Kristallschädel
Bei Kristallschädeln handelt es sich um aus Bergkristall oder seltener anderen Halbedelsteinen gearbeitete Nachbildungen menschlicher Schädel. Die Größe variiert von wenigen Zentimetern bis zu Lebensgröße und mehreren Kilo Gewicht. Das Alter und die genaue Herkunft dieser Kristallschädel ist bis heute umstritten.Viele dieser Kristallschädel wurden angeblich in Südamerika entdeckt und sollen aus der Maya- oder Inkakultur stammen. Doch wurde keiner dieser angeblichen Funde unter wirklich wissenschaftlich nachvollziehbaren Umständen gemacht. Häufig gibt es nur das Wort bzw. die Versicherung des Entdeckers über die Herkunft.
Viele Wissenschaftler halten die Kristallschädel daher für modernere Anfertigungen, die im 19. Jahrhundert in Idar-Oberstein, einem Zentrum der europäischen Kristallschleiferei, entstanden sind.
Die "New Age"-Bewegung vermutet hinter den Kristallschädeln eine Art holographischen Speicher, auf dem Informationen über das verschollene Atlantis oder über außerirdische Zivilisationen gespeichert sind.
Die Kontroverse, ob es sich um altertümliche Artefakte oder moderne "Fälschungen" handelt, hält bis heute an. Mit ein Grund ist, dass sich das Alter von Kristall nicht exakt datieren lässt.
Auch das Vorhandensein von Bearbeitungsspuren, die auf rotierende Schleifscheiben hinweisen, spricht nicht unbedingt für eine moderne Fertigung, da auch andere Kristallartefakte der Maya-Kultur mit ähnlichen Schleif- und Bearbeitungsspuren entdeckt wurden.
Mitchell Hedges-Kristallschädel
Dies ist der wohl berühmteste, lebensgrosse Kristallschädel. Er wurde angeblich 1924 in Luubantun (Belize/Mittelamerika) von Anna Mitchell-Hedges entdeckt.
Besonders hervorzuheben ist neben seiner nahezu perfekten Bearbeitung, dass er im Unterschied zu allen anderen Kristallschädeln einen abnehmbaren Unterkiefer besitzt, der aus dem gleichen Stück Kristall wie der Schädel gearbeitet ist.
Londoner Kristallschädel
Dieser Schädel ist dem Mitchell-Hedges-Schädel sehr ähnlich, besitzt aber keinen abnehmbaren Unterkiefer. Er wurde angeblich im 19. Jahrhundert in Mexiko entdeckt und war lange Zeit im Britischen Museum ausgestellt.
Kritiker, die davon ausgehen, dass die Schädel moderne Anfertigungen sind, weisen besonders auf die Ähnlichkeiten zwischen dem Londoner- und dem Mitchell Hedges-Schädel hin: Ein Indiz für sie, dass beide Schädel aus derselben Werkstatt stammen könnten und vielleicht vom selben Künstler angefertigt wurden.
Nach dem nicht mehr sicher war, dass es sich bei dem Londoner Schädel um ein authentisches Artefakt handelt, wurde er aus der öffentlichen Ausstellung entfernt und in den Museumskeller verbannt.
Pariser Kristallschädel
Dieser Schädel ist deutlich kleiner als Lebensgrösse aus trübem Quarz und auch gröber gearbeitet als der Mitchell Hedges- und der Londoner Schädel. Er befindet sich im "Museé de l´Homme" bzw. "Museé de la Trocadéero" in Paris. Auch er wurde angeblich in Mittalamerika entdeckt. Auffällig ist ein Loch, dass später senkrecht durch den Schädel gebohrt wurde, um ein Kruzefix zu halten.Bekannte Kristallschädel