Kraweel
Der Kraweel (mittelniederdeutsch: kraweel = glatt) ist ein Segelschiffstyp des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit.Anders als die Hansekogge ist der Kraweel nicht mehr in Klinkerbauweise durchgeführt, sondern in Kraweelbauweise. Das bedeutet, dass die Planken des Rumpfes aufeinanderstoßen und sich nicht überlappen. Dadurch wird der Rumpf von außen kraweel, also glatt. Die Kraweelbauweise stammt aus dem Mittelmeerraum und wurde bereits von den Römern angewendet. Sie kam über die Handelsbeziehungen der Hanse in den nordeuropäischen Raum und wurde zunächst bei den Koggen im Bereich des Schiffsbodens angewendet.
Im Hanseraum löste der Kraweel den Holk und die Kogge um 1450 ab. Die Tragfähigkeit betrug etwa 400 Tonnen. Bug und Heck wurden mit Aufbauten, den so genannten Bug- und Achterkastellen, versehen. Der Kraweel war mit ein, zwei oder drei Masten ausgerüstet. Das Ruder war achtern unter dem Achterkastell angebracht.
Bekannte Kraweelen:
- Peter von Danzig, um 1470
- Santa Maria, das Flaggschiff von Christoph Kolumbus, auch als Karacke klassifiziert.