.
Der Galopp, die schnellste Gangart, bei der ein Leopard mehr als 60 km/h erreichen können, ist bei erwachsenen Leoparden selten zu beobachten. Er kommt vor allem in der Endphase einer Jagd vor. Für die letzten Meter nach dem Anschleichen oder aus dem Ansitz heraus benutzt der Leopard raumgreifende Galoppsprünge, bei denen er meistens mit beiden Hinterbeinen zugleich losspringt. Im Galopp können Leoparden nur kurze Strecken überwinden. Diese sehr kraftraubende Gangart setzt eine enorme Herzleistung voraus, zu der die Großkatze nur für kurze Zeit fähig ist. Eine besondere Fortbewegungsart ist das Erklettern von Bäumen und das Umherklettern auf Ästen verschiedenster Dicke innerhalb der Baumkrone.
Man staunt, wie Leoparden es fertig bringen, auf den dünnen Ästen einer Baumkrone zu stehen und dabei trotz erheblichen Schwankens nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es wundert einen, dass die dichtstehenden und oft viele Zentimeter langen Dornen mancher Ruhebäume sie ebenso wenig verletzen wie kurze, scharfe, gebogene
Stacheln mancher anderer Zweige.
In der Ebene werden bei allen Gangarten die Krallen nicht vorgestreckt. Beim Erklettern des Baumes dagegen sind sie voll ausgefahren und fixieren den schweren Leopardenkörper selbst an einem glatten, senkrechten, dicken Stamm, indem sie tief in die Rinde eindringen. Ein steiler Baum wird in Sprüngen bezwungen. Die Vorderbeine werden weit gespreizt und können dicke Stämme so geradezu umarmen. Häufig macht der Leopard gerade vom Boden aus einen besonders großen Sprung nach oben, der schon den Schwung für die weiteren Sprünge liefert.
Beim Absteigen von einem Baum geht der Leopard so lange vorwärts wie die Äste oder Stämme nicht ganz senkrecht sind. Bei wirklich steilen Bäumen die keinerlei Halt geben, erfolgt der Abstieg so lange rückwärts bis ein Abstand vom Erdboden erreicht ist den der Leopard springend überwinden kann. Dazu dreht er sich am Baumstamm
um, macht eventuell noch einen Abstieg von 1-2 Metern und springt dann aus 2-4 Metern Höhe herunter.
Die Krallen des Leoparden sind ganz außergewöhnliche Werkzeuge. Diese langen gebogenen Hornkrallen sind in Ruhehaltung in Hornscheiden verborgen. Ein elastisches Band sorgt dafür, dass sie aus diesen nicht von allein hervorkommen können. Erst bei Streckung der Zehen wird durch die Kraft der Muskulatur dieses elastische Band so gedehnt, dass die Krallen heraustreten. Wenn die Muskulatur dann wieder entspannt, zieht das elastische Band die Krallen in die Hornscheiden zurück. Deshalb ist es auch nicht korrekt von einziehbaren Krallen zu sprechen, da es sich vielmehr um "willkürlich herausstreckbare" handelt.
Leoparden sind auch gute Schwimmer. Es wurden Beobachtungen von Leoparden gemacht die ihre Tage auf einer Insel in einem Fluss verbrachten und zur Jagd zurück ans Ufer schwammen.
Leoparden verbringen einen sehr großen Teil ihrer Zeit mit Ruhen, Dösen oder Schlafen. Man kann die Dauer dieser unterschiedlichen Ruhephasen schlecht zeitlich voneinander abgrenzen. In manchen Gebieten - wie etwa in der Kalahari - müssen Leoparden täglich große Strecken zurücklegen, um Beute zu machen. Die Zeit dafür geht ihnen natürlich beim Schlafen und Ruhen ab.
