Legion Condor
überreicht Auszeichnungen (wahrscheinlich das kürzlich gestifte «Spanienkreuz») an Angehörige der Legion Condor (April 1939)]]Die Legion Condor war eine auf Hitlers Befehl eingesetzte Formation, die sich aus Verbänden der aktiven Wehrmacht (Luftwaffen-, Panzer-, Nachrichten-, Transportverbände, Marine-, Ausbildungseinheiten) zusammen setzte, mit der er General Franco im Spanischen Bürgerkrieg unterstützte. Von der Öffentlichkeit unbemerkt, waren Soldaten in Spanien eingesetzt, um der "kommunistischen Gefahr" entgegenzuwirken. Tatsächlich kämpften in der Region allerdings vor allem baskische Separatisten um Autonomie. Angehörige der "Legion Condor" konnten ihre Wehrdienstzeit verringern und verdienten ein Vielfaches der im Reich stationierten Soldaten.
Der Bürgerkrieg begann zu einer Zeit, in der ein Großteil der spanischen Streitkräfte in Marokko stationiert war.
Da die Aufständischen die Seestreitkräfte unter ihre Kontrolle gebracht hatten, blieb nur der Luftweg, um die Truppen auf das spanische Festland zu bringen.
Zu diesem Zweck unterstützte Hitler General Franco zunächst mit 3 Ju 52-Maschinen.
Nachdem im Oktober 1936 die militärische Lage im Bürgerkrieg stagnierte und die Republikaner an manchen Frontabschnitten, durch die Unterstützung «Internationaler Brigaden» aus der Sowjetunion, Frankreichs und US-amerikanischer Kommunisten (Lincoln-Brigade), sogar im Vordringen waren, entschloss sich Hitler am 30. Oktober zu einer verstärkten Unterstützung Francos mit Luftwaffeneinheiten.
Am 7. November konnte der erste Dampfer mit 694 Soldaten nach Sevilla aufbrechen, wo er am 16. November ankam. In dem Winteroperation Rügen genannten Unternehmen wurde ein Luftwaffenkorps, das zirka 4.500 Mann umfasste, nach Spanien geschickt. Es beinhaltete eine Kampfgruppe zu drei Staffeln Junkers Ju52, eine Jagdgruppe zu drei Staffeln Heinkel He 51, eine Aufklärungsstaffel mit zwölf Heinkel He 70, vier schwere und zwei leichte Flak-Batterien, eine Luftnachrichtenabteilung und einen Luftpark. Alle schon in Spanien vorhandenen deutschen Truppen wurden in das Luftwaffenkorps eingegliedert, welches den Namen Legion Condor erhielt. Die Luftwaffe stellte dabei immer das größte Kontingent.
Mit dem Oberkommando über die Legion wurde am 6. November Generalmajor Hugo Sperrle beauftragt, in taktischer Hinsicht unterstand dieser dem nationalspanischen Oberkommando. Die Legion umfasste gewöhnlich ungefähr 5.000 Mann und erreichte nie eine höhere Anzahl als 5.600 Mann. Durch regelmäßigen Personalaustausch, um möglichst vielen Soldaten Kampferfahrung zu verschaffen, waren bis zum Ende des Bürgerkrieges 15.000 bis 20.000 Mann im Einsatz in Spanien gewesen.
Alle Beteiligten nutzen den Konflikt auch, um ihre neuesten Waffen unter Einsatzbedingungen zu erproben. Auf deutscher Seite waren dies unter anderem die Heinkel He 111 sowie die berühmte Junkers Ju 87 (allgemeiner unter dem Gattungsbegriff Stuka [Sturzkampfflugzeug] bekannt). Durch den Einsatz der damals gerade fertig gestellten Messerschmitt Bf 109 konnten die auf nationalspanischer Seite kämpfenden Verbände der Legion die Luftüberlegenheit über die republikanischen Luftstreitkräfte erringen. Einen schweren Zwischenfall löste ein Luftangriff auf das Panzerschiff «Deutschland» auf der Reede von Ibiza (29.05.1937, 31 Tote) aus; auf Hitlers Befehl wurde am 31. Mai 1937 die Hafenstadt Almerìa beschossen.
Von den eigentlichen Kampfhandlungen ist heute nur noch wenig bekannt; wohl aber der Angriff auf eine Straßenbrücke bei Guernica, die von den Komintern-Truppen für den Nachschub nach Bilbao genutzt wurde.
Bei diesem Angriff wurde Guernica fast vollständig zerstört und zahlreiche Zivilisten getötet.
Dieser Angriff veranlasste Pablo Picasso, sein bekanntes Werk Guernica zu malen.
Nach einem der Flugzeugführer der Legion Condor, dem späteren Oberst Werner Mölders ist noch heute unter anderem das Jagdgeschwader 74 der deutschen Luftwaffe benannt.