Kurt Schwaen
Kurt Schwaen (* 21. Juni 1909 in Kattowitz) ist ein deutscher Komponist.
Table of contents |
2 Stil 3 Werke (Auswahl) 4 Literatur 5 Weblinks |
Schwaen erhielt seinen ersten Musikunterricht von 1919 bis 1928 bei Fritz Lubrich, einem Reger-Schüler, der ihm Klavier- Orgel- und Kompositionsunterricht erteilte. 1929 begann er, Germanistik, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Berlin und Breslau zu studieren. 1933 beendete er seine Studien. Zwei Jahre später wurde Schwaen, seit 1932 Mitglied der KPD, wegen Widerstandsarbeit gegen das NS-Regime zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung war er als Pianist und Komponist für das Berliner Tanzstudio Wienecke tätig. 1943 wurde er in das Strafbatallion 999 einberufen. Nach Kriegsende ließ sich Schwaen wieder in Berlin nieder und nahm aktiv am Aufbau von Volksmusikschulen teil. Außerdem wirkte er von 1948 bis 1953 als Musikreferent der Deutschen Volksbühne. Ab 1953 war er freischaffend tätig. In den folgenden Jahrzehnten widmete sich Schwaen ehrenamtlichen Tätigkeiten und erhielt viele Auszeichnungen. Er wirkte z.B. lange im Komponistenverband der DDR. Außerdem wurde er im Jahre 1961 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Berlin, 1962 bis 1978 war er Präsident des Nationalkomitees Volksmusik der DDR. Zweimal wurde ihm der Nationalpreis verliehen (1959 und 1977), 1983 wurde er Ehrendoktor der Karl-Marx-Universität in Leipzig.
Schwaen ist ein sehr vielseitiger und äußerst produktiver Komponist, der für nahezu alle Gattungen und Instrumentengruppen komponiert hat. Grundlage seines Schaffens ist eine neoklassizistische Haltung; als Vorbilder können Béla Bartók, Igor Strawinsky und Paul Hindemith genannt werden. Er wahrt den Bezug zur Tonalität, handhabt diese jedoch recht frei und baut gerne teilweise recht scharfe Dissonanzen mit ein. Allerdings orientierte er sich stets an der Volksmusik, was zur Folge hat, dass viele seiner Themen sehr eingängig und liedhaft sind. Auch für folkloristische Besetzungen interessiert sich Schwaen und komponierte Werke für Akkordeon oder Zupforchester. Viele seiner Werke können als Gebrauchsmusik bezeichnet werden. Großen Formen zieht er miniaturhafte, konzentrierte Stücke vor. Häufig wirkt seine Musik elegant und spielerisch, manchmal aber auch nachdenlich. Geprägt durch seine Arbeit im Tanzstudio hat er eine ausgesprochene Vorliebe für Musik mit tänzerischem Gestus. Viele seiner Werke sind daher durch prägnante, tänzerische Rhythmik gekennzeichnet. Besondere Bedeutung hat Schwaens Musik für Kinder. Seine Opern und Lehrstücke wurden in der DDR viel gespielt und machen ihn zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Musikerziehung. Schwaen war es stets ein Anliegen, für den Hörer verständliche Musik zu schreiben. Insgesamt zeichnen sich seine Werke durch große Klarheit, Leichtigkeit und Spielfreude aus - seinem Grundsatz "Alles Leichte ist ungewöhnlich schwer" ist Schwaen immer treu geblieben.
Vita
Stil
Werke (Auswahl)
Literatur
Weblinks