Bei seiner wirklich sehr beweglichen Wirbelsäule und den großen Freiheitsgraden für die Bewegungen in seinen Gelenken kann der Leopard - wie alle Katzen - außerordentlich viele verschiedene Ruhelagen einnehmen. Bei der Streck-Seitenlage werden die Beine weit vom Körper gestreckt. Der Kopf liegt fast immer auf der Seite und wird nur kurzfristig erhoben. Häufiger liegen Leoparden in der so genannten eingerollten Seitenlage. Dabei zeigen auch alle Beine nach einer Körperseite, werden jedoch nahe am Körper gehalten. Hierbei kann der Kopf dauerhaft erhoben bleiben und der Leopard kann sich einen guten Rundumblick verschaffen. In dieser Position pflegen Leoparden häufig zu dösen. Zum Schlafen wird der Kopf dann gesenkt, oft auf eine Pranke gelegt und gelegentlich aber auch auf Steine, Grasbüschel und andere Unterlagen. Der Schwanz ist bei gestreckter Seitenlage weit vom Körper entfernt, bei eingerollter Bauchlage wird er gekrümmt gehalten, so dass seine Spitze in der Nähe des Kopfes oder Vorderkörpers liegt. Die Bauch-Seitenlage ist ein Mittelding zwischen Bauchlage, bei der sich alle Beine unter dem Körper befinden und der Seitenlage, bei der alle Beine zur gleichen Seite gerichtet sind. Bei Bauch-Seitenlage sind die Hinterbeine seitwärts abgestreckt, die Vorderbeine nach vorn, oft ruht auf ihnen der Kopf. Ganz besonders häufig findet man Leoparden auf Bäumen in der so bezeichneten Rehlage. In der klassischen Reitlage ruht der Leopard auf Brust und Bauch, während die Beine beiderseits herunterbaumeln. Aber auch hierbei sind allerlei Variationen möglich. Während all dieser verschiedenen möglichen Stellungen kann der Leopard ruhen, dann ist seine Aufmerksamkeit nur ein wenig eingeschränkt, er reagiert auf nahe und ferne Reize meist ganz unverzüglich. Er kann aber auch dösen. Dann ist das Bewußtsein nicht so wach und es bedarf stärkerer Reize, um das Tier aufmerksam zu machen. Schließlich kann der Leopard in allen diesen Haltungen schlafen, oft sogar recht tief, so dass er die Annäherung anderer Tiere gar nicht bemerkt.
In sitzender Position können Leoparden kurzfristig ruhen, aber nicht dösen oder schlafen.
Erwachsene Leoparden sind äußerst vorsichtig und vermeiden, wenn es nur irgendwie geht jeden Kontakt mit anderen Raubtieren und Artgenossen.
Vor allem Löwen sind eine ständige Bedrohung für die Leoparden, der sie so gut es geht aus dem Weg zu gehen versuchen. Es gibt sehr viele dokumentierte Vorfälle bei denen ein eindeutiges feindseliges Verhalten der Löwen gegenüber den Leoparden festgestellt wurde, das oft für den Leoparden tödlich endete.
Tüpfelhyänen sind ebenfalls eine Bedrohung für den Leoparden.
Jedoch meistens nur dann, wenn ein Rudel Tüpfelhyänen ihn mit einer ungesicherten Beute erwischen und er sich auf einen Kampf um seine Beute einläßt, wobei es durchaus vorkommt, dass der Leopard Erfolg hat und seine Beute vor den Tüpfelhyänen retten kann. Aber er wird immer versuchen, einer offenen Konfrontation, so gut es geht, aus dem Weg zu gehen. Auch mit Geparden können Leoparden für beide Seiten unangenehme Auseinandersetzungen haben, wobei der Leopard bei einer Konfrontation durch seinen Körperbau etwas im Vorteil ist. Allerdings heißt das nicht, dass er auch meistens gewinnt. Durch die Überlegenheit des Geparden in der Geschwindigkeit stehen die Chancen, wenn es zu einer Konfrontation kommt, ungefähr gleich.
Eine weitere Gefahr kann auch ein allzu wehrhaftes Beutetier sein.
Die Hörner mancher seiner Beutetiere können für ihn durchaus eine Bedrohung darstellen.
