Landschaftsfotografie
Die Landschaftsfotografie setzt sich mit der Abbildung der belebten und unbelebten Umwelt des Menschen auseinander. Sie steht in einem engen Zusammenhang mit der Naturfotografie, der Architekturfotografie, aber auch der Stillebenfotografie wenn sich die Betrachtungsräume z.B. den gestalteten Parks und Gärten annähern.Ihre Pioniere wie Ansel Adams suchten die vom Menschen nicht beeinträchtigte Umwelt zum Mittelpunkt ihrer Arbeit zu machen. Ihr Ziel war die möglichst "naturgetreue" Abbildung. Zumeist wurden große Bildformate in Fachkameras genutzt. Seit dieser Phase hat sich die Landschaftsfotgrafie in viele Richtungen entwickelt. Die menschliche Intervention in die Landschaft wurde als bestimmendes Element aufgegriffen. Beispielweise zeigt Margherita Spiluttini großformatige Abbildungen der vom Menschen in die Umwelt gesetzten Steinbrüche und der vom Verkehr und der Wasserkraftnutzung überformten Alpen. Über den menschlichen Eingriff oder die Dokumentation von aktuellen Ereignissen läßt sich auch ein Bezug zur Reportagefotografie herstellten. Vom Krieg geschundene Welten, aber auch Umweltkatastrophen bieten weiten Raum für die fotografische Arbeit.
Während sich Spiluttini und viele andere Vertreter der Landschaftsfotografie der "exakten" Abbildung widmen, verfremden manche zeitgenössische Fotografen wie der Finne Miklos Gaal reale Szenen mit den extremen Unschärfen, die durch die Verstellungen von Fachkameras möglich sind, zu surrealen Szenen, die an die Makroaufnahmen von Modelleisenbahnen erinnern. Darin könnte ein Aufgreifen der Ideen des beginnenden 20. Jahrhunderts gesehen werden, mit denen sich die Fotografie vom Zwang der exakten Abbildung befreite.