La Belle
La Belle ist der Name einer ehemaligen Berliner Diskothek, auf die am 5. April 1986 ein Bombenanschlag verübt wurde, bei dem 2 US-Soldaten und eine Türkin starben. Als Auftraggeber des Attentats wurde später aufgrund umstrittener Indizien die Regierung Libyens beschuldigt.Das Landgericht Berlin verurteilte im November 2001 die vier Täter. Die Hauptschuldige Verena Chaanaa wurde wegen dreifachen Mordes sowie versuchten Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt. Sie hatte die Bombe gelegt. Wegen Beihilfe zu den Morden wurden Yassir Chraidi, Musbah Eter und Ali Chanaa zu 14 beziehungsweise zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft ging gegen das Urteil in Revision, um eine lebenslängliche Gefängnisstrafe zu erreichen. Am 24. Juni 2004 bestätigte jedoch der Bundesgerichtshof in Leipzig die Urteile des Landgerichts, sie wurden damit rechtskräftig.
Der Bundesgerichtshof bestätigte den politischen Aspekt der Tat. Die Richter gaben dem Staat Libyen eine Mitverantwortung an dem Attentat. In der Urteilsbegründung heißt es, dass bei dem Strafmaß zu berücksichtigen sei, "dass nicht die eigentlichen Haupttäter - libysche Drahtzieher und Hintermänner - vor Gericht standen". Nach Überzeugung des Gerichts hatten Beamte Lybiens den Anschlag geplant und den Sprengstoff nach Berlin geschafft. Das ZDF-Magazin "Monitor" berichtete bereits im August 1998, dass der Mitangeklagte Eter bereits vor dem Bombenanschlag für den US-Geheimdienst CIA tätig war und das gegen einen weiteren Verdächtigen - den Mossad-Agenten Mohammed Assad Ameiri - die Ermittlungen aus undurchsichtigen Gründen eingestellt wurden.
Bereits kurz nach dem Anschlag und weit vor Abschluss der Ermittlungen kursierten bereits andere Erklärungen, nach denen ein US-Geheimdienst hinter dem Anschlag steckt. Der Verdacht sei anschließend gezielt auf Libyen gelenkt worden, um den USA und Großbritannien zu helfen, ihre geplanten UN-Sanktionen gegen Libyen zu begründen und ihre 10 Tage später durchgeführte Militäraktionen gegen Libyen zu rechtfertigen - bei denen die Hauptstadt Lybiens Tripolis sowie die Hafenstadt Bengazi bombardiert wurden und unter anderem eines der Kinder des lybischen Staatspräsidenten durch Raketen getötet wurde.
Zwei Jahre später kommt es zur Explosion einer Boeing 747 der Fluggesellschaft Pan Am über dem britischen Ort Lockerbie. Die Verantwortung dafür wird Libyen angelastet.Andere Erklärungen