Léon Gambetta
Léon Gambetta (*2. April 1838 in Cahors; † 31. Dezember 1882) war ein französischer Staatsmann der Dritten Republik.
Er war Sohn italienischer Einwanderer und nahm 1859 die französische Staatsbürgerschaft an. Als Anwalt wurde er als Gegner das Zweiten Kaiserreichs bekannt, als er Delescluze 1868 verteidigte.
1869 gewann er einen Sitz in der Nationalversammlung und schloss sich der republikanischen Minderheit an, die Gegner des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 waren.
Am 7. Oktober 1870 wurde er von der Regierung der Nationalen Verteidigung beauftragt, den Krieg in der Prozinz zu leiten. Gambetta verließ darauf das belagerte Paris in einem Ballon, aber sein Plan, die Hauptstadt zu befreien scheiterte. In Tours organisierte er eine neue Regierung, die in Bordeaux zusammentreten sollte.
Als Paris am 20. Januar 1871 kapitulierte, befürwortete Gambetta die Fortsetzung des Krieges. Adolph Thiers bezeichnete ihn deshalb als fou furieux (zornigen Verrückten), und schließlich akzeptierte er doch den Waffenstillstand.
In der Nationalversammlung vertrat er vom 8. Februar bis zum 1. März 1871 das Département Bas-Rhin, musste aber zurücktreten, weil dieses elsässische Département von den Deutschen annektiert wurde. Er zog sich einige Monate nach Spanien und in die Schweiz zurück und ließ sich am 2. Juli 1871 zum Abgeordneten für das Département Seine wählen.
1879 bis 1881 war er Präsident der Kammer, dann Präsident des Rates und vom 14. November 1881 bis zum 27. Januar 1882 Außenminister.
Er wurde an der Hand verletzte - nach offiziellen Berichten während er seine Pistole reparierte, vielleicht auch durch seine Geliebte Léonie Léon und starb nach einigen Tagen an einer Blutvergiftung im Alter von 44 Jahren.
Am 11. November 1920 wurde Gambettas Herz in den Panthéon überführt, am gleichen Tag als das Grabmal des unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen errichtet wurde.