Lakota (Sprache)
Die Lakota-Sprache (auch Lakhota) gehört zur Familie der Sioux-Sprachen, die vom Volksstamm der Lakota gesprochen wird. Sprachlich engst verwandt sind die Nakota- und die Dakota-Sprache, die alle untereinander verständlich sind. Im Film "Der mit dem Wolf tanzt" kann man authentisches Lakota hören.
Das Lakota ist, wie alle Sioux-Sprachen akut vom Aussterben bedroht. Heute gibt es vielleicht noch fünf- oder sechstausend Sprecher des Lakota, wobei die Zahlen eher optimistisch sind. Die meisten Sprecher sind mittleren oder fortgeschrittenen Alters. Es gibt fast keine Kinder mehr, die Lakota als Muttersprache lernen. Da in den USA die Meinung weitverbreitet ist, Zweisprachigkeit sei generell schädlich und jede Person, die eine zweite Sprache lernt, würde damit automatisch ihre Ausdrucksfähigkeit in der ersten Sprache verschlechtern (siehe Marta Laureano und English-Only-Movement), sind alle Versuche der US-amerikanischen Behörden das Aussterben des Lakota zu verhindern halbherzig. Meist beschränken sich diese Bemühungen darauf, Lakota-Kindern in rein englischprachigen Schulen einige Stunden in der Woche Lakhota zu unterrichten. Dabei werden dann das Zählen oder ein paar Grundwörter gelehrt. Die Lakota selbst wurden in der Vergangenheit sprachlich derart drangsaliert, dass sie meist selbst den Willen, die Sprache zu erhalten, verloren haben und nun nicht schon wieder zu etwas gezwungen werden wollen.
Nach den genozidalen Verfolgungen der indigenen Völker der USA im 19. Jahrhundert, droht jetzt der Ethnozid.
Lakota wird fast ausschließlich in den Indianerreservationen in South Dakota westlich des Missouri geprochen. Daneben gibt es noch ein kleines Reservat in Kanada, in dem noch Lakota geprochen wird. Die außerhalb der Reservationen lebenden Mitglieder des Lakota-Volkes sprechen so gut wie nie Lakota.
Das Lakota gehört zu den so genannten polysynthetischen Sprachen, bei denen verschiedene Partikel mit einem Grundwort verbunden werden können (wozu auch die Agglutination gehört). Diese Partikel können vor, hinter oder innerhalb eines zusammengesetzten Wortes eingefügt werden. Vergleicht man das Lakota mit bekannteren Sprachen, ähnelt es am ehesten noch dem Türkischen. Das Lakota kat kein den europäischen Sprachen vergleichbares System der Einteilung in Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft), verfügt aber über andere Möglichkeiten dieses sowie andere Aspekte auszudrücken. Die 3. Person Einzahl der Verbs gilt als Grundform. Adjektive stehen hinter dem Substantiv. Die Partikel um bestimmte Dinge auszudrücken, können je nach Geschlecht des Sprecher verschieden sein. Yelo sagt ein Mann am Ende eines Satzes um ihm Nachdruck zu verleihen, ya sagt eine Frau. In der populären Indianerliteratur und in entsprechenden Filmen haben solche affirmativen Partikel einen Widerhall gefunden, wenn man dort einen Indianer How, ich habe gesprochen! sagen lässt.
Was die Phonologie des Lakota angeht, so ist zu bemerken das es nasalierte und nicht nasalierte Vokalen gibt, sowie bei einigen Konsonanten eine Opposition zwischen aspirierten und nicht aspirierten (bzw. glottalisierten) Konsonanten. Das "k" in Lakota (deshalb auch Lakhota) ist z.B. aspiriert.Sprecherzahl und Sprachsituation
Verbreitung
Sprachtypologie