Leoparden sind reine Fleischfresser und dementsprechend haben sie ein typisches Raubtiergebiss mit besonders scharfen Reißzähnen sowie den Verdauungsapparat und die Verhaltensweise eines Carnivoren. Dennoch glaubt man dass sie gelegentlich auch pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Leoparden haben ein außerordentlich breites Spektrum an möglichen Beutetieren. Es reicht von Käfern über Reptilien bis zu Vögeln und Großsäugern. So wurde bereits einmal in einem Baum eine relativ ungewöhnliche Beute eines Leoparden gefunden: Ein Krokodil.
Wenn irgend möglich versuchen Leoparden, Säugetiere im Gewicht von 30 bis 50kg zu erbeuten.
Was Leoparden fressen, richtet sich in erster Linie nach dem Nahrungsangebot des jeweiligen Lebensraums. Dementsprechend sind sie auch nicht an starre Jagdmethoden gebunden, sondern in der Wahl ihrer jeweiligen Jagdform äußerst flexibel.
Wie bereits erwähnt richtet sich der Leopard nach dem Nahrungsangebot. Und nach dem Nahrungsangebot richtet sich die Jagdmethode. Grundsätzlich beherrschen die Leoparden alle fünf Jagdmethoden.
Meist werden Leoparden als nächtliche Jäger angesehen. Doch es wurde keine generelle Vorliebe für bestimmte Jagdzeiten gefunden. Der Zeitpunkt einer Jagd hängt wohl mit der Verfügbarkeit der Beutetiere zusammen, die dem Leoparden jeweils über den Weg laufen.
Die andere, einzigartige Methode der Beutesicherung ist, sie auf einen Baum zu bringen was als Sicherung der Beute vor Aasfressern bevorzugt wird. Der Leopard bleibt bei seiner auf den Baum geschleppten Beute etwa zwei bis drei Tage in der Nähe.
Er frißt den Riß von der Unterseite her an, bis schließlich nur noch Kopf, Hals und Rücken vorhanden sind. Die Beine bleiben meist an losen Hautstreifen am Rumpf hängen und pendeln dann hin und her.
Diese Art der Beutesicherung wird umso wahrscheinlicher, je größer die Gefahr ist, dass dem Leoparden der Riß abgenommen wird.
Die Paarungsbereitschaft der Leopardin dauert 6 bis 7 Tage.
Tritt keine Trächtigkeit ein, wiederholt sich der Östrus alle 25 bis 28 Tage.
Zuvor gibt die Leopardin ihre Paarungswilligkeit allen Männchen bekannt, deren Territorien sich mit ihrem Streifgebiet überschneiden.
In großer Unruhe durchstreift sie für die Ankündigung ihrer Kopulationsbereitschaft vor allem das Kerngebiet ihres Streifgebietes.
In diesen Tagen markiert sie unzählige auffällige Punkte, wie Bäume, Felsen, Felsbrocken, Büsche oder Grasbüschel. Diese Harnmarkierungen signalisieren den Männchen, die daran riechen, wie weit es mit dem Östrus der rolligen Leopardin ist. Danach findet meist ein Bodenkratzen mit den Hinterpranken statt.
Nicht selten wälzen sich brünstige Leopardinnen in den Harnstellen männlicher Leoparden.
Sie rollen sich dabei auf solchen Duftmarken im Gras über den Rücken und versuchen, große Teile des Fells mit dem Geruchsfleck auf dem Boden in Berührung zu bringen.
Die Bezeichnung Rolligkeit für dieses Verhalten ist sehr treffend.
Ein anderer Teil des Sozialverhaltens der Leoparden spielt sich zwischen Mutter und Kind ab
Auch dieses Verhalten trägt die charakteristischen Züge wie bei allen Mitgliedern der Familie der Katzen.
Allein zur Bewerkstellung dieser recht lange dauernden Periode der äußerst innigen und liebevollen Mutter-Kind-Bindung sind umfangreiche Ausdrucksmittel erforderlich.
