Krajina-Serben
Der Name des Volkes der Serben leitet sich, wie auch der Name der Sorben in Deutschland, aus dem Wort Serb ab, was auf Deutsch soviel wie der männliche Teil eines Volks oder einfach nur Volk bedeutet. Man hatte in der Geschichte verschieden Bezeichnungen für diese Völker verwendet. So wurden sowohl die Sorben in Deutschland, als auch die Serben oft als Wenden bezeichnet. Von den Kroaten wurde die Serben lange Zeit auch als Vlasi (zu deutsch: Walachen) und in Dalmatien auch als Morlaci (zu deutsch: Mollaken) bezeichnet. In der Regel wurden diese Bezeichnungen hauptsächlich als Schimpfwörter verwendet. Einige Geschichtsforscher führen die Bezeichnung Serb aber auch auf die Bedeutung Familienmitglied bzw. Teil der Familie zurück.Bei den Sorben und den Serben handelt es sich nicht um die selben Völker, sonder vielmehr geht der Ursprung auf einen gemeinsamen Stamm zurück, der vermutlich allen slawischen Völkern gleich ist. Die Sorben gehörten zu den Westslawen, wie auch die Tschechen, Slowaken und Polen, während die Serben zu den Südslawen gehören, wie auch die Kroaten. Die Russen, Ukrainer und Bjelorussen wiederum werden zu den Ostslawen gezählt. Wo der Ursprung der Slawen genau liegt, weiss man heute nicht genau. Die Meinungen der Forscher gehen bei diesem Thema weit auseinander. Das Wort "Slawe" geht laut Überlieferung, auf byzantinische Quellen im 6.Jh. zurück.
Der Name Krajina geht auf die Bezeichnung Vojna Krajina (zu deutsch: Militärgrenze) zurück. Diese Bezeichnung stammt noch aus dem Jahr 1578.
Als Krajina-Serben wird eine ehemals ca. 582.000 Menschen (jugoslawische Volkszählung 1991, ca. 12,2% der gesamten kroatischen Bevölkerung) zählende serbischstämmige Volksgruppe im Gebiet der ehemaligen Republik Serbische Krajina innerhalb des heutigen Kroatien bezeichnet, deren Volkszugehörigkeit auf die Glaubenszugehörigkeit zur serbisch-orthodoxen Kirche und auf geschichtliche Hintergründe aus der Zeit der K.u.K.-Monarchie zurück zu führen ist. Während der Balkankriege wurden 1993-1995 inoffiziellen Angaben zufolge zwischen 150.000 und 200.000 Krajina-Serben vertrieben oder flüchteten in die Republika Srpska, nach Serbien und Montenegro und in die UNTAES-Zone. Ihre Häuser wurden größtenteils zerstört oder durch ebenfalls vertriebene kroatische Flüchtlinge aus Bosnien besetzt. Heute sind noch ca. 3.5% der in Kroatien lebenden Menschen serbischstämmig.
Balkankonflikt am Ende des 20. Jahrhunderts, Republik Serbische Krajina, Geschichte Kroatiens
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