Lötzinn
Lötzinn ist häufig eine zum Löten benutzte Legierung aus Zinn und typischerweise Blei.Angestoßen durch die Bleiverbots-Aktivitäten in der EU (RoHS) (zukünftig Elektro- und Elektronikgerätegesetz ElektroG)laufen derzeit Umstellungen auf "Bleifreie Lote". Hierbei kommen zunehmend Reinzinn, Zinn-Kupfer-Lote und Zinn-Silber-Lote zur Anwendung.
Die Auswahl, welche Lot-Legierung für welche Applikation verwendet wird, ist z. B. vom Benetzungverhalten, dem Schmelzpunkt, der Alterungs- und Rißbeständigkeit und dem Preis abhängig.
Elektronik
In der Elektronik wird Lötzinn zum leitenden Verbinden von Bauteilen mit einer Leiterplatte oder zum Verbinden von Kabeln untereinander oder mit Steckern verwendet.
Bei der Lötung verwendet man üblicherweise eine Legierung aus 60 % Zinn, 38 % Blei und 2 % Kupfer und einen Lötdraht mit 1,0 bis 1,5 mm Durchmesser (Schmelzpunkt ca. 185 °C). Im Inneren des Drahtes befindet sich als so genannte Seele ein Flussmittel wie z. B. Kolophonium. Dieses schmilzt bereits vor dem Zinn und löst eine auf den zu verlötenden Materialien eventuell vorhandene Oxidationsschicht auf.
Zum Löten verwendet man einen Lötkolben oder für größere Lötstellen z. B. an dicken Kabeln auch eine Lötpistole.
Bei Lötbädern finden Lote in Stangen- bzw. in Barrenform Verwendung.
Beim Löten von SMD-Schaltungen kommt Lötzinn in Pastenform zum Einsatz. Hierbei wird Lotpulver mit einem pastösen Flussmittel gemischt.
Installation
Lötzinn wird ebenfalls zum Verbinden von Wasserrohren oder Dachrinnen aus Kupfer verwendet. Hierbei benutzt man eine Legierung aus 40 % Zinn und 60 % Blei (Pb60Sn40). Für Lötungen an Wasserleitungen sind bleihaltige Legierungen verboten. Für die Trinkwasserinstallation wird meistens die Legierung Sn97Cu3 benutzt. Ebenfalls brauchbar ist die Legierung Sn97Ag3, die aber wegen des hohen Silberpreises kaum Anwendung findet. Wegen der starken Wärmeableitung ist zum Löten ein leistungsfähiger Lötkolben mit ca. 150 bis 200 W oder ein Gasbrenner notwendig.
Die hier verwendeten Flussmittel sind deutlich aggresiver.