Die wechselseitige Verständigung erfolgt auf optischem, geruchlichem, lautlichem und vor allem auch taktilen Wege. Die Jugendentwicklung weist eine erhebliche Schwankungsbreite auf. Das hängt nicht nur mit der Eigenentwicklung der Jungtiere sondern auch mit den Fähigkeiten der Mutter zu fürsorglichen Verhaltensweisen zusammen. Bei Leopardenmüttern wächst die Erfahrung von Wurf zu Wurf. Eine bei der Aufzucht erfolgreiche, gute Mutter kann viele Einzelheiten der Gefährdung ihrer Jungen erfassen. Felshöhlen mit engen Eingängen sind für die Jungtiere als sichere Verstecke besser geeignet als Dickichte aus Busch oder gar Gras. Höhlen in Korongos können überflutet werden, das muss eine Leopardenmutter im Voraus bedenken. Damit muss sie Wetter- und Klimavoraussagen kennen. Die Nähe eines Wasserloches ist zwar für das Trinkbedürfnis der Mutter günstig, dennoch nicht immer unkritisch als Vorteil zu werten. Eine Tränke zieht nämlich auch andere Tiere an, auch solche, die den Jungen gefährlich werden können. Der Schutz der Jungen ist eine schwere Aufgabe für die Leopardenmutter. Er beruht auf Erfahrungen und gewissen Fähigkeiten zur Voraussicht. Normalerweise bringen Leopardinnen nur ein oder zwei Junge bis zur völligen Reife durch.
Eine Sonderform ist das Objektspiel. Nach kleineren Gegenständen wird häufig zunächst mit einer Pranke geschlagen, dann wird auch die andere benutzt, beide Pranken können wechselweise eingesetzt werden, aber auch gemeinsam zupacken. Beliebt sind Spiele, bei denen das Objekt fortgeschleudert wird und dann blitzartig erneut ergriffen wird. Bei manchen Formen des Objektspiels wird auch das Gebiß eingesetzt. So spielen Leoparden mit einem Stück Holz, einem ausgeblichenen Knochen oder irgendwelchen anderen Gegenständen. Diese werden dann angeschlichen, bekommen einen Hieb versetzt und werden dann aufgefangen und schließlich gebissen.
Männlicher Nachwuchs ist meist kühner, er wandert auch zuerst die weitesten Strecken vom Lagerplatz weg und erklettert früher Bäume. Männliche Jungleoparden pflegen auch in weite Entfernungen auszuwandern. Das ist sicherlich ein Mittel der Inzuchtvermeidung.
Die Aufgliederung des Leoparden in die verschiedenen Unterarten ist allerdings ein bis heute noch nicht zur Zufriedenheit gelöstes Problem. Es gibt mehrere einander widersprechende Unterteilungen; die folgende Klassifikation ist daher nur ein Beispiel; beigefügt sind die Gefährdungskategorien der IUCN.
Die Beziehungen zwischen Leopard und Mensch sind überwiegend durch wirtschaftliche Interessen des Menschen bestimmt gewesen. Einmal gefährdete der Leopard die Haustiere, man hielt ihn sogar für einen gefährlichen menschenfressenden Nachbarn. Sodann war sein Pelz ein begehrenswertes Handelsobjekt für luxuriöse Kleidung. Schließlich war die Sportjagd überseeischer Großwildjäger eine Einnahmequelle für die Landeigner, in deren Regionen Leoparden vorkamen. Erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren begann der Mensch, die außerordentliche Ästhetik dieser eleganten, geschmeidigen Großkatze zu würdigen. In den Kulturstaaten interessieren sich die Menschen inzwischen mehr für die faszinierende Lebensweise und die Eleganz des Leoparden als für dessen Abschuss aus Mode oder Statusgründen. Auch aus ethischen Gründen widmet der Mensch heute der gefleckten Großkatze seine Aufmerksamkeit:
Leoparden sind eine weltweit von der Ausrottung bedrohte Tierart.
Sie stehen auf der roten Liste.
Berührungspunkte zwischen Leopard und Menschen gab es bereits in der Frühzeit der Menschwerdung. Schon in der Olduvaischlucht in Nordtansania waren während umfangreicher Ausgrabungen Skelette von Leoparden neben denen von Frühmenschen gefunden worden. Nach anthropologischen Forschungen ist es durchaus wahrscheinlich, dass diese unsere Vorfahren ihren Fleischbedarf wahrscheinlich als marginale Aasfresser deckten. Sie ernährten sich von den Resten der Beute aller Raubtiere sowie auch von verendet aufgefundenen Tieren.
