Kundus
Die Stadt Kundus, (auch Kunduz, Qhunduz) befindet sich im Nord-Osten Afghanistans. Sie hat ca. 120.000 Einwohner und befindet sich im sogenannten Kundustal auf einer Höhe von ca. 400 m über NN nahe der tadschikischen Grenze, rund 250 km nördlich von Kabul. Kundus hat die geographischen Koordinaten 36° 43' 48" Nord, 68° 51' 36" Ost. Die Stadt hieß früher Drapsaka und war ein wichtiger Ort, der unter anderem um 330 v. Chr von Alexander dem Großen bei seinem Felzug gegen Bessos den selbst ernannten König der Baktrer als Heerlager genutzt wurde.Die Stadt ist die Hauptstadt der Provinz Kundus. Sie wird hauptsächlich von Tadschiken und Usbeken bewohnt. Sie ist das Zentrum der vier nordöstlichen Provinzen Kundus, Badakshan, Baghlan und Takhar.
Um Kundus werden Baumwolle, Reis, Mais, Weizen und Melonen angebaut. Darüber hinaus soll in der Provinz auch Schlafmohn angebaut werden aus dem Opium gewonnen wird.
Die Infrastruktur der Region ist durch die Taliban Herrschaft und den Afghanistan Krieg stark beeinträchtigt. Straßenbau und Trinkwasserversorgung gehören zu den drängensten Aufgaben. Die Stadt Kundus wird mit Elektrizität aus Tadschikistan beliefert. In weiten Teilen der Provinz jedoch fehlt die Stromversorgung. Kundus verfügt über einen Flughafen, der teilweise noch zerstört ist, aber angeflogen werden kann.
Nach dem Bundestagsmandat vom 24. Oktober 2003 können bis zu 450 Bundeswehrsoldaten für den Wiederaufbau in der Region Kundus als Bestandteil des ISAF-Einsatzes der UNO zur Verfügung gestellt werden. Bereits am 25. Oktober machte sich ein Vorauskommando der Bundeswehr nach Kundus auf den Weg. Zurzeit sind dort etwa 300 Soldaten stationiert.