Laufkäfer
Laufkäfer | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik
|
|
|
Die Laufkäfer (Carabidae) stellen eine sehr artenreiche Familie der Käfer dar. In Mitteleuropa werden etwa 85 verschiedene Gattungen mit fast 750 Arten der Laufkäfer unterschieden, weltweit sind über 25.000 Laufkäferarten bekannt. Die ehemals in dieser Gruppe enthaltenen Sandlaufkäfer (Cicindelidae), die Bombardierkäfer (Brachinidae) und die Grundkäfer (Omophronidae) stellen heute nach mehrheitlicher Ansicht eigene Familien dar, aktuellen Diskussionen zu Folge soll die Gruppe in Zukunft weiter aufgesplittet werden.
Table of contents |
2 Lebensweise der Laufkäfer 3 Gefährdung der Laufkäfer 4 Arten der Laufkäfer 5 Literatur |
Laufkäfer unterscheiden sich in Größe und Aussehen teilweise beträchtlich. Die europäischen Vertreter dieser Gruppe können Körpergrößen von etwa 2 mm bis zu 40 mm (beim Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) erreichen. Allen Laufkäfern gemeinsam sind die 5-gliedrigen Fußglieder an allen drei Beinpaaren sowie die unter einem speziell ausgebildeten Seitenrand der Stirn eingelenkten Antennen mit 11 Gliedern. Außerdem sind die Brustplatten der 3 Thoraxsegmente fest miteinander verwachsen, von außen ist meist nur eine feine Linie zu sehen.
Die meisten Arten der Laufkäfer sind nachtaktiv und räuberisch, das heißt, sie jagen auf dem Boden lebende Insekten und andere Gliederfüßer. Tagsüber findet man sie vor allem unter Steinen, Pflanzenresten oder unter der Rinde morscher Bäume. Eine große Zahl der Laufkäfer hat jedoch auch durchaus unterschiedliche Lebensräume besiedelt. So jagen etwa die großen Puppenräuber (Calosoma spec.) im Geäst der Bäume nach Raupen, die Rindenläufer (Dromius spec.) leben unter der Rinde verschiedener Bäume und jagen dort. Auch Pflanzenfresser gibt es unter den Laufkäfern, so etwa die auf Getreidekörner spezialisierten Arten der Kanalläufer (Amara spec.). Zu den unterirdisch lebenden Arten gehören die ursprünglich in Tierbauten vorkommenden Dunkelkäfer (Pristonychus spec.) und die grabenden Kopfkäfer (Broscus spec.), Fingerkäfer (Clivina spec.) und Handkäfer (Dyschirius spec.). Viele Laufkäfer gelten als Nützlinge.
Viele Arten der Laufkäfer sind auf ganz spezielle Lebensräume und Lebensbedingungen angewiesen. Diese extrem angepassten Arten sind aufgrund der zunehmenden Zerstörung natürlicher Ökosysteme in ihrem Vorkommen teilweise soweit reduziert worden, dass sie heute als stark gefährdet gelten und entsprechend auf der Roten Liste aufgeführt sind. Besonders betroffen sind dabei die großen Arten, die zudem für den Wanderer am auffälligsten sind. Da vom Laien nicht erwartet werden kann, dass er alle Arten auseinander halten kann, wurden diese auffällig großen Arten alle unter Naturschutz gestellt. Dies betrifft alle Arten der Echten Laufkäfer (Carabus spec.), die Puppenräuber (Calosoma spec.) sowie die Schaufelläufer (Cychrus). Auch die Sandlaufkäfer (Cicindellidae), die eine eigene Familie bilden, sind aus den angeführten Gründen vollständig geschützt.
Eine vollständige Artenliste der Laufkäfer Mitteleuropas hier wiederzugeben ist aufgrund der Artenfülle nicht möglich. Stattdessen werden in der folgenden Auflistung die wichtigsten Gattungen und Unterfamilien aufgeführt, Beiträge zu den Arten dieser Gruppen finden sich auf den entsprechenden Unterseiten.
Bau der Laufkäfer
Lebensweise der Laufkäfer
Gefährdung der Laufkäfer
Arten der Laufkäfer
Literatur