Sie haben dabei auch dem Leoparden seine Beute abgenommen. Es ist wesentlich leichter, einen Leoparden - weil er Einzeljäger ist - von seinem Riss zu vertreiben als ein Löwenrudel von seiner Beute. Außerdem gab es Leoparden auch in Gegenden, in denen keine Löwen oder andere Großraubtiere lebten, von denen die Frühmenschen Beutekadaver hätten übernehmen können.
Leoparden machen ja selbst da noch Beute, wo Löwen oder Tüpfelhyänen keine ausreichende Nahrung finden. An das Knochenmark und gelegentlich an das Hirn als womöglich einzigem Überbleibsel von einer Gazelle kamen die Frühmenschen mit ihren Steinwerkzeugen gut heran.
Welche Einstellung der einzelne Mensch dem Leoparden gegenüber einnimmt, hängt von seiner persönlichen Situation ab. So kann der Leopard für den Menschen verteufelter Feind der Haustiere, lockender Pelzlieferant für exklusive Kleidung, begehrtes Objekt für die Trophäenjagd oder bezauberndes Mitgeschöpf mit großartigen Lebensgewohnheiten sein. Dorfbewohner in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, in denen Leoparden existieren, sind keine Freunde der gefleckten Katze. Leoparden leben inzwischen auch gerne in dichtbesiedelten Gebieten. So wurde um 1970 von einer beträchtlichen Zahl Leoparden berichtet, die in den mit Waldstrecken durchsetzten Vororten von Nairobi lebten.
Für die weltweite Bedrohung des Leoparden gibt es in den letzten Jahrzehnten zwei Gründe: Wilderei und Zerstörung des Lebensraums.
Nachdem durch das Artenschutzabkommen der Fellhandel unter Kontrolle gekommen ist und sich das Modebewußtsein der reichen Pelzträgerinnen gewandelt hat, ist die Wilderei auf Leoparden in Afrika deutlich eingedämmt. In vielen afrikanischen Ländern sind Wildererbekämpfungsmaßnahmen eingeführt worden, die durchaus erfolgreich waren. Dagegen hat sich die Besiedelung und Zerstörung des Lebensraumes des afrikanischen Leoparden teilweise erheblich verstärkt.
Merkmale
Fellzeichnung
Das Fell ist mit Rosetten gezeichnet. Vielfach sind die Rosetten (besonders in Längsrichtung des Rückens) reihenförmig angeordnet. An der Brust und am unteren Hals findet man häufig statt nebeneinander stehender Rosetten Flecken, die in einer Richtung angeordnet sind und wie Halsbänder wirken. An der Oberseite des langen Schwanzes setzen sich die Rosetten entlang der Mittellinie fort. Zum Schwanzende werden die Rosetten immer weniger ausgeprägt, können aber manchmal noch zu mehreren Querringen verschmelzen. Die Schwanzunterseite ist allerdings zum Ende hin sehr hell bis weiß. Bauch und die oberen Beininnenseiten sind ebenfalls frei von Rosetten und weiß, gelblich-weiß oder in grau übergehend gefärbt. Weiter zu den Pranken hin sind Vollflecken zu finden, die nach unten zu immer kleiner werden. Am Kopf und oberen Hals und Nacken sind ebenfalls keine Rosetten ausgebildet, sondern auch nur schwarze Vollflecken vorhanden.Schwarze Panther
Sinnesorgane
Lebensraum
Verhalten
Territorialverhalten
Ausdrucksverhalten
Ruhe und Aufmerksamkeitsgesicht
Drohgesicht
