Lebenserwartung
DieLebenserwartung ist die Zeit, die ein Lebewesen im Durchschnitt lebt.In der Biologie ist die Lebenserwartung ist von Art zu Art sehr unterschiedlich: Baumarten, wie die Grannenkiefer soll über 4000 Jahre alt werden, bei Bartwürmern schätzt man bis zu 250 Jahre, Riesenschildkröten gelten mit 200 Jahren als langlebigste Wirbeltier und das Säugetier mit der höchsten Lebenserwartung ist mittlerweile der Mensch - bis Mitte des 20. Jahrhunderts war es der Elefant mit 70 Jahren.
Meist bezieht sich der Begriff Lebenserwartung auf die Anzahl der Jahre, die ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen (Kohorte) eines bestimmten Alters voraussichtlich leben wird. Diese geschätzte Zahl beruht auf statistischen Extrapolationen wird durch eine endliche Anzahl von Parametern beeinflusst, sie wird für jedes einzelne Alter angegeben und in sogenannten Absterbetafel (geschlechtergetrennt) zusammen gefasst. Sie lässt deswegen kaum Rückschlüsse oder Voraussagen für eine bestimmte, einzelne Person zu. Ausserdem ist die Lebenserwartung stark davon abhängig, wie die Bevölkerung insgesamt altersmässig strukturiert ist (Stabile oder instabile Bevölkerung mit wechselnden Sterbe- und Geburtenraten in den einzelnen Altersklassen). So kann z.B. die Lebenserwartung bei gleichbleibender Sterblichkeit älterer Bürger allein dadurch ansteigen, dass weniger Kinder geboren werden und dadurch der Anteil älterer Menschen ansteigt(wie z.Zt. in den meisten westeuropäischen Ländern)
Die Lebenserwartung ist im Laufe der Menschheitsgeschichte immer weiter gestiegen, seit ca. 1850 allerdings stark beschleunigt. Dies ist vor allem auf verbesserte Ernährung im Zuge der Grünen Revolution und hygienische Bedingungen zurückzuführen. Noch immer steigt die Lebenserwartung in der Regel mit jedem Jahrgang um etwa drei Monate. (Quelle: Encarta Enzyklopädie 2002, Stichwort Lebenserwartung des Max-Planck-Instituts für demographische Forschung in Rostock)
Einige geschätzte historische Lebenserwartungen für das Alter 0:
Die Lebenserwartung des Menschen ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Heute geborenen Japanern wird mit über 80 Jahren die höchste, Afghanen und Afrikanern mit unter 45 Jahren die niedrigste durchschnittliche Lebensspanne vorausgesagt. Bei der niedrigen Lebenserwartung in den Entwicklungsländern hat vor allem die hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit einen starken statistischen Einfluss. Rechnet man diese heraus, so relativiert sich der Unterschied zwischen den entwickelten und unterentwickelten Ländern erheblich.
Männer haben in Deutschland eine um mehr als 6 Jahre kürzere Lebenserwartung als Frauen. Für einen im Jahr 2000 in Deutschland geborenen Jungen wurde die durchschnittliche Lebenserwartung auf 74,4 Jahre geschätzt, einem Mädchen wurden 80,6 Jahre vorausgesagt. Allerdings steigt die männliche Lebenserwartung mit einer etwas höheren Rate, so dass, vorausgesetzt man kann diesen Trend einfach extrapolieren, der Mann in ca. 60 Jahren mit der gleichen Lebenserwartung wie die Frau geboren würde.
Diese Differenz dürfte nur zu einem geringen Teil auf biologische Ursachen zurückführbar sein. Genaue Forschungen zu diesem Thema stehen allerdings noch aus.
Bekannt ist aber, dass die Mortalitätsrate bei Männern unter anderem durch folgende Faktoren erhöht ist:
Dieser Umstand macht die Lebenserwartung auch zu einem Thema für Maskulisten. Diese knüpfen daran die Forderung, die Ursachen für diese Diskrepanz genau zu erforschen, zu beschreiben und entsprechend zu bekämpfen. Jedenfalls müsse ein Problembewusstsein geweckt und die Differenz und ihre nur langsame Angleichung nicht als gleichsam gottgegeben hingenommen werden.Einige Parameter, welche die Lebenserwartung beeinflussen
Entwicklung
Internationale Unterschiede
Differenz zwischen Frauen und Männern
Darüber hinaus sind Männer nicht nur erheblich risikobereiter, sie legen auch sonst ein wesentlich stärker selbstschädigendes Verhalten an den Tag. So nehmen sie mehr Alkohol und andere Drogen, haben schlechtere Ernährungsgewohnheiten und gehen seltener zum Arzt. All dies hat nach herrschender Ansicht psychosoziale Ursachen und nicht biologisch-genetische. Gegen biologische Ursachen spricht auch die Tatsache, dass noch Anfang des 20. Jahrhunderts Frauen nur ein halbes Jahr länger lebten.