Leipziger Nikolaikirche
Die Nikolaikirche ist neben der Thomaskirche die bekannteste Kirche Leipzigs. Sie war der Ausgangspunkt der friedlichen Revolution der DDR 1989/90 mit anschließendem Mauerfall in Berlin und der Wiedervereinigung Deutschlands am 3.Oktober 1990.
Die Nikolaikirche wurde 1165 nach der Verleihung des Stadt- und Marktrechtes als romanische "Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai" erbaut. Im 15. und 16. Jahrhundert erfolgten Anbauten und der vollständige Umbau im gotischen Stil.
Im Jahr 1539 wurde die Reformation in Leipzig eingeführt. Die Kirche wurde damit Sitz des ersten Superintendenten der Stadt. Von 1784 - 1797 wurde der Innenraum im klassizistischen Stil umgebaut, der sich bis heute erhalten hat. Die letzten großen baulichen Veränderungen erfolgten von 1901 - 1902 an der Außenfassade. Das spätgotische Aussehen wurde beibehalten.
Die Montagsdemonstrationen, die gegen das damalige DDR-Regime gerichtet waren, entwickelten sich aus den Montagsgebeten, die in der Nikolaikirche bereits Anfang der 80er stattfanden und anfänglich nur von einigen wenigen Menschen besucht wurden. Ende der 80er gingen allwöchentlich Zehntausende manchmal sogar über 100.000 Menschen während der Montagsdemonstrationen auf die Leipziger Straßen, um für Demokratie, freie Wahlen, Reisefreiheit und die Einheit Deutschlands zu demonstrieren.
Pastor der Nikolaikirche ist Christian Führer.
Literatur
Mit den Geschehnissen um die Nikolaikirche von 1987 - 1989 setzt sich der Schriftsteller Erich Loest in seinem Roman Nikolaikirche auseinander (ISBN 3423124482).
Das Buch wurde 1995 verfilmt.