Wie bei allen Katzenartigen spielt in der facettenreichen Mimik das Drohen eine große Rolle. Leoparden müssen das in sehr abgestufter Form beherrschen. Als mildes Signal an andere hat es nur die Funktion, Unwillen auszudrücken, mit einem anderen Leoparden zusammenzutreffen. In seiner stärksten Form begleitet das Drohgesicht den ernstgemeinten Angriff. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es viele verschiedene Zwischenstufen. Während man beim Löwen ein defensives Drohgesicht von einem offensiven gut unterscheiden kann, ist das beim Leoparden nicht möglich. Allerdings sind Leoparden insgesamt sehr defensive Katzen. Sie agieren nur aggressiv wenn sie in die Enge getrieben sind. Im Prinzip "brauchen" Leoparden auch kein aggressives Drohen, da sie sich vor Allem verbergen, was sie eventuell offensiv bedrohen müssen. Typisch für die Drohmimik sind die zurückgelegten Ohren und die nach hinten gezogenen Mundwinkel. Zugleich erscheinen auf dem Nasenrücken einige Falten. Vor allem auf der Nasenwurzel und zwischen den Augen entstehen waagrechte Falten. Erst wenn die Ohren weiter angelegt und die Mundwinkel noch mehr zurückgezogen werden, beginnt das Blecken der Zähne. Mit zunehmender Intensität des Drohens kommen Schnappbewegungen und die Drohung wird durch Prankenschläge in die Luft deutlicher gemacht. Dabei erfolgen diese Schläge immer von oben nach unten. Die Augen kneift der Leopard beim Drohen ein wenig zusammen. Sollte man einem drohenden Leoparden nahe genug herankommen, kann man erkennen, dass sich zugleich seine Pupillen vergrößern.Fortbewegung
Ruhe und Schlafverhalten
Verhalten gegenüber Feinden
Jagdverhalten
Dadurch ist es auch nicht möglich, bei einem so umfangreichen Speisezettel, wie ihn Leoparden haben, die generelle Bevorzugung bestimmter Beutetiere anzugeben.Jagdformen
Anschleichjagd
Anschleichjagden gehören zu den häufigsten Jagdmethoden des Leoparden.
Das Prinzip der Anschleichjagd ist relativ simpel.
Die Leoparden versuchen, so nahe wie möglich unbemerkt an ihre Opfer heranzukommen, so dass diese keine Zeit mehr auch nur zum Ansatz einer Flucht finden.
Wie oft Leoparden jagen, hängt natürlich von der Größe ihrer Beutetiere ab, aber auch davon, ob die Beute allein vom Jäger oder von einer Mutter mit ihren Jungen gefressen wird. Eine Rolle spielt ebenfalls, ob die Beute womöglich von anderen Raubtieren übernommen werden könnte. Im Allgemeinen schlägt ein Leopard erst dann wieder Beute, wenn der letzte Riß aufgefressen ist oder gestohlen wurde. Gelegentlich wurden Ausnahmen beobachtet, wie etwa eine Mutter, die ihre Kinder in die Selbständigkeit entläßt und ihnen zuvor noch Vorräte in die Bäume hängt.
Bei der Anschleichjagd erbringen Leoparden oft enorme Leistungen. In der Kalahari und anderen kargen Wüstengegenden müssen sie sich über enorme Strecken fast ohne Deckung an ihre Opfer heranschleichen.Lauerjagd
Die reine Lauerjagd ist eine häufige Methode.
Leoparden, die den Tag auf Bäumen verbringen, benutzen diese oft als erhöhten Ansitz.
Mit bemerkenswerter Geduld lassen sie Herden grasender Tiere in geeigneter Größe an sich oder gelegentlich direkt unter ihrem Ausguck vorbeiziehen oder auf sich zuweiden. Wenn der Ast, auf dem der Leopard ruht, nicht zu hoch ist, kann er direkt von oben auf seine Beute springen.
Meistens verlassen Leoparden aber zum Jagen ihre Warte auf dem Baum.
Sie klettern dazu vorsichtig an der für das auserwählte Opfer nicht sichtbaren Seite des Baumstammes herab und suchen Deckung hinter dem Stamm oder - wenn vorhanden - hinter anderer dichter Vegetation.
Dabei können sie nach sehr langer Wartezeit auf einem Ast des Baumes noch einmal dieselbe Zeit am Fuß des Baumes zubringen, um auf solche Tiere zu warten, die sie von oben über längere Zeit bei der Annäherung zu dem betreffenden Baum beobachtet haben.
