Lamelle
1) Als Lamellen bezeichnet man eine bei Pilzen vorkommende, sporentragende Struktur, das Hymenium (Schicht, in der sich die Fruchtzellen befinden).
Bei den Hutpilzen befinden sich das Hymenium auf der Unterseite des Huts. Es kann sehr unterschiedlich ausgebildet und beschaffen sein - als Rippen (Blätter- oder Lamellenpilze), Stacheln (Stachelpilze), Leisten (Leistenpilze), Röhren (Röhrenpilze) oder auch als Poren (Porlinge).
Bei den Blätter- oder Lamellenpilzen ist die Form der Fruchtschicht auf der Hutunterseite mehr oder weniger eng beieinander stehend blattartig ausgebildet. Deren Flächen sind mit Zellen (Basidien) bedeckt, an deren Außenseite die Sporen entwickelt werden.
2) In der Technik wird der Begriff Lamellen für meist parallel stehende Kanten oder Flächen benutzt, die die Oberfläche eines Körpers vergrößern und stabilisieren (z.B. als Kühlrippen an Motorgehäusen) und für regelmäßig angeordnete, offen miteinander verbundene schmale Flächen (z.B. bei Jalousien).
Das Wort ist entlehnt vom spätlateinischen lamella, "dünne Scheibe, Blättchen", einer Verkleinerungsform von lamina, lamna, "Platte, Blatt, Scheibe". Im Mittelhochdeutschen bedeutet lamel "Klinge".