Lakhdar Brahimi
Lakhdar Brahimi ist der UN-Sonderbotschafter für den Irak.Am 27. April 2004 erläuterte er vor dem UNO-Sicherheitsrat die Pläne zur Benennung einer Übergangsregierung bis Ende Mai 2004 und den Fahrplan zur Machtübergabe der USA an die Iraker.
Die Mitglieder des Sicherheitsrates nahmen die Vorschläge positiv auf. Die schweren Zusammenstöße in Falludscha bezeichnete Brahimi als extrem besorgniserregend.
In der letzten Maiwoche verhandelte er mit dem bisherigen Regierungsrat und der US-Zivilverwaltung unter Paul Bremer über die künftige 5-köpfige Staatsspitze, die ab 30. Juni die Macht im Irak übernehmen soll. Am 1. Juni 2004 nominierte Brahimi Adnan Pachachi zum provisorischen Staatspräsidenten. Als dieser jedoch ablehnte, wurde in Abstimmung mit dem Übergangsrat der sunnitische Scheich der Schammar,
Übergangsregierung und Nationalversammlung
Im Juli muss sich die gesamte irakische Übergangsregierung der Vertrauensabstimmung vor einer rund 60-köpfigen Nationalversammlung stellen. Sie wird derzeit (Juni 2004) von Brahimi in zahllosen Kontakten zu politischen und religiösen Gruppierungen nach dem Muster der afghanischen Loya Jirga aufgebaut.
Auch bei den letzten Verhandlungen des Sicherheitsrates zur Irak-Resolution Nr. 1546 wirkte Brahimi mit. Am 8. Juni wurde ein geänderter US-Entwurf einstimmig beschlossen, nach dem die irakische Übergangsregierung die Ölpolitik steuert und Mitspracherecht betr. die westlichen Besatzungstruppen erhält, deren Verbleib zeitlich befristet wird" (Sicherheitspartnerschaft").
Brahimi ist ein bekannter UNO-Diplomat für Friedenssicherung. Er war 1991-1993 Außenminister von Algerien und wurde 1997 bei der UNO verantwortlicher Untergeneralsektretär für Friedensmissionen. In den letzten Jahren war er für Verhandlungslösungen in zahlreichen Krisenherden erfolgreich tätig - zuletzt in Afghanistan. Vorher war er UNO-Sonderbeauftragter in Haiti (1994-1996) und Südafrika (1993-1994), sowie in Zaire (1993) und im Jemen (1994).Bisherige Tätigkeiten