Es liegen keine Beobachtungen oder Berichte darüber vor, ob Leoparden sich ihre Opfer bereits zu Beginn der Anschleich- oder auch Ansitzjagd auswählen oder ob sie es mehr dem Zufall überlassen, welches Tier einer Gruppe sie töten wollen.Verfolgungsjagd
Die Jagdform des Verfolgens ist bei Leoparden sehr selten und kommt höchstens für die wenigen letzten Meter nach einer Anschleich- oder Lauerjagd in Frage.Stöberjagd
Diese ist zwar nicht typisch für den Leoparden, dennoch gar nicht allzu selten zu beobachten.
Abseits liegende Kitze von Hornträgern oder sich reglos an den Boden drückende Hasen werden oft rein durch Zufall im Vorübergehen entdeckt, und nicht gezielt angeschlichen.Aneignung fremder Beute
Wenn man ein Raubtier an einem Riß fressen sieht, ist es immer schwer zu sagen, ob es diese Beute selbst erjagt oder von einem anderen Tier übernommen hat.
Die Übernahme kann aktiv erfolgen, indem der rechtmäßige Besitzer unter Drohen vertrieben wird oder passiv, indem sich der Besitzer ohne gezielte Drohung verdrückt und dem biologisch stärkeren Raubtier die eigene Beute überläßt. Es kann sogar passieren, dass ein und dieselbe Beute mehrfach den Besitzer wechselt.Beutesicherung
Einen gewissen Prozentsatz der von Raubtieren gefressenen Beutetiere haben die daran Fressenden also einem anderen Raubtier abgenommen und den Riß gar nicht selbst geschlagen.
Manchmal wird auch dem Leoparden seine selbst erlegte Beute von Löwen oder Tüpfelhyänen abgenommen.
Auch Geier holen sich gelegentlich Teile der Leopardenbeute.
Der Leopard beugt einem solchen Raub seiner Beute durch zwei Maßnahmen vor.
Bei der einen Methode bedeckt er seine Beutereste, wenn sie am Boden liegen, mit Gras, Zweigen oder Laub, indem er dieses bedeckende Material mit allen vier Beinen darüber scharrt.Sozialverhalten
Auf den ersten Blick erscheint das Sozialverhalten des Leoparden nicht besonders facettenreich.
Er führt ein ausgesprochen einzelgängerisches Leben.
Das bedeutet jedoch keineswegs, dass die einzelnen Tiere in aneinanderstoßenden oder sich überlappenden Streifgebieten nicht miteinander in Kontakt stehen.
In der Realität haben Leoparden einander viel mitzuteilen und daraus resultieren Verhaltensweisen, die eben das für uns Menschen wenig augenfällige Sozialleben dieser Art ausmachen.
Sieht man von den wenigen Tagen ab, an denen eine Leopardin im Östrus ein Männchen anzieht und auch in ihrer Umgebung duldet, setzen erwachsene Leoparden alles daran, einander nicht zu begegnen.
Dabei können zwei Individuen sehr dicht beieinander leben und ihren täglichen verschiedenen Bedürfnissen nachgehen. Die Streifgebiete benachbarter Leopardinnen überlappen sich erheblich.
Die viel größeren Streifgebiete männlicher Leoparden können sich mit denen mehrerer Weibchen überschneiden. Mit den Mitteln des Markierverhaltens, geben alle benachbarten Leoparden einander häufig sehr detaillierte Auskünfte über ihren Aufenthalt, ihren Status, ihre sexuelle Aktivität, ihren Gesundheitszustand und vieles andere.
Während Tierarten, die in sozialer Gemeinschaft leben, solche Signale vielfach dazu benutzen, sich aneinander zu binden und möglichst problemlos miteinander zu leben, ist das bei Leoparden gerade umgekehrt.
Sie informieren einander darüber, wie jeder von ihnen es anstellen muss, dem anderen unter keinen Umständen zu begegnen. Jeder Leopard wird alles daran setzen, um nicht mit einem Artgenossen zusammen leben zu müssen.Fortpflanzung
Mutter-Kind Beziehung
Frühe Jugendentwicklung
Eine feste Geburtensaison ist bei Leoparden in Ostafrika und in den Waldgebieten nicht bekannt. Die 2 - 3 Babys werden also das ganze Jahr über geboren und wiegen bei der Geburt je ca. 5oo g.
