Kuressaare
Kuressaare (dt. Arensburg) ist eine Stadt auf der estnischen Insel Saaremaa (dt. Ösel). Sie hat rund 16.000 Einwohner.Die Stadt bildete sich um eine Bischofsburg, die 1381 erstmals erwähnt wurde. 1559 verkaufte der letzte Bischof von Ösel Kuressaare an Dänemark; 1563 erhielt der Ort das Stadtrecht nach dem Vorbild von Riga. 1645 fiel Saaremaa an Schweden. 1710 wurde Kuressaare im Dritten Nordischen Krieg von russischen Truppen niedergebrannt; mit dem Frieden von Nystad (1721) fiel es an das Zarenreich. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem beliebtem Kurort. 1917-18 und 1941-44 war die Stadt von deutschen Truppen besetzt; 1918 wurde sie Teil des nunmehr unabhängigen Estland. 1939-40 und 1944-90 stand die Stadt unter sowjetischer Verwaltung; 1952-88 hieß sie nach dem in Kuressaare geborenen Bolschewiken Viktor Kingissepp "Kingissepa". 1990 war Kuressaare die erste Stadt Estlands, die das Recht zur kommunalen Selbstverwaltung wiedererlangte.
Die Bischofsburg von Kuressaare ist die wohl besterhaltene mittelalterliche Burg im Baltikum; heute beherbergt sie ein Museum zur Inselgeschichte. Das Stadtbild wird von prächtigen Gebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert bestimmt, darunter viele Holzvillen.
Dank der Kurgäste hat Kuressaare zumindest in den Sommermonaten ein kulturelles Angebot vorzuweisen. Im Park der Stadt werden dann jährlich Kammermusik- und Opernfestspiele veranstaltet. 1999 wurde das renovierte Stadttheater wiedereröffnet.
Kuressaare hat einen kleinen Flughafen mit zwei Startbahnen. Es gibt eien regelmäßigen Flugverkehr nach Tallinn sowie nach Pärnu und auf die Insel Ruhnu.