Kupplung (Bahn)
Die Kupplungen bei Bahnen — auch Zug- und Stoßeinrichtungen genannt — dienen dem Verbinden von Lokomotiven und Waggons zu Zügen.
Die in Europa verbreitetste Eisenbahnkupplung ist die Schraubenkupplung. Sie besteht aus zwei Puffern, die die Stoßkräfte beispielsweise beim Bremsen aufnehmen, und einem dazwischen liegenden Zughaken, der die Zugkräfte beim Beschleunigen aufnimmt.
Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, die bis dahin verwendeten manuellen Kupplungen durch eine automatische Mittelpufferkupplung abzulösen, was auch beispielsweise in den USA durch Janney-Kupplung oder in Russland durch die SA3-Kupplung geschehen ist. In Europa erfolgte jedoch keine Einigung auf ein bestimtes System, wesshalb die Mehrzahl der europäischen Eisenbahnen immernoch die Schraubenkupplung einsetzt. Eine der in Europa bekanntesten Mittelpufferkupplungen ist die Scharfenbergkupplung (Schaku).
Eine Rangierkupplung ist eine spezielle automatische Kupplung, die üblicherweise an Rangierlokomotiven angebracht ist und vom Lokomotivführer gesteuert werden kann. Speziell bei den herkömmlichen Schraubenkupplungen ist kein manueller Kupplungsvorgang nötig, da die Rangierkupplung den Zughaken automatisch greifen und wieder loslassen kann.
Bei Straßenbahnen und Schmalspurbahnen sind wegen der geringeren Zugkräfte auch andere Kupplungsarten verbreitet, die teilweise nur in der Werkstatt gekuppelt werden können. Eine der ersten weit verbreiteten Straßenbahnkupplungen war die Trompetenkupplung, auch Rundbolzenkupplung genannt, bei der an den Wagen runde, trichterförmige, mit einer Innenbohrung versehene Kupplungsteile befestigt, sind. Beim Zusammenkuppeln wird ein Rundbolzen als Verbindungsstück in beide Kupplungsteile besteckt, der an beiden Enden mit einem Sicherungsbolzen befestigt wird. Ab mitte der 1920er stellten einige Verkehrsbetriebe auf die Albertkupplung um.