Im Krüger-Park fallen meist die Geburten der Leoparden zusammen mit der Häufung der Impalageburten, die dort die wichtigste Beute der Leoparden sind.
Als Geburtsort dienen schwer auffindbare, unzugängliche Verstecke.
In weiten Teilen Afrikas sind das Höhlen in Felsen, aufeinander liegende Felsblöcke, buschbestandene Bodenvertiefungen oder Strauchdickichte.
Solche Plätze und ihre Umgebung dienen dann später auch der Jungenaufzucht. Im Wald lebende Leoparden benutzen zur Aufzucht oft ausgehöhlte Baumstämme.Jungenernährung
Zum Säugen legt sich die Leopardin meist auf die Seite.
Es kommt häufig vor, dass alle Kinder gleichzeitig gesäugt werden.
Sie können aber auch einzeln zur Mutter zum Trinken kommen.
Manchmal gibt es gewisse Rangeleien beim Trinken, weil ein Jungtier in unbequemer Haltung liegt.
Dann kann es sein, dass dieses ganz mit dem Trinken aufhört und wartet, bis das Geschwisterkind mit dem Trinken fertig ist.
Leoparden beginnen durchschnittlich im Alter von 2-3 Monaten Fleisch zu fressen.
Sie sind dann durchaus schon in der Lage, der Mutter ein paar hundert Meter hinterherzulaufen.
Doch manchmal bringt in diesem Alter auch noch die Mutter den Riß zu den Jungen.Spielen und Jagdspiele
Mit dem Älterwerden erreichen die Muskulatur, ihre Koordination und die Bewegungen bei den Jungtieren eine Reife, die sie in die Lage versetzen, mit den ersten Jagdversuchen zu beginnen. Diese gelten zunächst kleineren Tieren, manchmal sogar nur vom Winde bewegten Gegenständen. Ein Schmetterling, eine Heuschrecke oder eine vorüberhuschende Echse erregen die Aufmerksamkeit eines Leopardenjungen und lösen einen unwiderstehlichen Drang aus, Jagdverhalten auszuüben. Die Spiele der Jungen untereinander tragen deutliche Züge des Jagdverhaltens. Wenn mehrere Junge vorhanden sind, spielen diese untereinander zur Einübung von Jagdverhalten. Ist nur ein Junges bei der Mutter, dient diese als Spielkamerad und Übungspartner. Nach kurzer Zeit des Übens - bestimmt mit vier oder fünf Monaten - läuft eine spielerische Jagd auf Artgenossen sehr viel realitätsnäher ab als zu dem Zeitpunkt, als der Jagdtrieb erwachte.Verlassen der Mutter
Junge Leoparden verlassen ihre Mütter durchschnittlich zwischen 13 und 18 Monaten, Söhne meist früher als Töchter.
Die Lösung des Mutter-Kind-Verhältnisses erfolgt erst nachdem die Jungtiere in der Nahrungsversorgung unabhängig geworden sind. Im Allgemeinen bleiben junge Leoparden noch für unterschiedlich lange Zeit im Streifgebiet der Mutter. Weiblicher Nachwuchs kann sogar das eigene Streifgebiet in der Nachbarschaft zu dem der Mutter mit mehr oder weniger großer Überlappung lebenslänglich etablieren.Unterarten
Afrikanische Unterarten
Asiatische Unterarten
Der Leopard und der Mensch
Weiterführende Angaben
Literatur
Video-Dokumenationen
Weblinks
Siehe auch: Ausgestorbene Tierarten Europas, Big Five
(Dieser Artikel ist eine Textspende von Andreas Hoffmann, die er dankenswerterweise der Wikipedia zur Verfügung gestellt hat, unter der Bedingung, dass seine ursprüngliche Arbeit unverändert abzurufen ist, was die erste Artikelversion in der Versionsgeschichte von Afrikanischer Leopard bewerkstelligt.)