Kurt Masur
Prof. Dr. h.c. Kurt Masur (* 18. Juli 1927 in Brieg/Schlesien) ist ein international anerkannter deutscher Dirigent, der als Gewandhauskapellmeister fast dreißig Jahre das Leipziger Musikleben prägte.Masur studierte 1946-48 an der Hochschule für Musik Leipzig Dirigieren. Von 1948 bis 1951 war er Solorepetitor und Kapellmeister am Landestheater in Halle (Saale). Nach der Tätigkeit als Erster Kapellmeister an den Städtischen Bühnen Erfurt (1951-53) und den Städtischen Theatern Leipzig (1953-55) wurde er 1955 Dirigent der Dresdner Philharmonie. 1958-60 war er Musikalischer Oberleiter am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin und 1960-64 an der Komischen Oper Berlin. 1964-67 gastierte er in verschiedenen europäischen Ländern und Brasilien, bevor er 1967-72 die Dresdner Philharmoniker als Chefdirigent leitete.
Von 1970 bis 1997 war Masur Gewandhauskapellmeister in Leipzig; er gab mit dem Gewandhausorchester über 900 Tournee-Konzerte. In dieser Funktion setzte er den Neubau des neuen (dritten) Gewandhauses für das Orchester durch (Eröffnung 1981), das seit der Zerstörung im Krieg 1943 ohne eigene Spielstätte war. Von 1991 bis 2002 wirkte er zudem als Chefdirigent des New York Philharmonic Orchestra. Im Jahr 2000 wurde er Musikdirektor des London Philharmonic Orchestra. Seit 2002 hat er auch die auch die musikalische Leitung des Orchestre National de France in Paris.
Am 9. Oktober 1989, dem Tag der Leipziger Montagsdemonstrationen gehörte K. Masur zu den sechs prominenten Leipzigern (neben den Sekretären der SED-Bezirksleitung Kurt Meyer, Jochen Pommert und Roland Wötzel, dem Kabarettisten Bernd-Lutz Lange und dem Theologen Peter Zimmermann), die mit ihrem Aufruf "Keine Gewalt!" wesentlich zum friedlichen Verlauf der Demonstration von 100.000 Leipzigern beitrugen. Am 27.12.1989 wurde Masur als Erster nach der politischen Wende in der DDR zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
Zahlreiche Ehrungen wurden Masur in seinem Berufsleben zuteil: Die DDR zeichnete ihn mit dem Kunstpreis und dem Nationalpreis aus. Im Jahr 1975 wurde er zum Professor an der Leipziger Hochschule für Musik "Felix Mendelssohn Bartholdy ernannt. Im Jahr 1984 wurde ihm der Ehrendoktortitel der Universität Leipzig verliehen. Am 26. Januar 1990 gehörte Masur zu den Gründern der Kulturstiftung Leipzig und wurde zu deren erstem Präsidenten (bis 1995) gewählt. 1990 wurde er Ritter der Ehrenlegion, 1991 erhielt er den Hanns-Martin-Schleyer-Preis, 1994 wurde er Vorstandsmitglied der Deutschen Nationalstiftung. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, die Goldene Ehrennadel für Musik des National Arts Clubs der USA sowie den ersten Herdecker Kulturpreis für Toleranz, Menschlichkeit und Frieden.
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