Lazare-Nicolas-Marguerite Carnot
Graf Lazare-Nicolas-Marguerite Carnot (* 13. Mai 1753, Nolay, Frankreich, † 2. August 1823, Magdeburg) war Politiker, Wissenschaftler und Militär. Er war Abgeordneter des Pas-de-Calais in der Nationalversammlung und gehörte dort dem Militärausschuss an.
Im am 21. September 1792 zusammengetretenen Nationalkonvent stimmte er am 15. Januar 1793 für die Hinrichtung des Königs und wird regelmäßig zu den Armeen entsandt. Als Angehörigiger der Montagne (Bergpartei) gehört er vom 4. August 1793 an dem Wohlfahrtsausschuss an. Hier ist er für Militärangelegenheiten verantwortlich und wirkt am Sieg von Wattignies mit. Als folgenreich erwies sich die von ihm eingebrachte Einführung der Levée en masse.
Am 9. Thermidor II des Republikanischen Kalenders (27. Juli 1794) wirkte er am Sturz Maximilien Robespierres mit. Am 26. September 1795 wird er von den Abgeordneten der Sarthe zum Ältestenrat des Parlaments der Direktoriomsverfassung gewählt und tritt in das Direktorium ein, muss seinen Platz jedoch nach dem Putsch des 18. Fructidor V (4. September 1797) räumen. Er flieht in die damals noch unabhängige Schweiz.
Nach dem Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (9. November 1799) kehrt er nach Frankreich zurück und wird von Napoléon Bonaparte zum Kriegsminister ernannt. Nach einigen Monaten trat er zurück. Er hatte einen Sitz im Tribunat, stimmte gegen das Konsulat auf Lebenszeit und das Empire und zog sich schließlich aus dem politischen Leben zurück um sich seinen wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen. Während der Wiederkehr der Hundert Tage Napoléons I. 1815 wurde er zum Innenminister ernannt. Schließlich wird er in der Restauration des Königsmordes angeklagt und mußte sich nach Preußen exilieren, wo er 1823 verstarb.
Sein Sohn Nicolas Léonard Sadi Carnot wurde als Physiker bekannt.