Läufer (Schach)
Im Schachspiel sind zu Beginn einer Partie jeweils zwei weiße und zwei schwarze Läufer auf dem Brett. Jede Partei hat jeweils einen weißfeldrigen und einen schwarzfeldrigen Läufer. Läufer ziehen auf den Feldern der eigenen Farbe diagonal über das Brett. Über andere Figuren hinweg dürfen sie nicht ziehen. Läufer stehen wirkungsvoll, wenn möglichst viele Felder des Brettes im nächsten Zug als Zielfeld dienen können. Stark ist ebenfalls ein Läuferpaar, das in der Regel einem Springerpaar oder einem Läufer und Springer überlegen ist. Läufer sind schnelle Figuren, die ein einem Zug von einer Brettseite zu anderen gelangen können, wenn alle dazwischenliegenden Felder frei sind.Von ungleichfarbigen Läufern spricht man, wenn z. B. Weiß einen schwarzfeldrigen Läufer besitzt und Schwarz einen weißfeldrigen Läufer sein Eigen nennt. Im Mittelspiel bieten ungleichfarbige Läufer im Angriff auf den gegnerischen König zusammen mit Dame und / oder Turm ein vorteilhaftes Spiel, weil die Partei praktisch eine Figur im Vorteil ist. Im Endspiel dagegen führen Partien damit oft zu einem Remis.
In der Grundstellung und zu Beginn der Eröffnung unterscheidet man den Damenläufer und den Königsläufer. Der weiße Damenläufer steht zu Spielbeginn auf dem Feld c1, der schwarze spiegelverkehrt auf c8. Der weiße Königsläufer steht zu Spielbeginn auf dem Feld f1, der schwarze spiegelverkehrt auf f8.
Die beiden Damenläufer können sich niemals gegenseitig im Spiel bedrohen oder schlagen, da der weiße Damenläufer sich nur auf schwarzen, der schwarze Damenläufer sich dagegen nur auf weißen Feldern bewegt. Entsprechendes gilt für die beiden Königsläufer.
Der Wert eines Läufers entspricht mit 3 Bauerneinheiten in etwa dem eines Springers. Der Nachteil von Läufern ist vor allem, dass sie sich nur auf einer Farbe fortbewegen können. Wenn der Gegner, vor allem im Endspiel, geschickt spielt, kann ihm ein Läufer kaum etwas anhaben.