Límnos
Límnos (im Altertum: Lemnos) ist eine griechische Insel im Norden der Ägäis. Sie umfaßt 476 km² und hat ca. 17 000 Einwohner.In der griechischen Mythologie war Limnos die Insel des Hephaistos, der hier seine Schmiede gehabt haben soll. Er wurde besonders bei einem "Erdfeuer" in der Nähe der Stadt Hephaisteia im Norden der Insel verehrt. Auch die Kabiren, die Söhne des Hephaistos, hatten hier ihren Kult. Ein anderer Mythos berichtet von dem sogenannten "lemnischen Frevel": Demnach brachten die Frauen von Lemnos alle Männer um, um selber zu regieren. Als ihnen dann die Männer zur Fortpflanzung fehlten, versuchten sie, die Argonauten zu verführen - nur mit Mühe konnte Herakles die Männer zur Weiterfahrt überreden. - Auf dem Feldzug gegen Troja wurde Philoktet hier von den Griechen zurückgelassen.
Der Hauptort Mírina hat heute ca. 3400 Einwohner, seine Geschichte reicht bis ins Altertum zurück. Auf der antiken Akropolis wurde nach dem Vierten Kreuzzug, als die Insel von Venedig beherrscht wurde, eine mittelalterliche Befestigung errichtet, die noch heute zu besichtigen ist.
Ein anderer Ort, Polióchni, ist mindestens 5000 Jahre alt. Archäologische Spuren weisen darauf hin, daß seine Gründer derselben Kultur wie Troja angehörten.
Um 800 v. Chr wurde Límnos von den Griechen erobert, die jedoch nach etwa 100 Jahren von den Tyrsenern wieder vertrieben wurden. Erst nach der Eroberung durch Miltiades (der sich dabei skurrilerweise auf den "lemnischen Frevel" berief) gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. konnten die Griechen hier endgültig Fuß fassen. Die Insel gehörte nun zu Athen. Ab der hellenistischen Epoche teilte sie das Schicksal des übrigen Griechenland. Ab 1657 war ganz Lemnos von den Türken erobert. 1912 wurde die Insel im 1. Balkankrieg mit Griechenland vereinigt.