Lecithin
Lecithin, deutsch auch Lezithin (E 322, chemische Bezeichnung: Phosphatidylcholin) ist ein Phosphoglyzerid und wird in der Lebensmittelindustrie als Emulgator zur Stabilisierung von Fett-in-Wasser-Gemischen verwendet. Lecithine werden auf den Zutatenlisten als Lecithin oder Sojalecithin aufgeführt.
Bei Tieren (Säugern) kann Lecithin über verschiedene Schritte Phosphatidylethanolamin und Cholin gebildet werden.
Im Körper übernimmt das Lecithin verschiedene Aufgaben:
; Zellwand : Die Zellwand fast aller Zellen besteht aus einer Doppellipidschicht. Lecithin ist essentiell für die Bildung der Membranen
; Fettverdauung : Da Fette wasserunlöslich (besser: unlöslich in polaren Flüssigkeiten, wie dem Wasser) sind, sind zur Fettverdauung im Dünndarm Emulgatoren notwendig, um die mit der Zerlegung von Fetttröpfchen (Micellen) beginnende Verdauung zu vermitteln.
; Export von Fettsäuren aus der Leber : Diese Funktion ist insbesondere bei den landwirtschaftlichen Nutztieren wichtig:
- Hühner nehmen mit der Nahrung vor allem Stärke auf, aus dem in der Leber Fette für die Eibildung synthetisiert werden müssen; Lecithin ist hier notwendig, um die gebildeten Fette aus der Leber zu exportieren (als very-low-density-Lipoproteins; VLDL), sonst besteht die Gefahr, dass das Tier an einer Fettleber erkrankt.
- Bei Kühen besteht diese Gefahr auch teilweise, allerdings ist dies hier Folge eines anderen Vorganges: Kurz nach der Geburt des Kalbes beginnt die sehr energieaufwendige Milchbildung. Hierzu werden Körperfettreserven mobilisiert, die zunächst in die Leber transportiert werden und von hier wiederum als VLDL in das Blut. Soweit die Versorgung der Kuh mit Aminosäuren zu diesem Zeitpunkt nicht adäquat ist (insbesondere: Lysin und Methionin), kann es ebenfalls zu einer Fetteinlagerung in der Leber kommen, was letztlich wohl zu einer Leistungsdepression führen kann. Die Forschung dauert auf diesem Gebiet allerdings noch an (Wiedergegebener Stand: 10/2003).